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Marc Márquez (Honda/1.): Mit der richtigen Strategie

Von Rolf Lüthi
Sieg für Stratege Marc Márquez : Mit dem weichen Hinterreifen in den ersten sieben Runden voll angreifen und dann weiterschauen

Sieg für Stratege Marc Márquez : Mit dem weichen Hinterreifen in den ersten sieben Runden voll angreifen und dann weiterschauen

Nach dem MotoGP-Rennen erläuterte Marc Márquez seine Strategie, die ihm den Sieg im Barcelona-GP ermöglichte. Und er verteidigte Sturzverursacher Jorge Lorenzo.

Nach dem Rennen liess sich Márquez in die Karten blicken und verriet die Strategie, die er sich vor dem Rennen zurecht gelegt hatte: «Wir haben viel überlegt vor dem Start, um mit der richtigen Strategie ins Rennen zu gehen. Ich wusste, im ersten Teil des Rennens, auf den ersten sieben Runden, würde die Piste sehr rutschig sein, was für mich ein Vorteil ist. Dann würde durch den Gummiabrieb der Grip immer besser, und mein Vorteil wäre dahin. Wir entschieden uns dann für den weichen Hinterreifen. Damit wollte ich in den ersten Runden voll angreifen, einen Vorsprung herausfahren und dann weitersehen.»

Márquez legte sich seine Strategie nicht nur zurecht, er setzte sie auch genau so um: «Ich habe sofort nach dem Start gepusht und versuchte, konstant schnelle Runden aneinander zu reihen. Im Rennen war ich zeitweise verunsichert. Ich wusste, dass Dovizioso ausgefallen war, aber ich wusste nicht, dass all die anderen auch gestürzt waren. Mir wurde dann signalisiert, dass Petrucci Zweiter ist, was mir komisch vorkam, denn ich wusste, dass er im Training nicht bei den schnellsten war. Ich pushte weiter, obwohl ich schon einen guten Vorsprung hatte.»

Es sah wohl so aus, als müsse er nur den Vorsprung verwalten und den Sieg nach Hause fahren, doch Márquez selber sieht das nicht so: «Sicher war ich in Führung, doch ich drückte aufs Tempo, denn ich befürchtete, dass die Yamaha-Fahrer gegen Ende des Rennens stark auftrumpfen würden. Rückblickend muss ich sagen, dass ich auch viel Glück hatte, als ich Dovizioso noch auf der Innenseite überholte, bevor Lorenzos Motorrad daherschlidderte und ihn umriss.»

Der Honda-Werksfahrer hat nun 37 Punkte Vorsprung in der WM, doch er glaubt nicht, dass er den Titel schon auf sicher hat: «Es schaut vielleicht einfach aus, aber es ist nicht einfach. Ich musste Risiken eingehen, um dieses Rennen zu gewinnen, in Turn 5 ist mir einmal beinahe das Vorderrad weggerutscht. Die Saison ist noch lang, wir müssen auf den Titel fokussiert bleiben und uns bewusst sein, dass Rennen kommen werden, wo andere Fahrer sehr schnell sein werden.»

Über den Sieg seines jüngeren Bruders Alex im Moto2-Rennen freute er sich ebenso sehr wie über seinen MotoGP-Triumph: «Wir leben zusammen, trainieren zusammen, Motorräder sind unser Leben. Nachdem es in der Vergangenheit nicht so problemlos war, hat er nun mehr Selbstvertrauen als früher, und es läuft derzeit wirklich gut für ihn.»

Den Zwischenfall, als sein Teamkollege Jorge Lorenzo auf Platz 4 liegend stürzte und Dovizioso, Vinales und Rossi mitriss, sieht Márquez als Rennunfall: «Nun werden sich viele Leute fragen: was hat Lorenzo denn da gemacht? Ich sehe das nicht so. Lorenzo war auf der Ideallinie. Unglücklicherweise rutsche sein Vorderrad weg. Dovizioso und Vinales waren neben der Ideallinie, sie wurden von Lorenzos Motorrad getroffen, und dann auch noch Rossi. In dieser Kurve kann es schon passieren, dass man die Front verliert.»

Der WM-Stand nach 7 von 19 Rennen: 1. Márquez 140. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 101. 4. Petrucci 98. 5. Rossi 72. 6. Miller 53. 7. Quartararo 51. 8. Nakagami 48. 9. Pol Espargaró 47. 10. Crutchlow 42.

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