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Indian mit Turbo aus Schweden

Von Rolf Lüthi
Die schwedische Customschmiede Fullhouse Garage Shop baute eine Indian im Stil der Boardtrack-Racer der 20er Jahre – mit einem modernen Basismotor und Turbolader resultieren 200 PS

Indian verkörpert wie keine zweite Marke klassisches Design mit modernsten Technologien. Diese einzigartige Symbiose haben Anders Lundgren und Lasse Sundberg vom schwedischen auf die Spitze getrieben. Die Super Scout leistet dank Turboaufladung bis zu 200 PS.

«Wir wollten ein Bike im Stile der legendären Board Track Racer bauen, kombiniert mit der Technik von heute», sagt Anders Lundgren vom Fullhouse Garage Shop. «Mit dem Namen Super Scout ehren wir die Indian Modelle, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf den Rennstrecken fast unschlagbar waren.» Die Rennstrecken waren damals in den USA Ovalbahnen mit überhöhten Kurven, konstruiert aus Holz. Die Fahrbahn bestand aus Holzbrettern. Diese Konstruktionen verschwanden schon gegen Ende der 20er Jahre wieder zugunsten von Asche- und Sandbahnen.

Rund ein Jahr schraubten die Spezialisten im Fullhouse Garage Shop in Norsborg, rund zehn Kilometer südwestlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Lasse Sundberg von Roth Engineering zeichnet für den Rahmen verantwortlich, der komplett im Hause gebaut wurde und an die klassischen Racing-Scouts erinnert. An der Front wurde historisch korrekt eine Gabel mit gezogener Kurzschwinge und Blattfeder installiert, hinten gibt es keine Federung, respektive der Einzelsattel aus Leder ist mit einer Federung versehen.

Als Basismotor wurde der schon ab Werk kraftvollen V2 der aktuellen Indian Scout gewählt. Ausgestattet mit einem wassergekühlten Garret-Turbolader leistet das Indian Kraftwerk in der Super Scout je nach Ladedruck über 200 PS. Die Ansaug- und Auslassrohre des Turboaggregats aus Edelstahl schmiegen sich eng an den Motor und unterstreichen den schlanken Auftritts des Speedbikes. Auch bei der Elektrik griffen Anders und Lasse auf High-End-Technik zurück: Das elektronische Steuergerät kann per Bluetooth mit einem Tablet verbunden und frei programmiert werden. Über ein spezielles Key Fob System kann der Fahrer die Motordaten auch unterwegs überwachen.

Die schmalen Räder messen 23 Zoll im Durchmesser, in den 20ern die übliche Dimension der Boardtrack-Racer. Mit 200 PS an der Kette dürfte sich das echt erfrischend anfühlen. Immerhin gibt es (im Gegensatz zu den damaligen Rennmaschinen) an beiden Rädern eine bescheiden dimensionierte Scheibenbremse.

«Wir testen das Bike noch. Doch es fühlt sich schon jetzt gigantisch an – als ob du auf einer Rakete zwischen deinen Beinen in die 1920er zurückreisen würdest», sagt Anders. «Trotz der enormen Power und des Oldschool-Looks soll sie nicht in einer Garage verstauben, sondern regelmäßig gefahren werden. Das wünschen wir uns vom neuen Besitzer – wer auch immer es wird.» Ob eine Strassenzulassung möglich ist und wie viel diese kostet, hängt auch vom Wohnort des Käufers ab.

Die Super Scout steht tatsächlich zum Verkauf. Den Preis geben Anders und Lasse nur auf Anfrage bekannt. Wer sich für das über 200 PS starke Custombike entscheidet, darf sich auch über eine einzigartige Lackierung freuen. Diese steuert Pobben’s Coulour & Custom aus Hagfors bei. Auch die Lackexperten folgen dem Retro-Thema und nennen den Vintage-Farbton Springfield Blue. In Erinnerung an den Ort Springfield in Massachusetts, wo Indian 1901 als erster Motorradhersteller der USA gegründet wurde. Von George Hendee und Oscar Hedstrom – letzterer war übrigens auch ein Schwede.

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