Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Nico Rosberg über Mercedes: «Dann wird’s schwierig»

Von Mathias Brunner
Toto Wolff und Nico Rosberg nach dem WM-Titel 2016

Toto Wolff und Nico Rosberg nach dem WM-Titel 2016

​Mercedes-Benz ist seit Beginn der Turbohybrid-Ära ungeschlagen und wird 2020 den siebten WM-Titel in Folge einfahren. Ex-Mercedes-Fahrer Nico Rosberg wittert eine Gefahr.

Auf den ersten Blick ist bei Mercedes-Benz alles in Butter: Lewis Hamilton strebt mit forschen Schritten seinem siebten WM-Titel entgegen, und der Rennstall wird den Konstrukteurs-Pokal zum siebten Mal in Serie gewinnen – das hat es in der Königsklasse noch nie gegeben. Aber jede Serie geht einmal zu Ende, und ein Grund dafür könnte Toto Wolff heissen.

Der 48jährige Österreicher hat noch nicht klargemacht, wie er seine Rolle in der Formel 1 künftig sieht. Seit 2019 ranken sich Gerüchte um die Zukunft des Wieners. Denn Wolff hat selber bestätigt, dass sein Job viel Substanz koste und er sich Gedanken über seine Zukunft mache.

«Vielleicht wird meine Rolle künftig eine andere sein», sagte er im Rahmen des Grossen Preises von Russland in Sotschi. «Irgendwann kommt der Punkt auf einen zu, wo man nicht mehr sehr gut ist, sondern nur noch gut, weil man nichts mehr zur Leistungsfähigkeit einer Organisation beitragen kann. Ich bin nicht der Ansicht, dass dieser Punkt bereits gekommen ist, aber wir versuchen, weitsichtig zu planen. Wir sehen uns an, wer sich als kommende Führungspersönlichkeit aufdrängt. Wir wollen keinen Flaschenhals erzeugen, wenn also junge Talente nicht mehr aufsteigen können. Wir schauen uns die Besetzung jedes Postens an, auch jene des Teamchefs.»

«Das bedeutet jetzt nicht unbedingt, dass ich als Teamchef aufhöre. Ich bin Mitbesitzer des Rennstalls, also werde ich ohnehin nicht sagen – das war’s, ich bin denn mal weg. Ganz im Gegenteil. Aber ich denke eben darüber nach, wie meine Rolle langfristig aussehen soll. So lange der Job Spass macht, werde ich auf jeden Fall bleiben.»

Nico Rosberg weiss genau, wie Toto Wolff tickt. Der 35jährige Wiesbadener wurde mit dem Österreicher bei Mercedes 2016 Weltmeister. Nun sagt der 23fache GP-Sieger: «Ich bin der Ansicht, dass die Zukunft von Toto Wolff einen Einfluss auf die Zukunft von Lewis Hamilton bei Mercedes hat. Lewis ist sehr überzeugt davon, dass Toto einen wesentlichen Anteil am gewaltigen Erfolg von Mercedes in der Formel 1 hat. Und das würde ich ebenfalls unterschreiben. Wenn Toto geht und eine andere Führungskraft kommt, dann ist die Stabilität gefährdet.»

«Falls Toto geht, könnte das überdies in den Köpfen von Abteilungsleitern den Gedanken auslösen: ‚Okay, Toto geht, das ist das Ende einer Ära, vielleicht sollte ich auch etwas Neues machen.’ Und dann wird’s für Mercedes schwierig.»

Russland-GP, Sotschi

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash

WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen

1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0


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