Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

George Russell: Force India-Beispiel lässt hoffen

Von Otto Zuber
George Russell

George Russell

Das Williams-Team konnte erst verspätet in die Wintertestfahrten in Barcelona starten. Dennoch bleibt Rookie George Russell zuversichtlich. Der Brite verweist auf das Force India-Beispiel von 2015.

Die Williams-Fans mussten sich in der vergangenen Testwoche lange gedulden, bis der neue Renner aus Grove endlich auf der Bahn zu sehen war. Erst am dritten von vier Testtagen rückte George Russell zur ersten Installationsrunde mit dem FW42 aus. Am Ende waren es 88 Runden, die der Rookie und Rückkehrer Robert Kubica zum Schluss der ersten Testwoche im neuen Dienstwagen gedreht hatten, das entspricht einer Distanz von gerade einmal 410 km.

Zum Vergleich: Mercedes-Champion Lewis Hamilton schaffte alleine 307 Umläufe und damit 1429 km. Kein Wunder, sprach Claire Williams von furchtbaren Tagen, die man vor der Streckenpremiere des Renners erlebt habe. Näher wollte die 42-jährige Britin nicht ins Detail gehen. Nur soviel wurde bestätigt: «Wir kennen die Hauptgründe, warum es zu dieser Verzögerung gekommen ist.»

Die Fahrer üben sich derweil in Durchhalteparolen. Mercedes-Junior Russell verwies etwa auf das Force India-Beispiel von 2015. Damals hatte der kleine Privatrennstall aus Silverstone, der mittlerweile unter neuer Führung und mit dem neuen Namen Racing Point antritt, den Saisonstart verspätet und mit einem überarbeiteten Vorjahres-Modell bestritten, weil der neue Renner nicht rechtzeitig bereit war. Am Ende belegte die Truppe dennoch den fünften WM-Rang.

Das lässt hoffen, wie Russell betonte: «Selbst ich habe zuvor nicht wirklich realisiert, wie viel Arbeit nötig ist, um ein Formel-1-Auto auf die Räder zu stellen und auf die Bahn zu bringen. Als ich im Januar das Werk besuchte, war ich erstaunt darüber, wie viel Arbeit selbst im einfachsten Bauteil steckt – und ich bin schon zwei Jahre als Mercedes-Junior bei einem Formel-1-Team involviert.»

«Wir haben das ja schon mit Force India erlebt, da hat man die Testfahrten 2015 auch verpasst und am Ende dennoch den fünften WM-Rang belegt», machte sich der 21-Jährige Mut. «Man bekommt fürs Testen keine Punkte, und wer weiss schon, was passieren wird. Natürlich war es ärgerlich, allen anderen vom Streckenrand aus zusehen zu müssen. Als Fahrer willst du natürlich einfach nur raus auf die Strecke.»

Doch der Ärger verflog schnell, wie Russell eilends anfügte: «Ich verstand, wieviel Arbeit hinter den Kulissen geleistet wurde. Das war also nicht frustrierend, schliesslich weiss ich, dass uns niemand absichtlich in diese Situation gebracht hat. Jeder arbeitet wie verrückt, um es hinzubekommen. Und das ist ehrlich gesagt erfrischend. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, die so hart arbeiten. Es ist ein Privileg, für dieses Team zu fahren. Natürlich haben wir weniger Erfahrungskilometer als die Anderen gesammelt. Aber ich habe vollstes Vertrauen in unsere Mannschaft.»

Laufleistung: Runden und Kilometer in Barcelona

Fahrer

1. Lewis Hamilton (Mercedes): 307 Runden/1429 Kilometer
2. Valtteri Bottas (Mercedes): 303 Runden/1410 Kilometer
Sebastian Vettel (Ferrari): 303 Runden/1410 Kilometer
4. Charles Leclerc (Ferrari): 295 Runden/1373 Kilometer
5. Alexander Albon (Toro Rosso): 268 Runden/1247 Kilometer
6. Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo): 255 Runden/1187 Kilometer
7. Kimi Räikkönen (Alfa Romeo): 252 Runden/1173 Kilometer
8. Nico Hülkenberg (Renault): 247 Runden/1149 Kilometer
9. Pierre Gasly (Red Bull): 238 Runden/1107 Kilometer
10. Max Verstappen (Red Bull): 237 Runden/1103 Kilometer
11. Lando Norris (McLaren): 236 Runden/1098 Kilometer
12. Daniil Kvyat (Toro Rosso): 214 Runden/996 Kilometer
13. Romain Grosjean (Haas): 198 Runden/921 Kilometer
14. Daniel Ricciardo (Renault): 186 Runden/865 Kilometer
15. Carlos Sainz (McLaren): 186 Runden/865 Kilometer
16. Lance Stroll (Racing Point): 151 Runden/702 Kilometer
17. Kevin Magnussen (Haas): 124 Runden/577 Kilometer
18. Sergio Pérez (Racing Point): 97 Runden/451 Kilometer
19. Pietro Fittipaldi (Haas): 61 Runden/283 Kilometer
20. Robert Kubica (Williams): 48 Runden/223 Kilometer
21. George Russell (Williams): 40 Runden/186 Kilometer

Teams

1. Mercedes: 610 Runden/2840 Kilometer
2. Ferrari: 598 Runden/2784 Kilometer
3. Alfa Romeo: 507 Runden/2360 Kilometer
4. Toro Rosso: 482 Runden/2244 Kilometer
5. Red Bull: 475 Runden/2211 Kilometer
6. McLaren: 445 Runden/2071 Kilometer
7. Renault: 433 Runden/2016 Kilometer
8. Haas: 383 Runden/1783 Kilometer
9. Racing Point: 248 Runden/1154 Kilometer
10. Williams: 88 Runden/410 Kilometer

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