FP2 Brasilien: Crash von Nico Hülkenberg, Bottas top

Von Vanessa Georgoulas
Das zweite freie Training zum Brasilien-GP wurde schon früh unterbrochen, weil Nico Hülkenberg seinen Renault in die Streckenbegrenzung gesetzt hatte. Die schnellste Runde drehte Valtteri Bottas.

Die zweite Trainingssession in Interlagos war gerade einmal zehn Minuten alt, da wurden schon die roten Flaggen gezeigt. Der Grund: Nico Hülkenberg hatte in der letzten Kurve die Kontrolle über sein Renault-Heck verloren, weil er aufs Grün geraten war. Der gelb-schwarze Renner krachte gegen die Streckenbegrenzung und wurde dabei vor allem auf der rechten Seite stark beschädigt. Sein Training war damit gelaufen.

«Das ist ein ungewöhnlicher Ort für einen Abflug», kommentierte der frühere GP-Pilot Paul di Resta für Sky Sports F1. «Er nutzte etwas mehr Piste und es hat ihn einfach weggezogen. Wir haben schon im ersten Training gesehen, dass die Renault-Jungs dort weiter draussen unterwegs waren als die Konkurrenz. Und genau da kann es dich erwischen.»

Um das Auto und die Trümmer von der Piste zu schaffen, brauchten die Streckenposten nicht lange, sodass die restlichen GP-Stars nach sieben Minuten wieder Gas geben durften. Vor der Zwangspause hatte Sebastian Vettel mit 1:09,565 min die Bestzeit aufgestellt. Valtteri Bottas, der eine Zehntel langsamer blieb, belegte die zweite Position vor Daniel Ricciardo, Charles Leclerc, Kimi Räikkönen, Romain Grosjean, Kevin Magnussen, Lance Stroll, Carlos Sainz, Stoffel Vandoorne, Fernando Alonso, Pierre Gasly, Sergey Sirotkin, Hülkenberg, Marcus Ericsson und Brendon Hartley.

Sergio Pérez, Lewis Hamilton, Esteban Ocon und Max Verstappen hatten bis zur Unterbrechung noch keine gezeitete Runde gedreht. Letzterer musste wegen eines Öllecks, das in der Mittagspause entdeckt worden war, eine längere Zwangspause einlegen. Auch Vettel legte einen Stopp ein, weil sein Team prüfen musste, ob irgendetwas an der Vorderradaufhängung lose war, da Vettel irgendetwas im Fussraum zu stören schien, wie der Ferrari-Star funkte. Nach einem kurzen Check durfte der Heppenheimer aber wieder weitermachen.

Max Verstappen verpasst halbe Session

Sein Teamkollege Räikkönen war der Este, der auf den superweichen Reifen einen Qualifying-Run startete. Der Finne übernahm nach dem ersten Versuch die Spitze, die er allerdings nicht lange besetzte, weil Hamilton – auf den weichen Reifen – zwei Zehntel schneller blieb und die Bestmarke damit auf 1:09,245 min drückte. Doch damit hatte es sich nicht, denn nun gab auch Vettel auf den superweichen Gummis Gas und schaffte es als Erster unter die 1:09er-Marke. Bottas folgte seinem Beispiel und sorgte mit 1:08,846 min für eine neue Bestzeit.

An diese kam vorerst auch der Champion im zweiten Silberpfeil nicht heran, weil er sich im zweiten Sektor einen Schnitzer leistete. Allerdings verpasste er die Bestzeit seines Stallgefährten mit drei Tausendstel nur ganz knapp. Vettel kämpfte derweil immer noch mit einem losen Teil in seinem Fussraum, das ihn bereits einmal zum Check an die Box gezwungen hatte, während Verstappen kurz nach Halbzeit seine ersten FP2-Kilometer in Angriff nehmen konnte. Der Niederländer, der auf den weichen Reifen ausrückte,reihte sich nach seiner ersten gezeiteten Runde auf der siebten Position ein.

Kurz vor Anbruch der letzten halben Stunde bereitete das Wetter den Teamverantwortlichen Sorgen. Erst wurde Sainz über Boxenfunk gewarnt, dass ausgangs der zwölften Kurve die ersten Regentropfen zu spüren waren, dann bestätigte Magnussen, was die Konkurrenz bereits angekündigt hatte. Das hielt die Formel-1-Piloten nicht davon ab, ihre Longruns in Angriff zu nehmen und Vettel machte dabei eine gute Figur, auch wenn die Blasenbildung an seinen Hinterreifen für sorgenvolle Gesichter in der Box der Roten sorgte.

Hamilton funkte unterdessen, dass sich irgendetwas in seinem Auto nicht richtig anfühle, doch sein Renningenieur Pete Bonnington beruhigte ihn mit der Information, dass seine Rundenzeiten ganz in Ordnung seien. Kurz darauf beschwerte er sich über seine Hinterreifen, die stark abbauten– hier lautete die enttäuschende Antwort, dass man noch keine Lösung für diese Sorge gefunden habe. Stoffel Vandoorne musste hingegen auf Geheiss seines Teams die Box ansteuern, weil ein Problem aufgetaucht war, das die Briten am Boxenfunk nicht näher beschreiben wollten.

So kam es, dass sich am Ende sein Teamkollege Bottas mit 1:08,846 min über die Bestzeit freuen durfte, mit nur drei Tausendstelsekunden Rückstand belegte Hamilton den zweiten Platz vor Vettel, dem wiederum nur sieben Hundertstel auf die zweitschnellste Rundenzeit des Champions fehlte.

Hinter den Top-3 folgte das Mittelfeld, das zeitlich auch sehr nahe beieinander lag. Ricciardo, Verstappen, Räikkönen, Grosjean, Leclerc, Magnussen und Ocon komplettierten die Top-10, dahinter reihten sich Pérez, Gasly, Alonso, Sainz, Ericsson, Sirotkin, Vandoorne, Stroll, Hartley und Hülkenberg ein.

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