Martin Smolinski im Speedway-GP: Spaß ist zurück!

Von Ivo Schützbach
Eintages-Bahnen in den großen Indoor-Arenen stellen im Speedway-GP besondere Herausforderungen für die Fahrer dar. Martin Smolinski erklärt warum.

Cardiff, Kopenhagen, Stockholm: Die drei kurzen Bahnen in den Indoor-Arenen verlangen von den Fahrern eine gänzlich andere Abstimmung für ihre Maschinen, als sie auf den dauerhaften Speedwaybahnen gefahren wird.

Martin Smolinski fuhr vergangenen Samstag in Schweden auf Rang 9. Nur wegen der schlechteren Majorität der Plätze verpasste er gegenüber Weltmeister Tai Woffinden den Einzug ins Halbfinale. Trotzdem war der Bayer mit seinen sieben Punkten zufrieden. Er zeigte ordentliche Starts, fuhr kämpferisch stark, hatte einen guten Speed und konnte seinen ersten Lauf sogar gewinnen.

«In Zusammenarbeit mit meinem Tuner Friedhelm Großewächter haben wir für Stockholm etwas probiert», verriet Deutschlands einziger GP-Sieger SPEEDWEEK.com. «Es hat mir viel Spaß gemacht, das Motorrad zu fahren. Es ging um die Fahrbarkeit des Motorrades, um die Motorcharakteristik. Wir hatten nichts zu verlieren. Ich konnte mich endlich wieder aufs Fahren konzentrieren und nicht aufs Motorrad. Das Motorrad hat das gemacht, was ich mir im Kopf vorgestellt habe. Deswegen konnte ich gut angreifen, konnte spielen, meine Taktik ausnützen. Obwohl ich wenige Rennen fahre, hat man gesehen, dass ich sehr clever fuhr und extreme Linienwechsel hatte – von ganz außen nach ganz innen oder anders herum, überschneiden. Da waren viele taktische Fahrten dabei.»

So viele Motorenwechsel wie nie

«Ganz wichtig für mich war in Stockholm, dass es mir Spaß gemacht hat», unterstreicht Smolinski, der mehrfach in dieser Saison mit den allgemeinen Umständen haderte. «Mein Dank geht an Großewächter. Ich bin kein Typ, der dauernd den Tuner wechselt. Ich habe noch nie so viele Motorenwechsel gesehen wie in Stockholm. Nach dem Training wurden zehn Motoren ausgebaut und gewechselt. Wenn man sieht, was die Fahrer an Material investieren...»

Hattest du in Schweden so gute Starts, weil der Weg in die erste Kurve so kurz war? Oder klappen deine Starts jetzt wieder? «Die Starts sind besser», ist der Olchinger überzeugt. «Ich habe ein oder zwei Bombenstarts hingelegt. Das hängt alles zusammen: Wohlgefühl, Motorcharakteristik, Einlenkverhalten, Agilität, Ansprechverhalten, Gasgriffkontrolle. Das sind so viele Eckpunkte. Viel hängt vom Motor ab, auf Indoor-Bahnen hatte ich nie das Gefühl, das ich wollte. In Stockholm waren wir soweit, dass ich wirklich angreifen konnte.»

Smolinski versucht, die Set-up-Unterschiede zwischen großen Outdoor- und kleinen Indoor-Bahnen verständlich zu machen: «Stell dir vor, du hast einen 7er-BMW, ein fettes Schiff, und musst mit dem in der Innenstadt fahren: das macht keinen Spaß. In der Innenstadt fährst du lieber einen Fiat 500, was kleines Sportliches, ’nen kleinen Vierzylinder, mit dem du gut um die Kurven kommst. Wenn du dann aber auf die Autobahn gehst, dann nimmst lieber den BMW als den Fiat 500. Wir haben immer das gleiche Motorrad und müssen deshalb die Charakteristik verändern.»

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