Champion Jonathan Rea hat seine MotoGP-Pläne beerdigt

Von Ivo Schützbach
Jahrelang hat Jonathan Rea versucht in der MotoGP-Klasse unterzukommen, doch Honda hatte nie echtes Interesse an ihm. Als Weltmeister hat er seinen Frieden bei den Superbikes gefunden.

Zweimal bekam Jonathan Rea die Chance MotoGP zu fahren: 2012 als Ersatz für den verletzten Casey Stoner in Misano und Aragón. Mit den Rängen 8 und 7 schlug sich der Nordire achtbar, er konnte sich auf diese Herausforderung in keiner Weise vorbereiten, hatte keine vorherigen Tests. Doch für Honda war das nicht genug.

Von 2009 bis 2014 bestritt Rea die Superbike-WM für Honda, eroberte in diesem Zeitraum 15 Siege und 42 Podestplätze. Doch obwohl sich Honda Europe sehr für ihn bemühte und der passionierte Motocross-Fahrer sogar das prestigeträchtige Suzuka Eight Hour gewann, hatte die Honda Racing Corporation nie Interesse daran, ihn in die Königklasse zu hieven.

Für 2015 wechselte Jonathan Rea zu Kawasaki, seit letzten Sonntag ist er Weltmeister. Als Mensch und Rennfahrer gereift, ist er sich seines Könnens, seiner Ziele und Herkunft bewusst, wie er SPEEDWEEK.com im Interview versicherte.

Ist MotoGP für dich noch ein Thema?

Mit Kawasaki habe ich einen Vertrag für eine weitere Saison. Darüber hinaus möchte ich noch nicht nachdenken.

Ich glaube aber, dass ich den Punkt verfehlt habe, um MotoGP zu fahren und dort konkurrenzfähig zu sein – ich bin jetzt 28 Jahre alt. Ich habe immer an mein Können geglaubt.

Ich muss dir das erklären. Es ist, wie wenn du als Teenager verschiedene Freundinnen hast, darunter einige wirklich schlechte. Irgendwann findest du diejenige, welche du heiraten möchtest. So fühle ich mich mit Kawasaki. Ich genieße die Superbike-WM, mein Leben, persönlich und sportlich. Ich bin mir sicher, dass ich weiterhin Superbike fahre, hier fühle ich mich zuhause.

In deiner Auslaufrunde hast du die Helme von Joey Dunlop und Brian Reid getragen: Was ist der Hintergrund davon?

Ich komme von einer kleinen Insel in Nordirland. Dort geht es sehr ruhig zu, in Jerez waren aber viel Fans von dort mit einer großen Nordirland-Flagge. Die letzten Weltmeister aus Nordirland waren 1986 Brian Reid und Joey Dunlop.

Joey hatte Einfluss auf mich, mein Opa hatte mit ihm zu tun. Im besten Moment meiner Karriere wollte ich den zwei nordirischen Champions vor mir Tribut zollen.

Es war sehr nett von Brian Reid, dass er mir den Helm gab. Auch von der Dunlop-Familie, sie musste eine Weile suchen, bis sie den Helm von 1986 hatten. Es ist eine Ehre für mich, dass ich diese beiden Helme tragen durfte.

Hast du je darüber nachgedacht Straßenrennen auf der Insel Man zu fahren?

Road-Racing interessiert mich sehr, in meiner Heimat ist dieser Sport sehr populär. Mich hat meine Karriere in die Superbike-WM verschlagen, mir fehlt es auch an Wille, diese Rennen zu fahren.

Ich leben auf der Insel Man, schaue mir die Rennen gerne an und habe auch jeden Respekt vor diesen Fahrern. Aber ganz ehrlich: Mein Herz ist das eines Superbike-Fahrers, nicht das eines Road-Racers.

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