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Markus Reiterberger (BMW): WM-Einsatz in Magny-Cours!

Von Ivo Schützbach
Als Vorbereitung auf die Superbike-WM 2016 wird Markus Reiterberger den vorletzten Event der laufenden Saison in Magny-Cours mit Wildcard bestreiten. Wie sich der 21-jährige BMW-Pilot einschätzt.

Bei seinem ersten Wildcard-Einsatz 2015, vergangenen Juni in Misano, sorgte Markus Reiterberger mit Rang 4 im ersten Qualifying am Freitag für offene Münder. Seit diesem Zeitpunkt kennt jeder im Superbike-Fahrerlager das Gesicht und den Namen des Deutschen Meisters. Für Rang 13 im zweiten Lauf wurde er mit drei WM-Punkten belohnt.

Am 4. Oktober wird «Reiti» mit seinem Team Van Zon Remeha BMW in Magny-Cours zum zweiten Mal in der WM ausrücken. Der ursprünglich geplante dritte Einsatz in Doha wurde aus Kostengründen gestrichen. «Das hätte uns 35.000 Euro nur für die Logistik gekostet, dafür gehen wir lieber drei- oder viermal für die neue Saison testen», so Teamchef Werner Daemen.

SPEEDWEEK.com sprach mit Markus Reiterberger über seine erste volle WM-Saison 2016 im Team BMW Italia und was er aus seinen bisherigen WM-Einsätzen gelernt hat.

Wen von den Jungs aus deinem jetzigen Team möchtest du in die WM mitnehmen?

Der Traum wäre, wenn ich das komplette Team mitnehmen könnte, das ganze Team Van Zon. Das ist meine zweite Familie, da fühle ich mich wohl. Aber das können wir nicht machen, das geht einfach nicht. Sonst müsste Werner Daemen ein eigenes Team machen für die WM.

Ich möchte wenigstens meine Seite des Teams mitnehmen, meine Mechaniker, die Data- und Fahrwerksleute und Werner. Das wären vier oder fünf Leute, das wäre genial. Wenigstens sollten es mein Pa Tom und mein anderer Mechaniker Wolfgang Kempe sein, sie sind sehr wichtig für mich. Dirk Linnebacher und Matthias Greiff wären auch genial, mit ihnen habe ich dieses Jahr traumhaft gearbeitet.

Welche Rennstrecken sind nächstes Jahr neu für dich?

Ich kenne alle europäischen Rennstrecken durch Superstock. Australien kenne ich nicht, da freue ich mich am meisten darauf, das ist ein Kindheitstraum von mir. Australien ist das Land, wo ich unbedingt mal hin will. Die Rennstrecke Phillip Island muss voll der Hammer sein, wenn ich sie im Fernsehen sehe oder auf der Playstation, das ist etwas anderes. Ich will da unbedingt mal fahren.

Thailand und Malaysia kenne ich nicht. Moskau und Austin kenne ich nicht, falls die zwei kommen. Den Sachsenring würde ich dagegen kennen, falls das klappt.

Die Endurance-WM hat sich für dich erledigt, wenn du Fulltime Superbike-WM fährst?

Suzuka oder Oschersleben würde ich gerne fahren, wir müssen halt schauen, wie es von den Terminen her geht. Das wäre eine coole Aktion.

Ist dein Motorrad in Magny-Cours identisch mit jenem von Misano?

Ja, das ist das Gleiche. Wir haben nur etwas an der Fahrwerksabstimmung gefeilt. Wir wollten eigentlich noch testen fahren, das war unser großer Plan. Aber irgendwie sind wir nur unterwegs und der Test ist untergegangen.

In der Langstrecken-WM haben wir das gleiche Fahrwerk drin und dort einiges probiert. Ich hoffe, dass es in Magny-Cours besser geht als in Misano.

Du hast die Rennen in Misano detailliert analysiert?

Ja, wir haben uns viel überlegt, was wir machen können. Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Es waren ja keine Welten, die wir hinten waren. Aber mit 1,2 sec Rückstand bist du halt 16. in der WM. Top-10 muss schon drin sein, irgendwie.

Vergessen wir mal das Motorrad und reden über dich als Fahrer: Gibt es Dinge, welche die WM-Stars besser machen als du?

Schwierig zu sagen, ich hatte nicht so viele Möglichkeiten, den Toppiloten nachzufahren.

Aber du hast mit Leuten wie Camier oder Canepa gekämpft, das sind gute Fahrer.

Ich habe schon gemerkt, dass es richtig hart zur Sache geht. Da kann man nicht locker-leicht überholen, da wird richtig reingehalten – ist klar, in der WM immer.

Ich glaube nicht, dass wir auf dem falschen Weg sind. Die machen auf dem Motorrad auch nicht recht viel mehr als ich.

In der IDM bist du vorneweg gefahren oder hattest maximal zwei Gegner. Ist es anders, wenn du von Platz 16 startest und lauter starke Piloten um dich hast?

Es ist anders. In der IDM bin ich nach jedem Rennen ausgepowert und weiß, dass ich alles gegeben habe. Ich habe in der IDM dieses Jahr einen Haufen gelernt, das war hartes Brot.

In der WM war ich nach dem Rennen topfit, mich hat das ganze nicht so gefordert, weil ich mit dem Motorrad nicht so am Limit war. Das ist der einzige Unterschied, den ich gespürt habe. Wenn alles passt, dann muss ich richtig gefordert werden.

Sonst fiel dir nichts auf? Dass die WM-Piloten andere Linien fahren, später bremsen oder früher ans Gas gehen?

Von der Linie bin ich gut dabei, für die Superbikes gibt es nur eine schnelle Linie. In der Anbremsphase müssen wir uns verbessern und auch mehr Traktion finden. Das war in Misano auch ein Problem, dort ist allgemein wenig Grip. Wir hatten den einen weichen Reifen der funktionierte, den mussten wir zum Arbeiten bringen. Das war schwierig.

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