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24h Spa 2022: Blick ins Regelbuch des GT3-Klassikers

Von Oliver Müller
Ein BMW M4 GT3 bei den 24h Spa 2022

Ein BMW M4 GT3 bei den 24h Spa 2022

Das anstehende Sportwagen-Wochenende steht ganz klar im Zeichen der 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Dabei treten 66 GT3-Fahrzeuge an. SPEEDWEEK.com schaut auf die wichtigsten sportlichen Regularien.

Was für Prototypen die 24 Stunden von Le Mans darstellen, das bedeuten die 24 Stunden von Spa-Francorchamps für die GT-Szene des Motorsports. Und auch die inzwischen 74. Ausgabe des am kommenden Wochenende (30./31. Juli) anstehenden Ardennen-Klassikers wird wieder ein echtes Highlight. Satte 66 GT3-Fahrzeuge stehen am Start. Das bringt natürlich jede Menge Action und Unterhaltung. Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps haben teilweise recht spezielle sportliche Regeln. Hier ein Überblick über die wichtigsten Besonderheiten.

Alle Fahrzeuge müssen den GT3-Regeln entsprechen. Von der Theorie her fahren also alle um den Gesamtsieg. Es gibt jedoch fünf Unter-Klassen, die von den FIA-Einstufungen der Fahrer abhängig sind. Da wäre zunächst die Pro-Klasse. In dieser gibt es keine Beschränkung in Bezug auf den FIA-Fahrer-Status. Es dürfen sich in der Pro-Wertung aber nur jeweils drei Piloten ein Auto teilen. In der Pro-Am müssen mindestens zwei Fahrer den Bronze-Status besitzen und es sind maximal zwei Platin-Piloten erlaubt. Im Silber-Cup dürfen alle Fahrer (wie der Name schon sagt) maximal von der FIA als Silber eingestuft worden sein. Im Bronze-Cup fahren entweder vier Bronze-Piloten oder drei Bronze- und ein Silber-Fahrer. Neu ist 2022 der Gold-Cup. Hier ist ein Profi-Pilot (Platin oder Gold) neben bis zu zwei Silber und einem Bronze-Fahrer erlaubt.

Die erste Track-Action des Events in den belgischen Ardennen fand bereits am Dienstag mit einem Bronze-Fahrer-Test statt. Auch Silber-Piloten, die zuvor noch nie in Spa unterwegs waren (und nicht in der Pro-Kategorie eingeschrieben sind) durften an dieser Session teilnehmen. Am Mittwoch gab es keine Track-Action. Das freie Training startete am heutigen Donnerstag an.

Am Donnerstagnachmittag ist auch ein 60-minütiges Pre-Qualifying terminiert. Aus dessen Resultat würde die Startaufstellung erstellt, falls die richtige Qualifikation nicht stattfinden könnte. Seit 2018 gibt es bei den 24h von Spa-Francorchamps zudem ein neues Qualifikationsformat. Dafür sind am Donnerstagabend vier 15-minütige Sitzungen angesetzt - eine für jeden Fahrer (Dreifahrer-Crews lassen Q1 aus). Die letztendliche Qualifikationszeit wird aus dem Durchschnitt der jeweiligen Bestzeiten der einzelnen Piloten errechnet.

Die besten 20 Autos rücken dann in die sogenannte Super Pole am Freitag ein. Hierfür wird schließlich ein Fahrer nominiert, der zwei schnelle Runden drehen kann, um sich für die Pole-Position (bzw. den entsprechenden Platz unter den Top 20) zu qualifizieren. Die Startplätze ab Position 21 stehen somit aber auch schon nach der Qualifikation am Donnerstagabend fest. Außerdem gibt es am Donnerstagabend noch ein freies Nachttraining und ein 30-minütiges Warm-up am Freitag.

Rennstart der 24 Stunden von Spa-Francorchamps ist am Samstagnachmittag um 16.45 Uhr. Die Stint-Längen haben eine Maximalzeit von 65 Minuten. Diese darf nur überschritten werden, wenn zum Ende des Stints eine Full-Course-Yellow oder Safety-Car-Phase herrscht. In diesem besonderen Fall sind weitere fünf Minuten gestattet, um im verlangsamten Tempo zurück zur Box zu kommen.

Es gilt besonders auf die Boxenstopps zu achten. Bei den 24h von Spa-Francorchamps können Nachtanken und Reifenwechsel gleichzeitig passieren. Für jeden normalen Stopp gibt es eine minimale Nachtankzeit. Diese wird kurz vor dem Rennen noch genau festgelegt wird und bestimmt wie lange der Tankschlauch mindestens im Fahrzeug stecken muss. Während des Rennen ist es viermal erlaubt, die festgelegte Zeit um eine Sekunde zu unterschreiten.

Zusätzlich gibt es auch das sogenannte 'Short refuelling'. Hier darf der Tankschlauch zum kurzen Auffüllen nur wenige Sekunden mit dem Fahrzeug verbunden sein. Die genaue Länge dieses kurzen Nachtankens ist bei den einzelnen Fahrzeugmodellen aber unterschiedlich. Im Gegensatz zu den Standard-Stopps gibt es beim 'Short refuelling' jedoch keine Toleranz.

Alle Fahrzeuge müssen zudem einen technischen Boxenstopp von mindestens vier Minuten einlegen, bei welchem beispielsweise die Bremsscheiben ohne Zeitverlust gewechselt werden können. Dieser längere Stopp muss zwischen Anfang der zwölften Rennstunde und vor dem Ende der 22. Rennstunde absolviert worden sein.

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