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Viele Rückschläge: Stephan Katt dachte ans Aufhören

Von Rudi Hagen
Liegt Stephan Katt vorne, ist er beinahe unschlagbar

Liegt Stephan Katt vorne, ist er beinahe unschlagbar

Stephan Katt wurde 2014 Langbahn-Weltmeister mit der deutschen Mannschaft. Trotzdem war der Neuwittenbeker unzufrieden mit seiner Saisonleistung.

Stephan Katt stellt in seinem Sport hohe Ansprüche an sich: «Natürlich will ich immer unter die Top-3 kommen, sonst bräuchte ich ja gar nicht anzutreten.» Das ist dem 35-Jährigen auch schon oft gelungen. Sechsmal wurde er Team-Weltmeister auf der Langbahn, dazu dreimal Europameister und zweimal Deutscher Meister. Schöne Erfolge.

Dazu gesellen sich aber immer mal wieder rätselhaft schwächere Leistungen, verursacht durch (vermeintlich?) fehlende Athletik und Kampfgeist, gepaart mit Pech durch Ausfälle technischer Art. Stephan Katt weiß das: «Mit der Saison 2014 war ich ziemlich unzufrieden. Ich habe es aber zum großen Teil selbst verbockt, denn ich war körperlich und mental fast die ganze Saison über nicht richtig fit. Das Jahr davor hat mich im Nachhinein total belastet und frustriert. 2013 hat mich soviel Material gekostet wie nie, das war so teuer, dass ich am Ende daran gedacht habe, das Ganze aufzugeben, Schluss zu machen mit dem Sport.»

Aber Katt kämpfte sich durch die Saison. Beim Grand Prix in Eenrum lief es anfangs gut für ihn, dann kam der Abbruch wegen der schlechten Bahnverhältnisse. In Marmande zeigte er ein starkes Rennen und hatte den GP-Sieg vor Augen, als Vizeweltmeister Jannick de Jong in der letzten Runde in der Zielkurve an ihm vorbei stach und Platz 1 eroberte. Im EM-Finale in St. Macaire hatte Katt nach drei Läufen elf Punkte gesammelt, dann kam der Sturz mit Richard Speiser. «Ich wurde voll zusammengestaucht und war voller Schmerzen», erinnerte er sich. «Danach kam ich auf keinen Punkt mehr.»

Nun wagt Stephan Katt den Neuanfang: «Ich denke, dass ich aufgrund der Verluste 2013 zuletzt zum Teil auf Sparflamme gefahren bin, um nicht noch mehr kaputt zu machen. Ich kam da finanziell an meine Grenzen. Das ging aber so nicht weiter. Entweder ganz oder gar nicht. Ich habe jetzt sämtliche Fahrgestelle verkauft, habe mein Gespartes genommen und mir drei neue Fahrgestelle aufgebaut. Dazu kommen neue GM-Motoren von Großewächter.»

Neben dem neuen Material hat sich Stephan Katt auch um seine körperliche Fitness gesorgt. So sah man den Clubfahrer des MSC Schwarme und des MSC Mühldorf in den vergangenen Monaten vier- bis fünfmal pro Woche Motocross fahren.

Mittlerweile schaut der Sechste der WM und DM 2014 wieder gewohnt optimistisch nach vorne: «Ich habe immer noch viel Spaß an dem Sport, deshalb unternehme ich alles, um fit und siegfähig zu sein. Ich freue mich schon tierisch auf die neue Saison. Am Ostermontag in Balkbrug geht es los.»

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