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Ferrari-Teamchef: Kimi Räikkönen kein Billig-Fahrer

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen

Es gibt nicht nur die Reifenplatzer-Affäre um Sebastian Vettel. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene lobt die Aufholjagd von Kimi Räikkönen – von Startplatz 16 zum siebten Rang.

Irgendwann im Rahmen der Belgien-Presserunde hatte Maurizio Arrivabene weitere Fragen über Pirelli und die Ferrari-Taktik satt: «Wir sollten auch einmal darüber sprechen, dass sowohl Vettel als auch Kimi Räikkönen sehr gute Rennen gefahren haben. Wie die beiden nach vorne geprescht sind, das zeigt, welch starke Reaktion unser Team nach dem Schwierigkeiten im Training gezeigt hat, das war eine Nagelprobe für den Charakter dieser Mannschaft, und sie hat ihn mit Bravour bestanden. Nun wollen wir diese Seite umdrehen und nach vorne schauen, nach Monza.»

Da muss Arrivabene allerdings gleich ein wenig die Erwartungen dämpfen. Gegenüber italienischen Berichterstattern hat der Teamchef bestätigt, dass Ferrari zum Monza-GP hin eine neue Motorentwicklung bringen wird, «aber vom Super-Motor, wie zu lesen war, kann doch keine Rede sein. Wir werden einige Wertmarken einsetzen, aber wirklich nur einige.»

«Jeder weiss, dass die Pistencharakteristik von Monza jener von Spa-Francorchamps ähnlich ist. Also müssen wir uns eingestehen, dass diese Piste nicht so gut zu unserem Wagen passt. Es ist nicht so, dass wir das Handtuch werfen und den Kampf scheuen. Natürlich werden wir in Monza unser Bestes geben. Aber wir sind in Italien gewiss nicht die Favoriten. Das tut mir leid, denn es ist unser Heimrennen. Gleichzeitig will ich den Fans nichts vormachen – also sage ich, wie es ist. Gerne würde ich ein Kaninchen aus dem Hut zaubern, aber damit ist nicht zu rechnen.»

Arrivabene hat auch nochmals vertieft, warum Ferrari die Option auf die Dienste von Kimi Räikkönen vorzeitig eingelöst hat: «Bei der Umfrage der Fahrervereinigung GPDA hat sich herausgestellt, dass Kimi der beliebteste Formel-1-Pilot ist. Wer also behauptet, dass die GP-Anhänger Räikkönen nicht möglich, hat von Marketing keinen Schimmer. Aber wir haben ihn natürlich nicht aus diesem Grund behalten und auch nicht deswegen, weil er so schöne blonde Haare und blaue Augen hat. Nein, wir haben ihn behalten, weil wir in dieser Zusammensetzung ein junges Team sind, und da braucht es Elemente der Ausgeglichenheit. Kimi ist für mich ein überdurchschnittlicher Pilot, der an der Seite von Vettel einen grossen Beitrag leistet, um diesen Rennstall an die Spitze zu bringen.»

Über das Gerücht der angeblichen Gehaltskürzung für Kimi Räikkönen kann Arrivabene nur lachen: «Meines Wissens gibt es Billigflieger, aber Billigsportler, die solche Leistungen zeigen, die kenne ich nicht. Das gilt für Fussballspieler, für Rennfahrer, für alle Spitzenathleten.»

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