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Ducati Multistrada V4 Pikes Peak: Elektronik hilft

Von Rolf Lüthi
Mit Rädern in 17 Zoll will die V4 Pikes Peak nicht ins Gelände, sondern auf Asphalt brillieren. Die Voraussetzungen für entspanntes Schnellfahren sind gegeben.

Ducati selbst beschreibt die V4 Pikes Peak und V4RS als Crossover-Bikes. Nun ja, über die Motocross-Piste rohren kann man damit nicht, aber auf gewundenen Asphaltstrassen dürften beide Versionen nachhaltigen Eindruck machen. Hauptunterschied zu den anderen vier Multistada-Versionen mit V4-Motor im Ducati-Modellprogramm: Neben dem Vorderrad in 17 Zoll die hochdekorative Einarmschwinge.

Um ihre Sportlichkeit zu unterstreichen, ist die Multistrada V4 Pikes Peak mit zahlreichen Karbonteilen und einem Akrapovič-Schalldämpfer aus Titan ausgestattet. Weitere markante ästhetische Elemente sind das niedrige und leicht getönte Windschild, die goldene Eloxierung der Öhlins-Gabel und die Sitzbank mit dem V4-Logo und dem auf dem Schnabel angebrachten Logo von Ducati Corse.

Das Fahrwerk der V4 Pikes Peak unterscheidet sich deutlich von dem der Multistrada V4 und wurde um das 17-Zoll-Vorderrad herum entwickelt. Das Motorrad ist mit Pirelli Diablo Rosso IV Sport-Straßenreifen in den Größen 120/70-17 vorne und 190/55-17 hinten ausgestattet und trägt neue Fünfspeichen-Schmiedefelgen aus Aluminium.

Das Öhlins Smart EC 2.0 Fahrwerk wurde optimiert, um mehr Komfort im Touring-Einsatz und gleichzeitig mehr Unterstützung bei sportlichen Fahrten zu bieten. Wie bei der Panigale V4S und der Streetfighter V4S arbeitet das System nach einer Situations-basierten Logik, die sich je nach Fahrstil des Fahrers selbst reguliert. Mit 170 mm Federweg vorne und hinten kann man auch ondulierten Asphalt engagiert angehen.

Darüber hinaus kann der Fahrer neu über eine Taste an der linken Lenkereinheit die Federungsmodi Track, Dynamic, Comfort oder Low Grip unabhängig vom gewählten Riding Mode aktivieren. In der Praxis kann der Fahrer somit je nach Art der Strecke und den Bedingungen die Unterstützung und Präzision einer sportlichen Abstimmung oder den Komfort einer touristischen Abstimmung anwählen, ohne das Ansprechverhalten des Motors zu verändern.

Die neue Multistrada V4 Pikes Peak ist nun auch mit der in drei Stufen einstellbaren Motorbremskontrolle EBC (Engine Brake Control) ausgestattet, die es dem Fahrer ermöglicht, die Motorbremse entsprechend seinem Fahrstil und der jeweiligen Situation anzupassen. Schließlich bietet das Integral-Bremssystem Electronic Combined Braking System (eCBS) die Front-to-Rear-Strategie, welche die Hinterradbremse auch dann ansteuert, wenn nur die vordere Bremse betätigt wird.

Der Riding Mode Race wurde speziell für diese Pikes Peak entwickelt. Das Race-Mapping verfügt über eine rennsportlichere Strategie für den Drehzahlbegrenzer, der sanfter eingreift als bei der Multistrada V4, um den Fahrer im Voraus zu warnen und eine effektivere sportliche Fahrweise in Bezug auf die Gangwechsel im hohen Drehzahlbereich zu ermöglichen. Der Quickshifter ist speziell kalibriert, um besonders aggressive Herunterschaltvorgänge zu ermöglichen, und bietet im Power Mode High eine sehr direkte Verbindung zwischen Gasgriff und Motor.

Die Multistrada V4 Pikes Peak bietet eine Ergonomie, die speziell entwickelt wurde, um maximale Kontrolle zu gewährleisten und die Schräglagenfreiheit zu optimieren. Die Sitzposition unterscheidet sich von der der Multistrada V4 durch höher und weiter hinten befestigte Fußrasten, die den maximalen Schräglagenwinkel vergrößern und die Körperbewegung erleichtern. Zusätzlich bietet sie einen niedrigeren, schmaleren und weniger stark gekrümmten Lenker.

Die Multistrada V4 Pikes Peak verfügt natürlich über das fortschrittliche und ausgeklügelte Elektronikpaket der Multistrada V4S, zu dem unter anderem die serienmäßige Radartechnologie vorne und hinten gehört, mit der die Funktionen Adaptive Cruise Control (ACC, Abstands-Tempomat) und Blind Spot Detection (BSD, Totwinkelanzeige) sowie Forward Collision Warning (Kollisionswarnung) ermöglicht werden.

Die Multistrada V4 2025 Pikes Peak bietet dem Fahrer auch eine bessere Sicht bei Nachtfahrten, mit Ducati Cornering Lights, das die Straße in Schräglage besser ausleuchtet, sowie einer optimierten Lichtanlage, die den Schattenkegel vor dem Vorderrad reduziert.

Der V4-Motor stellt aus 1158 ccm 170 PS bei 10.750/min und 124 Nm bei 9000/min zur Verfügung. Angesichts dieser beeindruckenden Werte nimmt man die vordere bremsanlage mit 330er Doppelscheibe und Stylema-Bremszangen von Brembo anerkennend nickend zur Kenntnis.

Die Ducati Multistrada V4 Pikes Peak für das Modelljahr 2025 ist in einer einzigen Ausstattungsvariante erhältlich, die serienmäßig mit Front- und Heckradar ausgestattet ist, und wird ab Oktober 2024 bei den Händlern stehen zum Preis von 31.590 Euro (Schweiz Fr. 32.790.-).

Spitzenmodell der Multistrada-Baureihe mit Schwerpunkt Kurvenstrassen und Rennstrecke bleibt die auf 2024 eingeführte V4RS. Da baut Ducati ohne Rücksicht auf alle Bedenkenträger den Superbike-Motor mit 180 PS bei 12.250/min ins Multistrada-Fahrwerk ein und bietet diesen Strassenfliegen für 36.490 Euro an.

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