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Jenson Button: Lewis Hamilton war psychisch verletzt

Von Mathias Brunner
Jenson Button und Lewis Hamilton 2019 in Silverstone

Jenson Button und Lewis Hamilton 2019 in Silverstone

​Wie stark ist dieser Lewis Hamilton wirklich? Sein englischer Landsmann Jenson Button ist drei Jahre lang an seiner Seite gefahren und erklärt: «Damals bei McLaren war Lewis psychisch verletzt.»

Als Formel-1-Champion des Jahres 2009 begab sich Jenson Button in die Höhle des Löwen: Er unterzeichnete einen Vertrag bei McLaren, als Stallgefährte von Lewis Hamilton, der 2008 seinen ersten WM-Titel erobert hatte. 2010, 2011 und 2012 fuhren die beiden für den englischen Traditionsrennstall. Später wurde die Aufgabe von Button nicht einfacher: Von 2015 bis 2017 hiess sein Teamgefährte Fernando Alonso.

Natürlich liegt die Frage auf der Hand, wie Button diese beiden Ausnahmekönner auch nächster Nähe erlebt hat. Der heute 41jährige Button sagt als GP-Experte der britischen Sky: «Lewis war zwar schon Weltmeister, als wir unsere erste gemeinsame Saison bei McLaren begannen, aber er war noch sehr jung. Er hatte viel weniger Erfahrung als Fernando. Alonso war wirklich ein ganz gerissener Hund. Er wusste haargenau, was er brauchte, um Rennen zu gewinnen. Er hatte den notwendigen Grund-Speed, aber er verstand auch Rennstrategien durch und durch. Und er wusste, wie man Ingenieure geschickt auf seine Seite bringt.»

«Lewis war eher geradeheraus, super-schnell, egal in welchem Zustand sein Wagen war. Damals waren die beiden sehr unterschiedlich, aber heute erleben wir einen anderen Lewis Hamilton. Jetzt hat Lewis reiche Erfahrung. Damals ging es einfach darum, von der ersten bis zur letzten Runde volle Kanne zu fahren. Heute versteht Hamilton genau, wie er mit dem Wagen und den Reifen umgehen muss, um am effizientesten von A nach B zu kommen.»

Der 15fache GP-Sieger Button und Nico Rosberg sind bis heute die einzigen beiden Fahrer, die es geschafft haben, in einer WM-Saison mehr Punkte zu holen als Lewis Hamilton. Nico Rosberg hat später erzählt, dass er auf jeden Trick zurückgreifen musste, um das zu erreichen. Er musste Hamilton aus der Fassung bringen. Das war einer der Gründe für Rosbergs WM-Titel 2016.

Der heute 41jährige Button ging seine Aufgabe anders an: «Ich würde mein Vorgehen damals nicht als Psycho-Spielchen bezeichnen. Mir war es wichtig, das Team auf meine Seite zu bringen. Wenn ich in einen Rennwagen springe, und er passt nicht zu meinem Fahrstil, dann wird das nichts. Ich kann nicht um Probleme mit dem Renner herumfahren. Ich brauchte ein Fahrzeug, das auf mich zugeschnitten ist, ich brauchte ein Team, das nach meinen Wünschen entwickelt.»

«Und das habe ich dann auch getan, und es hat funktioniert. Das hat Lewis damals psychisch verletzt. Auch das hat sich heute geändert. Wenn heute etwas nicht nach Wunsch läuft oder Lewis kein gutes Rennwochenende hat, dann geht er weg, denkt lange darüber nach, kommt zurück und fährt noch stärker.»

Jenson Button und Lewis Hamilton bei McLaren

2010
Lewis Hamilton WM-Vierter (240 Punkte)
Jenson Button WM-Fünfter (214)

2011
Jenson Button WM-Zweiter (270)
Lewis Hamilton WM-Fünfter (227)

2012
Lewis Hamilton WM-Vierter (190)
Jenson Button WM-Fünfter (188)

WM-Punkte über drei Jahre
Button 672
Hamilton 657

Pole-Positions
Hamilton 9
Button 1

Siege
Hamilton 10
Button 8

Podestplatzierungen
Button 25
Hamilton 22

Beste Rennrunden
Hamilton 9
Button 6


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