Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Stefan Bradl (Rang 16): «Wenn das so weitergeht...»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Stefan Bradl vor Aoyama, Bautista, Baz (76) und Miller

Im Rennen: Stefan Bradl vor Aoyama, Bautista, Baz (76) und Miller

Stefan Bradl blieb in Jerez nach dem 16. Platz hinter Bautista punktelos. Er klagte über Bremsprobleme und zu viel Wheelspin.

Stefan Bradl lag im MotoGP-Rennen nach der zweiten Runde an 14. Stelle. Dann rutschte der Athina-Forward-Yamaha-Pilot bis auf Platz 17 zurück, ehe Hiroshi Aoyama stürzte und der Bayer an Eugene Laverty vorbeiging.

Somit lag er in Runde 18 (von 27) an 16. Stelle hinter Bautista, er fuhr dann meistens gleich schnell oder sogar 0,4 sec schneller als Barbera an 14. Position. Auf den Plätzen 12 und 13 lagen die Factory-Fahrer Vinales und Redding.

Bradl hielt sich in der Schlussphase 0,1 sec hinter der Werks-Aprilia von Alvaro Bautista an 16. Stelle. Er war vier Runden vor Schluss schneller unterwegs als die Fahrer, die um die Plätze 9 und 10 kämpften.

Zwei Runden vor Schluss fehlten ihm 0,453 sec auf Bautista und den letzten WM-Punkt.

Im Ziel fehlten 1,6 Sekunden auf den Spanier, Bradl fuhr als zweitbester Open-Fahrer ins Ziel.

Stefan, wie ist dieses Rennen aus deiner Sicht gelaufen? Du bist lange Zeit konstante Zeiten gefahren?

Ich habe am Anfang gleich einen Nachteil gehabt durch den harten Hinterreifen, aber für uns war es unmöglich, die weiche Option zu nutzen. Wir haben einfach zu viel Wheelspin, es geht nicht vorwärts, wenn wir das Motorrad aufrichten und Gas geben. Das ist das grösste Problem.
Am Anfang, als ich im Pulk war, war es für mich sehr schwierig, weil die Bremse überhitzt hat. Die Vorderbremse ist richtig weich geworden.
Das war für mich dann ein bisschen beunruhigend, weil ich nicht wusste, ob es noch schlimmer wird. Nachher hat sich das Feld auseinander gezogen. Ich habe dann die Bremse besser belüften und kühlen können, dadurch ist es besser geworden. Ich bin dann an Laverty vorbei.
Dann bin ich bis auf 0,1 sec an Bautista rangefahren, habe aber dann vier Runden vor Schluss das gleiche Problem wieder bekommen, als ich dicht hinter ihm war. Dann sind mir zwei kleine Fehler passiert, ich bin ein bisschen weit gefahren, danach war er weg.
Ja, wir haben die 320er-Bremsscheiben benützt statt der 340er, weil wir das ganze Wochenende kein Problem gehabt haben. Aber im dichten Verkehr mit mehreren Fahrern vor mir ist es ein Problem geworden.
Für die Zukunft wissen wir es.
Ärgerlich ist, dass Teamkollege Loris Baz und ich den weichen Hinterreifen im Rennen nicht nützen können. Für uns war recht schnell klar, dass er keine Option ist für uns.
Sogar Aleix Espargaró hat ihn benützt, Avintia, alle Open-Honda, dazu De Angelis auf der ART-Aprilia, die sind alle mit dem weichen Hinterreifen gefahren. Bei uns ging es nicht.
Das wäre sicher am Anfang kein Nachteil gewesen.
Wir müssen jetzt dringend herausfinden, warum wir am Kurvenausgang in der «drive area» so viel Zeit verlieren. Vielleicht finden wir morgen beim Montag-Test etwas heraus.

Woran kann es liegen? An der Leistungsentfaltung? An der Elektronik?

Naja, es wird schon mit der Elektronik zu tun haben, denke ich.
Es wäre wichtig, dass wir in diesem Bereich einen Schritt vorwärts machen.
Es hat eh lange gedauert, bis wir festgestellt haben, was die Ursache ist.
Es war ja in Argentinien gleich. Dort habe ich von Bridgestone die Mitteilung bekommen, dass ich 130 Grad Hinterradtemperatur hatte. Sogar Loris Baz, der schwer ist, hatte 15 Grad weniger.
Ich hatte durch die überhitzen Reifen extremes Wheelspin. Wir sind jetzt vom Radstand länger, das hilft ein bisschen. Aber es ist trotzdem noch nicht so, wie es sein soll.

Dein Fazit zum Rennen?

Ich habe mein Bestes gegeben. Aber in den letzten drei Runden habe ich schon gemerkt, dass mich die Kräfte verlassen. Die Erkältung hat ihren Tribut gefordert. Aber dann ist noch das Problem mit der Bremse wieder gekommen.
Wir müssen uns weiter verbessern. Wir haben erst heute am Sonntag einigermassen ein Setting gefunden, wir sind aber immer noch hinterher.
Wenn das Wochenende für Wochenende so weitergeht, kommen wir nie auf einen grünen Zweig.

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