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Gregorio Lavilla: Superbikes mit weniger PS sinnlos

Von Gordon Ritchie
Nicht nur sportlich ist die Superbike-WM derzeit höchst spannend, auch neben der Rennstrecke tut sich einiges. SPEEDWEEK.com sprach mit SBK-Manager Gregorio Lavilla über die größten Herausforderungen.

Am 1. April wurde der Deal der Dorna mit Liberty Media öffentlich, die spanische Agentur wurde vom Rechteinhaber der Formel 1 aufgekauft. 2024 trat zudem ein neues technisches Reglement in Kraft, um die Superbikes langsamer und im Spritverbrauch sparsamer zu machen – laut SBK Executive Director Gregorio Lavilla alles Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der Meisterschaft.

2025 kommt die Reduzierung der Spritdurchflussmenge. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, passende Rennstrecken für die starken Superbikes zu finden. SPEEDWEEK.com befragte Gregorio Lavilla, wie es um die Zukunft der seriennahen Weltmeisterschaft bestellt ist.

Gregorio, die Übernahme der Dorna durch Liberty Media war die große Meldung vor ein paar Wochen. Welche Auswirkungen hat dieser Deal auf die Superbike-WM?

Ich weiß auch nicht viel mehr als das, was öffentlich kommuniziert wurde. Aber es sieht danach aus, dass alles so bleibt, wie es ist. Das heißt, die Strukturen, das Management und die Verantwortlichen. Das ist der momentane Stand. Ich sehe das Ganze als Chance für alle Serien, nicht nur für unsere.

Die laufende Superbike-Saison ist äußerst spannend. Die Auswahl an geeigneten Rennstrecken wird jedoch immer bescheidener – zum Teil aus kommerziellen Gründen, aber auch wegen der Sicherheit, weil die Motorräder immer schneller werden. Wie bald können wir mit einschneidenden Änderungen im Reglement rechnen?

Solange die derzeitigen Maschinen bei den Herstellern die Aushängeschilder sind, werden diese auch bei den Rennen zum Einsatz kommen.

Sagen die Hersteller, «nein, wir möchten nur damit weiter Rennen fahren. Wir möchten das Format nicht ändern oder auf kleinere Motoren setzen»?

Wir sind ganz klar die Schnellsten und die Nummer 1 mit seriennahen Maschinen. Wir müssen uns natürlich alle Aspekte ansehen, aber wir müssen auch die Nummer 1 bleiben. Solange es die Möglichkeit gibt, diese Motorräder im Handel zu kaufen und es keine weltweite Vereinbarung aller Rennserien und mit den Herstellern gibt, wird es keinen Sinn machen, weniger leistungsstarke Bikes einzusetzen.

BSB (British Superbike), EWC (Endurance-WM), etc. eingeschlossen?

Alle. Wir haben ja schon Regeln eingeführt, um die Bikes umweltfreundlicher und auf Rennstrecken besser einsetzbar zu machen. So haben wir dieses Jahr den Biokraftstoff eingeführt und die Tankkapazität von 24 auf 21 Liter reduziert. Eine Reduzierung der Spritdurchflussmenge wird 2025 kommen. Dort haben wir einen Weg eingeschlagen, um die Ziele der Hersteller nach technischen Weiterentwicklungen zu erreichen und die Bikes effizienter zu machen.

Ist dieser Weg mit den derzeitigen Superbikes möglich?

Ja. Denn was macht es für einen Unterschied, wenn man die Leistungsfähigkeit der Motoren mit der Regulierung von Kraftstoff und Luft reduziert oder wenn man einen kleineren Motor auf 100 Prozent belässt? Okay, wir haben ein Niveau erreicht, wo wir kontrollierend eingreifen müssen. Aber wie schon gesagt, wir setzen die Bikes ein, die die Hersteller bewerben und verkaufen wollen. Natürlich muss es Regeln geben, um aus sportlicher Sicht eine großartige Show mit der notwendigen sicheren Umgebung zu ermöglichen. Die Herausforderung ist, diese Umgebung sicherer zu machen, indem wir den Herstellern die Werkzeuge zur Verfügung stellen, mit denen sie effizientere Maschinen entwickeln können. Im Zuge dessen kam die Idee mit dem Treibstoff auf. Aber wie gesagt, wenn es eine einstimmige Übereinkunft der Hersteller und aller Rennserien gibt, und wir das Gefühl haben, mit den Motorrädern zu weit gegangen zu sein, dann müssen wir etwas ändern.

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