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Renault minus Teamchef: Fred Vasseur ohne Nachfolger

Von Mathias Brunner
Renault in Australien 2016: Motorenchef Taffin, Chassis-Leiter Chester, Geschäftsleiter Abiteboul, Technikdirektor Bell sowie Teamchef Vasseur (von links nach rechts)

Renault in Australien 2016: Motorenchef Taffin, Chassis-Leiter Chester, Geschäftsleiter Abiteboul, Technikdirektor Bell sowie Teamchef Vasseur (von links nach rechts)

​Seit Mittwoch ist es offiziell: Renault ist ohne Teamchef, nachdem Frédéric Vasseur von Bord gegangen ist – damit scheint der Machtkampf bei Renault zu Ende zu sein. Sein Posten wird nicht neu besetzt.

Frédéric Vasseur hat am Mittwoch, 11. Januar bestätigt, dass er nicht länger Teamchef des Formel-1-Rennstalls von Renault ist. Chef von Renault Sport bleibt als Präsident Jérôme Stoll, Geschäftsleiter ist weiterhin Cyril Abiteboul. Und genau innerhalb dieses Dreiecks war es zu grossen Spannungen gekommen.

Vasseur hat von unterschiedlichen Vorstellungen darüber gesprochen, wie sich das Team entwickeln soll. Abiteboul sagte danach gegenüber dem französischen Portal Infosport: «Wenn du Teil einer Struktur bist, und du bist weder Gründer noch Aktionär, diese Struktur trägt auch nicht deinen Namen, dann bedeutet das eben auch, dass du im Entscheidungsfindungsprozess Zugeständnisse machen musst. Dies ist das Team von Renault. Es ist nicht der Rennstall von Frédéric Vasseur und auch nicht meiner. Letztlich war dies der Kern der Instabilität unserer Zusammenarbeit.»

Seit Monaten knisterte es zwischen den Entscheidungsträgern der Gelben – nachdem Vasseur zum Teamchef gemacht wurde und nicht Abiteboul. Immer wieder war davon die Rede, dass die beiden einfach nicht miteinander auskämen. Vasseur und Abiteboul haben das stets abgewiegelt, das sei Hörensagen und stimme so nicht.

Es war unter Renault-Insidern vom einem gewaltigen internen Machtkampf die Rede und davon, dass Vasseur sich zu selten im britischen Werk von Enstone blicken lasse. Ohne Beweis dafür muss das als reine Behauptung im Raum stehen bleiben.

Es war ferner davon die Rede, dass jemand den Kopf für die schlechten Ergebnisse hinhalten müsse. Sportlich ging wenig vorwärts, die Fahrerwahl war fragwürdig, viele neue Sponsoren haben wir auf dem Renault auch nicht entdeckt.

Aus den Worten von Vasseur drang eine gewisse Resignation durch, aber auch Bedauern – beigetragen zu haben, etwas Tolles aufzubauen, aber nicht von den Erfolgen profitieren zu können, welche sich die Franzosen früher oder später erhoffen.

Cyril Abiteboul sagt am Donnerstagnachmittag im Rahmen der Autosport International Show: «Was mich angeht, so werden wir den Posten von Fred als Teamchef nicht neu besetzen. Wir sind weder schockiert noch geschwächt. Wir haben das lang und breit mit ihm diskutiert. Wir haben wirklich versucht, das zum Arbeiten zu bringen, aber es hat eben nicht funktioniert. Wir mussten eine Entscheidung treffen und nach vorne blicken. Sollte ich im Laufe der Zeit den Eindruck gewinnen, wir brauchen wieder einen Teamchef, dann werde ich mir das anschauen. Aber wir haben eine sehr robuste Struktur aufgebaut.»

Abiteboul hat angekündigt, dass er (im Gegensatz zur Saison 2016) bei allen Rennen anwesend sein werde.

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