Sebastian Vettel: Ferrari-Express stottert, 4 Gründe

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Spanien vor Valtteri Bottas

Sebastian Vettel in Spanien vor Valtteri Bottas

​Wo ist der Schnellzug von Ferrari aus den ersten Rennen hingekommen? In Spanien wurden die Italiener sang- und klanglos von Mercedes besiegt, Sebastian Vettel liegt in der WM um 17 Punkte hinten.

So schnell geht das in der Formel 1: Nach dem Bahrain-GP führte Ferrari-Star Sebastian Vettel die WM mit 17 Punkten Vorsprung auf Lewis Hamilton an. Nach dem Spanien-GP hat sich das Bild gedreht: Nun führt der Engländer in der Zwischenwertung, ebenfalls mit 17 Punkten. Wie konnte der Vettel/Ferrari-Express so ins Stottern geraten? Es gibt vier Gründe.

Glück und Fahrvermögen
Der grosse Juan Manuel Fangio hat einmal festgehalten: «Gute Ergebnisse sind zu gleichen Teilen Fahrerkönnen, Leistungsvermögen des Autos und – Glück.» In China wurde Vettel von Verstappen gerammt, in Baku verbremste er sich beim Neustart, da gingen wichtige Punkte verloren.

Pirelli
Ferrari ist in Spanien mit den Pirelli-Reifen nicht so gut zurecht gekommen wie Mercedes. Die Umstellung auf eine schmalere Lauffläche (um 0,4 Millimeter), um Blasenbildung vorzubeugen, scheint besser zum Mercedes zu passen als zum roten Renner. Vettel: «Wir hatten einen grösseren Verschleiss als Mercedes, egal auf welcher Mischung. Das war im Qualifying nicht abzuschätzen. Letztlich waren wir im Rennen einfach nicht schnell genug für den Sieg.» Schlecht für Ferrari: Der gleiche Pirelli wird auch in Frankreich und England zum Einsatz kommen.

Technik
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt: «Wir verstehen unser Auto immer besser. Das ist ein Grund für das gute Ergebnis in Spanien. Ein anderer ist die Tatsache, dass wir schon im Winter in Barcelona stark waren. Die Piste scheint zu unserem Auto zu passen.» Ferrari hat zudem Sorgen mit dem Motor: Nach dem Defekt am Auto von Kimi Räikkönen erhielt Vettel die Warnung ins Auto gefunkt, Tempo rauszunehmen. Lieber Vierter als gar keine Punkte.

Taktik/Boxenhalt
Die Rennstrategie von Ferrari ist Fragen würdig. Gut, Vettel musste ohnehin ein defensives Rennen fahren, wegen des Motors. Der zweite Stopp war nötig, weil Vettel überzeugt ist, er hätte aufgrund der Reifenprobleme keine Einstoppstrategie halten können. Dann passierten beim Stopp zwei Dinge, die zu einem unerwarteten Zeitverlust führten. Vettel hielt nicht exakt auf seiner Marke an. Und als er losfahren wollte, preschte der Force India von Sergio Pérez heran, Ferrari musste warten. Damit war Rang 3 weg.

Fazit
Spanien war eine Niederlage, aber selbst Mercedes-Teamchef Toto Wolff will nicht von einer Wende sprechen. «Wir sehen, wie das Pendel hin- und herschwingt, je nachdem, auf welchem Pistentyp wir fahren, welche Reifen wir verwenden und wie die Umgebungstemperaturen sind. Ich erwarte in Monaco ein ganz starkes Ferrari. Für uns sehe ich in Monte Carlo ein schwieriges Wochenende kommen. Wir tun uns auf langsamen Kursen wie Monaco, Singapur oder Hungaroring schwer. Sebastian Vettel sagt: «Es hat sich nichts geändert – wir haben ein Auto, das auf jeder Art Rennstrecke gut ist.»

Zum Kanada-GP hin wird Ferrari in Sachen Motorleistung nachlegen.

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