Wie Markus Reiterberger aus dem Althea-Vertrag kam

Von Ivo Schützbach
«Das Schönste im Leben machte keinen Spaß mehr», sagt Markus Reiterberger

«Das Schönste im Leben machte keinen Spaß mehr», sagt Markus Reiterberger

Nach seiner Trennung vom Superbike-WM-Team Althea BMW kehrt Markus Reiterberger zum Team Van Zon Remeha von Werner Daemen zurück, mit dem er bereits zweimal Deutscher Meister wurde.

Beim deutschen Superbike-Event auf dem Lausitzring wird Markus Reiterberger vom 18. bis 20. August mit Wildcard dabei sein. Nach seiner Trennung von Althea BMW am vergangenen Samstag will er im Team von Werner Daemen beweisen, dass er immer noch so schnell ist, wie er mit Platz 5 in Thailand 2016 bewies.

Geplant ist, dass der 23-jährige Bayer noch einen zweiten WM-Event absolviert. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er für Van Zon Remeha BMW die IDM Superbike 2017 bestreitet. «Sie sind das einzige Team, für das ich meinen großen Traum WM zu fahren aufgebe», hielt Reiti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Bei ihnen weiß ich, dass ich gut aufgehoben bin und Spaß am Fahren habe. Sie können mich zurück auf meinen guten Stand bringen.»

Lesen Sie Teil 2 des großen Exklusiv-Interviews.

Markus, war es kompliziert, aus den Verträgen mit Althea, BMW und deinen Sponsoren herauszukommen? Der Vertrag zwischen BMW und Althea war ja auch an deine Person geknüpft.

Ich hatte einen Vertrag mit Althea, was im Vertrag von Althea mit BMW drinsteht, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Althea die Unterstützung nur bekommen hat, weil ich dabei war.

Wir haben uns mit allen Parteien unterhalten was das Beste ist, und uns dann wie bekannt geeinigt. Den Vertrag mit dem Team habe ich aufgelöst. Ich bekam bei Althea auch keinen Lohn, somit gab es finanziell keine Streiterei von unserer Seite.

Mit meinen Sponsoren habe ich separate Verträge.

Wie haben BMW und deine Sponsoren auf den WM-Rückzug reagiert?

Es war ja offensichtlich, die meisten haben sich gedacht, dass es so kommt. Als die Meldung offiziell wurde, war ich in Haunstetten beim Speedway fahren, da habe ich das Handy erst mal ausgemacht und weggelegt, nachdem ich mit Werner Daemen telefoniert hatte. Auf die Nacht habe ich dann alles gecheckt. Das meiste Feedback ist positiv, so viele Leute stehen hinter mir und sagen, dass das die beste Entscheidung ist.

Mit meinen Sponsoren habe ich alles geklärt, sie bleiben alle dabei. Mit Helm und Lederkombi muss ich schauen, wie das weitergeht. In jedem Vertrag steht drin, was man erfüllen muss – aber auch was passiert, wenn man es nicht erfüllt. Da müssen wir noch verhandeln. Davor brauchen wir aber einen 100-prozentigen Plan.

Mir geht es jetzt schon viel besser, ich bin wieder motiviert und saß in drei Tagen auf verschiedenen Mopeds und habe trainiert.

Ich schaue jetzt, dass ich ein paar Renneinsätze fahre, auch um etwas zu verdienen. Dann kann ich auch auf die Sponsoren zugehen und ihnen eine Zusammenarbeit anbieten.

Wird dein Rückzug bei Althea negative Auswirkungen haben, in Zukunft bei einem anderen WM-Team unterzukommen?

Da kann man nur spekulieren. Der Entscheidung ging eine intensive Zeit voran, in der wir alles durchüberlegt haben. Mir fiel die Entscheidung mit der Zeit immer leichter. So leid es mir tut, aber mir machte das Schönste im Leben keinen Spaß mehr, so wie das alles lief. Dann muss man sich etwas überlegen.

Ich glaube, dass diese Entscheidung das Beste für meine Karriere und meine Zukunft ist. Wenn es so weiterginge – mit zehnten Plätzen, im besten Fall –, könnte ich mich für nächstes Jahr auch nirgends empfehlen. Dann war’s das und du hast gar keinen mehr.

Als ich die Entscheidung traf, hatte ich so viele Leute – Freunde, Sponsoren, Techniker – hinter mir, mit denen wir jetzt das andere Projekt am laufen haben, da wäre ich blöd gewesen, wenn ich gesagt hätte, dass ich das nicht mache. Dann hätte ich am Ende des Jahres vielleicht keinen mehr gehabt, der hinter mir steht. Ich werde die Zeit jetzt nutzen und alles geben, damit ich den Weg wieder finde. Dass ich jedem zeigen kann, dass ich etwas kann.

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