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Ferrari 2019: Wer wird Nachfolger von Kimi Räikkönen?

Von Rob La Salle
​Kimi Räikkönen hat bei Ferrari für die Saison 2018 einen neuen Einjahres-Vertrag erhalten. Ende 2018 wird der Finne 38 Jahre alt sein. Die Frage ist: Wer kommt als Kimi-Nachfolger für 2019 in Betracht?

Als Kimi Räikkönen 2012 in die Formel 1 zurückkehrte, wurde er gefragt, warum er bei Lotus nur einen Einjahresvertrag unterzeichnet habe. Seine Antwort: «Wer weiss, wie lange ich noch Formel 1 fahren werde und wer mich überhaupt will.»

Inzwischen haben wir Spätsommer 2017 und Kimi ist noch immer da – er hat von Ferrari einen neuen Einjahresvertrag für 2018 erhalten. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne und Teamchef Maurizio Arrivabene wertschätzen dabei drei elementare Vorteile, die Kimi bieten kann: Obschon er im kommenden Jahr 38 Jahre alt wird, ist Räikkönen noch immer sauschnell. Seine immense Erfahrung bedeutet, dass er Autos ins Ziel bringt und wichtige Punkte für das Team sammelt. Ganz abgesehen davon, dass er zusammen mit Vettel den Ton bei der Entwicklung vorgibt. Als McLaren vor Jahren mit Michelin arbeitete, bestanden die französischen Reifenspezialisten darauf, mit Räikkönen zu arbeiten – weil seine Aussagen von unübertrefflicher Genauigkeit waren.

Und Kimi ist das Gegenteil eines politischen Fahrers, die gute Stimmung bei Ferrari und sein tadelloses Arbeitsverhältnis mit Sebastian Vettel machten ihn zur logischen Wahl.

Ende 2018 wird nur Michael Schumacher mehr Grands Prix für Ferrari bestritten haben als Kimi. Schumi kommt auf 180 Einsätze, Räikkönen steht bei 123, Felipe Massa ist 139 Mal in Rot gefahren.

Der Vertrag für Kimi ist ein Ja zur Stabilität und ein Nein zum Risiko. Die Fraktion in Maranello, die dafür gewesen ist, der Jugend endlich eine Chance zu geben (Charles Leclerc oder Antonio Giovinazzi), diese Fraktion hat sich nicht durchsetzen können.

Bemerkenswert bei Ferrari: Vor und nach Felipe Massa 2006 (der Brasilianer war damals 24 Jahre jung) hat Ferrari in der Formel-1-Neuzeit immer auf erfahrene Piloten gesetzt, nie auf die Jugend. Es wurden als Stammfahrer stets Fahrer unter Vertrag genommen, die mindestens schon einen Podestplatz errungen hatten oder bereits GP-Sieger und Weltmeister waren. Die Denke dabei: Nur zwei bewährte GP-Sieger bringen Ferrari in die Lage, ein Wörtchen um den Konstrukteurs-Pokal mitreden zu lassen.

Maurizio Arrivabene schliesst nicht aus, dass wir eines Tages wieder einen jüngeren Piloten im Ferrari sehen, wie er gegenüber crash.net sagt: «Unsere jungen Piloten wachsen. Natürlich besteht das Ziel darin, sie aufzuziehen und sie vielleicht eines Tages in einem unserer Autos zu sehen. Aber zuvor müssen sie beweisen, dass sie das verdienen.»

Einer, der nichts mehr beweisen muss, ist Daniel Ricciardo. Immer wieder wird der Australier auf eine Zukunft bei Ferrari angesprochen. n Spa-Francorchamps sagte Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo zum Dauerthema Ferrari: «Immer wieder werde ich gefragt, was mit Ferrari läuft. Ich habe den Eindruck, das Interesse kommt eher von den Fans oder durch die Medienvertreter als von Ferrari selber. Vielleicht würden mich einige Leute gerne in einem Ferrari sehen, aber ob die Menschen, auf die es bei Ferrari ankommt, das auch wollen, weiss ich nicht. Bis 2019 passiert da erst einmal gar nichts, und das ist zu weit entfernt, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen.»

Charles Leclerc ist in der besseren Ausgangslage als Antonio Giovinazzi: Es gilt als so gut wie sicher, dass der Monegasse 2018 in einem Sauber-Ferrari sitzen wird. Für Giovinazzi ist da kein Platz mehr. In aller Wahrscheinlichkeit wird der Italiener im kommenden Jahr dritter Fahrer von Ferrari bleiben und weiter Trainings mit Haas fahren – mit der Aussicht, ab 2019 in einem Haas-Renner Grands Prix zu bestreiten.

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