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Sam Lowes: «Nach Assen erstmals auf Aprilia»

Von Frank Aday
Sam Lowes: «Es ist ein großer Vorteil, 2017 Rins, Zarco und Folger als Messlatte zu haben»

Sam Lowes: «Es ist ein großer Vorteil, 2017 Rins, Zarco und Folger als Messlatte zu haben»

Für 2017 hat Sam Lowes bereits einen sicheren Platz im MotoGP-Werksteam von Aprilia. Nach dem Grand Prix der Niederlande beginnt die Vorbereitung auf die neuen Herausforderungen in der Königsklasse.

Sam Lowes verlor in Barcelona die WM-Führung in der Moto2-Klasse wieder an Alex Rins. Doch der Brite aus dem Team Federal Oil Gresini liegt nur acht Punkte hinter dem Spanier. Für 2017 ist Lowes bereits im MotoGP-Werksteam von Aprilia fix. Nach dem Assen-GP findet der erste Test für den 25-Jährigen statt, wie er im Interview mit «motogp.com» bestätigte.

Sam, du bist momentan Zweiter der Moto2-Gesamtwertung. Wie bewertest du deine Leistung seit dem Saisonstart?

Ich bin wirklich glücklich. Das letzte Rennen war nicht ideal, es war aus vielerlei Gründen schlecht. Ich war wirklich enttäusch von dem Rennen, aber am Ende war ich glücklich, dort rauszukommen und damit zu beginnen, mich auf Assen zu konzentrieren. Das ist eine Strecke, die ich wirklich mag. Ich respektierte die Entscheidung, den Streckenverlauf in Barcelona zu ändern, obwohl es für mich nicht ideal war. Ich stand zu hundert Prozent hinter der Entscheidung. Ich konnte einfach nicht das Beste herausholen. Das ist eben so in der Moto2-Klasse. Wenn du ein schlechtes Wochenende hast und Sechster wirst, musst du glücklich sein. Es könnte auch schnell mal ein 15. Platz werden.»

Dieses Jahr ist das erste in deiner Karriere, in dem du in den ersten sieben Rennen der Saison keinen Nuller fabriziert hast. Hast du deine Herangehensweise geändert, um konstanter zu sein oder hast du einfach mehr Vertrauen zur Kalex?

Wenn ich versuchen will, um den Titel zu kämpfen, dann weiß ich, dass ich es nicht einfach laufen lassen kann. Es gibt Tage, an denen du viele Probleme hast und stürzt, denn du versuchst alles und bist nicht clever. Dann machst du die großen Fehler.

Weltmeister Johann Zarco liegt nur zwei Punkte hinter dir. Kannst du dir einen Dreikampf um den Titel vorstellen?

Ich habe immer gesagt, dass meine Titelrivalen Rins und Zarco sein werden. Wenn Zarco ein oder zwei schlechte Rennen hat, dann streicht ihn jeder raus. Er gewann das zweite Rennen des Jahres, dann haben ihn die Leute nach Jerez abgeschrieben. Ich nehme an, so ist das in der Moto2-Klasse, aber für mich waren es immer Zarco, Rins und ich. Hoffentlich kann ich den Kampf gegen sie aufnehmen. Wenn du mir in Japan letztes Jahr gesagt hättest, dass ich nach sieben Rennen zwei Punkte vor Zarco liegen würde, dann hätte ich das nicht geglaubt. Ich weiß nicht, warum die Leute ihn abschreiben, ich habe das nie getan. Rins war letztes Jahr schon schnell und hat in diesem Jahr einen Schritt gemacht. Es wird hart, aber es sollte ein großartiger Kampf zwischen uns allen werden. Ich weiß, dass ich sie schlagen kann. Es kommen ein paar gute Strecken für mich, und ich habe auch ein gutes Bike. Das sind die besten zwei Fahrer, wenn ich mithalten und sie schlagen kann, ist das gut für mich.

Dein erster Test auf der Aprilia RS-GP steht bevor. Wie aufgeregt bist du?

Ja, in dieser Woche werde ich erst einmal in den Windkanal gehen mit Kalex und Aprilia in Italien, was schön wird, denn ich habe das noch nie zuvor gemacht. Ich bin nicht über die 125er- und die 250er-Klasse gekommen, das ist etwas anders auf einem Supersport-Bike, also können wir in diesem Bereich vielleicht etwas herausfinden. Dann nach Assen fahre ich zum ersten Mal auf der Aprilia. Ich kann es wirklich kaum abwarten.

Welcher wird der größte Unterschied zwischen der Moto2-Kalex und der MotoGP-Aprilia sein?

Ich denke, die Bremskraft der Karbonbremsen ist ziemlich groß. Hinzukommt die Elektronik, aber damit habe ich etwas Erfahrung aus der Supersport-WM. Es war dort zwar nicht mit der MotoGP zu vergleichen, aber zumindest habe ich ein paar Kenntnisse. Die zusätzliche Power, die Bremskraft und die Reifen machen für mich den Unterschied, aber das ist immer so, wenn man die Klasse wechselt. Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken. Ich will einfach fahren und es genießen.

Wird es ein Vorteil für dich sein, dass du dich 2017 mit Rins, Zarco und Folger vergleichen kannst?

Ja, ein massiver Vorteil. Ich denke, es ist gut, dass sie alle dort sein werden. Es wird großartig. Zudem wird KTM mit einem neuen Bike kommen, das wir mit unserem vergleichen können. Ich fühle keinen Druck, der Aufstieg an sich bedeutet natürlich Druck, aber wir werden einfach unseren Job bestmöglich machen. Für mich wird es schön sein, sie als Messlatte zu haben. Sonst wüsste man nicht, wie gut man sich macht.

Du hast für die nächsten zwei Jahre einen MotoGP-Vertrag mit Aprilia, aber es gab viele Gerüchte über andere Teams, die dich im Fahrerlager angesprochen haben. Bist du in Versuchung geraten oder an Aprilia gebunden?

Ich habe meinen Vertrag unterschrieben und bin wirklich glücklich damit. Es ist eine großartige Möglichkeit. Das Bike wird noch besser als es jetzt ist. Wenn du dir Rins und Zarco anschaust: Auch sie haben Verträge für die MotoGP-Klasse im nächsten Jahr und sie sind in keiner wirklich viel besseren Situation als ich. Das macht mich das ziemlich glücklich. Ich habe jetzt auch ein großartiges Paket und Team hinter mir mit Gresini, also wird es für mich großartig in die MotoGP-Klasse zu wechseln und sie hinter mir zu wissen. Du willst immer an der Seite von Márquez oder Rossi fahren, aber für mich sieht das Aprilia-Projekt wirklich gut aus. Seit ich den Vertrag im letzten Jahr unterschrieben habe, kam für mich nichts anderes in Frage.

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