Davide Brivio (Suzuki): Fall Ducati ist Prinzipsache

Von Nora Lantschner
Davide Brivio

Davide Brivio

«Wir möchten ein Klarstellung zur Frage, was wir machen dürfen und was nicht», nannte Davide Brivio (Suzuki) das Ziel hinter dem Protest gegen Ducati. Die Aerodynamik in der MotoGP-WM bleibt ein heißes Thema.

«Im Vorjahr haben alle Hersteller über das Thema Aerodynamik diskutiert und wir waren uns einig darin, einige Regeln einzuführen, um den unkontrollierten Kostenanstieg für die Entwicklung in diesem Bereich einzuschränken. Die Entscheidung – die am Ende das neue Reglement wurde – sah vor, dass jeder Hersteller vor dem Beginn der Weltmeisterschaft einen 'Aero Body' homologiert. Und nur ein Update ist während der Saison erlaubt. Es wurde festgelegt, dass der Rest des Motorrads über keine weiteren aerodynamischen Zusätze verfügen soll, mit einem speziellen Verweis auf die Teile, die Downforce erzeugen», schilderte Davide Brivio, Teammanager bei Suzuki Ecstar, die Ausgangslage.

«Vor ein paar Wochen hat Ducati dem Technical Director einen Zusatz an der Schwinge und eine Abdeckung für das Vorderrad präsentiert und erklärt, dies diene zur Kühlung des Hinterreifens. Der Technical Director hat das akzeptiert, die neuen Komponenten gutgeheißen – als Kühlungssystem für die Reifen – und neue Richtlinien erlassen», fügte der Italiener gegenüber «GPone.com» hinzu.

Der Technical Director der MotoGP-WM, Danny Aldridge, ließ den Herstellern daraufhin eine technische Klarstellung zukommen. Die neuen Attachments von Ducati waren genehmigt – allerdings sahen vier der fünf verbliebenen Hersteller das Ganze etwas anders.

«Die Ingenieure, die für die vier Hersteller arbeiten, die Protest eingereicht haben, sind der Meinung, dass diese Attachments einen aerodynamischen Effekt haben, sie erzeugen Downforce und gehen somit gegen die Prinzipien des Reglements», hielt Brivio fest. «Wir haben ein Treffen mit dem Technischen Direktor einberufen, um ihn um eine Erklärung und Klärung zu bitten, aber die Antworten haben uns nicht zufriedengestellt.»

«Dann habe ich privat mit Ducati gesprochen, und auch mit anderen, um unserer Unzufriedenheit mit deren Interpretation Ausdruck zu verleihen. Ich habe einen offiziellen Protest angekündigt, falls sie sich entscheiden, diese neuen Komponenten weiter zu verwenden», erzählte Suzuki-Teamchef Brivio.

Der Rest der Geschichte ist bekannt: Ducati setzte den Hinterradflügel beim Katar-GP trotz den wiederholten Warnungen von Seiten der Konkurrenz an den GP19-Bikes von Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci und Jack Miller ein – und der Protest von Suzuki, Aprilia, KTM und Honda folgte umgehend.

«Wir haben das gemacht, um diese Situation ein für allemal zu klären. Wir erwarten uns eine klare Position der FIM, der Technischen Direktion und der ganzen zuständigen Autoritäten», betonte Brivio. «Indem wir diesen Protest eingereicht haben, zwingen wir sie dazu, die Prinzipien der Regeln, des Reglements und der Richtlinien zu bewerten, zu beurteilen und zu klären. Wie ich bereits gesagt habe, das ist das Hauptziel unseres Vorgehens: Klarzustellen, war wir machen dürfen und was nicht.»

Die Entscheidung liegt nun beim «FIM MotoGP Court of Appeal» am FIM-Hauptsitz in Mies bei Genf, der noch vor dem Argentinien-GP (31. März) sein Urteil verkünden wird.

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