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Qualifying Spa: Nico Rosbergs vierte Pole in Folge

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Star Nico Rosberg eroberte auf dem Circuit de Spa-Francorchamps seine elfte Formel-1-Pole

Mercedes-Star Nico Rosberg eroberte auf dem Circuit de Spa-Francorchamps seine elfte Formel-1-Pole

Das Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton sorgte für einen spannenden Qualifying-Schlussspurt auf dem Circuit de Spa-Francorchamps. Am Ende setzte sich der WM-Leader zum vierten Mal in Folge durch.

Der Regen, der sich zum Qualifying-Beginn angekündigt hatte, kam schon kurz vor dem Start zum Stechen um die Startaufstellung. So kam es, dass die Formel-1-Stars zwar unter blauem Himmel, aber wiederum auf Intermediates- oder Regenreifen zur Zeitenjagd ausrücken mussten. Der ehemalige GP-Pilot und heutige SkyTV-Experte Martin Brundle erklärt: «Normalerweise trocknet es hier recht schnell ab, aber es hat extrem stark geregnet.»

Zur Erinnerung: Jedem Piloten stehen vier Sätze der Intermediates- und drei Sätze der Regenmischung pro Rennwochenende zur Verfügung. Die Fahrer müssen also auch auf nasser Piste mit ihrem schwarzen Gold haushalten.

Brundle erinnert sich: «Francorchamps im Regen ist noch schwieriger als sonst. Du weisst im Auto genau, dass du nur einen Fehler von einem üblen Unfall entfernt bist. Ich sprach damals im Wagen zu mir selber, um mir ein wenig die Anspannung zu nehmen. Es hat aber nicht immer funktioniert.»

Sauber-Pilot Esteban Gutiérrez im Pech

Schon in den ersten fünf Minuten waren alle Piloten auf der Piste. Damit gingen die Teams auf Nummer sicher – ihre Schützlinge sollten sich für alle Fälle eine Rundenzeit notieren lassen, schliesslich wurde für das Ende des ersten Qualifying-Segments schon der nächste Regenschauer angekündigt.

Die Zuschauer bekamen einige Ausritte neben der Strecke zu sehen. Aber auch auf der Piste fielen einige Fahrer durch ihre eigenwillige Linienwahl auf. Brundle erklärt: «Wir werden viele Fahrer sehen, die ihr Glück neben der Ideallinie suchen. Obschon das seltsam klingt – bei solchen Bedingungen sammelt sich oft viel Wasser auf der Ideallinie, da bist du im Dreck und Reifenabrieb neben der Ideallinie besser bedient.»

Nach knapp zehn Minuten war das Qualifying für Sauber-Pilot Esteban Gutiérrez schon gelaufen. Der 23-jährige Mexikaner rollte wegen eines Problems mit seinem Ferrari-Motor auf der Piste aus. Schon Tags zuvor hatte der junge Pilot seinen Dienstwagen auf der Strecke abstellen müssen, ein Getriebeschaden hatte den unvorhergesehenen Stopp verursacht. Zum neunten Mal im zwölften Qualifying war Sauber nach dem ersten Schnitt nur noch mit einem Auto dabei.

Ferrari-Junior Jules Bianchi glänzt wieder

Während sich Lotus-Pilot Pastor Maldonado in der letzten Minute drehte und damit selbst aller Chancen auf einen Einzug ins Q2 brachte, durfte das finanziell in Schieflage geratene Marussia-Team jubeln: Wie schon im Vorjahr schaffte es Jules Bianchi ins zweite Stechen. Der Franzose sicherte sich den 14. Platz auf der Zeitenliste.

Auf der anderen Seite der Gefühlsskala fand sich Force India-Rückkehrer Nico Hülkenberg wieder. der Emmericher klagte über immer kälter werdende Bremsen und musste sich schliesslich auf Position 18 schon nach 18 Minuten verabschieden. Der schnelle Blondschopf blieb letztmals 2011 in Monza im ersten Qualifying-Segment hängen.

Zur Gruppe der Ausgeschiedenen gesellten sich auch Marussia-Pilot Max Chilton, Caterham-Gaststarter André Lotterer und dessen Teamkollege Marcus Ericsson, der noch langsamer als der 32-jährige Deutsche unterwegs war.

Q2: Regen sorgt für Action

Zu Beginn des zweiten Qualifyings setzte der Regen wieder ein. Dies stellte die Piloten vor neue Probleme, wie Brundle erklärt: «Die Fahrer müssen herausfinden, ab wann sie wieder Regenreifen aufziehen müssen. Es hat mehr und mehr Wasser auf der Bahn. Romain Grosjean hat sich über Funk erkundigt, ob mit Heck alles in Ordnung sei. Das Team hat geantwortet, dass mit dem Wagen alles stimme, das ist allein die Bahn, welchen diesen Eindruck vermittelt.»

Der französisch-schweizerische Doppelbürger beklagte sich auch über die Bremsen: «Ich kann diesen Wagen kaum verzögern.» Die beiden Toro Rosso-Piloten wagten sich erst spät auf die Bahn, was sich umgehend rächte: Sowohl Daniil Kvyat (11.) als auch Jean-Eric Vergne (12.) schafften den Sprung in die Top-Ten nicht mehr. Erstmals seit dem Spanien-Wochenende war das Stechen um die Startaufstellung für das Team aus Faenza vorzeitig vorbei.

Auch Force India-Pilot Sergio Pérez schaffte den Sprung in die Top-Ten nicht mehr. Damit war auch erstmals seit dem Kanada-Qualifying kein Force India im letzten Stechen unterwegs. Sauber-Pilot Adrian Sutil, Lotus-Fahrer Romain Grosjean und Marussia-Talent Jules Bianchi komplettierten die zweite Gruppe der Ausgeschiedenen.

Enges Mercedes-Duell an der Spitze

Pünktlich zum Top-Ten-Stechen zeigte sich die Sonne wieder. Die Silberpfeil-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton, die sich in den Qualifying-Segmenten zuvor an der Spitze abgewechselt hatten, demonstrierten ihre Überlegenheit mit einem Vorsprung von über zwei Minuten (Rosberg) bzw. einer Minute (Hamilton) auf den ersten Verfolger, Champion Sebastian Vettel.

Die beiden Silberpfeil-Piloten machten den Kampf um die Pole-Position unter sich aus. Am Ende hatte Rosberg mit knapp zwei Zehnteln Vorsprung die Nase vorn. Auf dem dritten Platz reihte sich Vettel ein. Hinter dem Red Bull Racing-Piloten folgten Fernando Alonso, Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas, Kevin Magnussen, Kimi Räikkönen, Felipe Massa und Jenson Button auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein.

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