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Sébastien Ogiers Tag in Schweden

Von Toni Hoffmann
«Überflieger« Sébastien Ogier

«Überflieger« Sébastien Ogier

Volkswagen mit Sébastien Ogier beim Rallye-Weltmeisterschaftslauf in Schweden in Führung.

Starker Auftritt auf Eis und Schnee: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) führen mit dem Polo R WRC die Rallye Schweden an. Für Volkswagen ist es das erste Mal seit dem Einstieg in die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) im Jahr 2013, dass die Werksmannschaft in Führung liegend einen Tag abschließt. Mit der Bestzeit eroberte Ogier am Freitagmorgen die Spitze im Gesamtklassement und gab sie bis zum Abend nicht mehr ab. Das französische Duo sicherte sich fünf von insgesamt acht möglichen Bestzeiten und baute seinen Vorsprung über den Tag Zug um Zug aus. Das Zeitpolster: 31,4 Sekunden auf den neunmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb (Citroën).

Ebenfalls mit einer tollen Tagesbilanz: ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Mikka Anttila (FIN/FIN). Sie rangierten insgesamt viermal unter den Top Drei. Damit beendeten sie Tag eins nur 1,6 Sekunden hinter Loeb auf der dritten Position.

Der Freitag der „Schweden“ war der Tag der Klassiker: Die Prüfungen «Lesjöfors», «Värmullsåsen» und «Vargåsen» wurden je zweimal absolviert. Den Abschluss bildete eine Zuschauerprüfung im Rallye-Zentrum Karlstad.

Die Startreihenfolge spielte auf den vereisten und morgens frisch verschneiten Wertungsprüfungen eine entscheidende Rolle. Sébastien Ogier nutze sein Recht, als Bester der Qualifikation die Startposition frei zu wählen, klug aus. Als 17. ging er in die WPs, Volkswagen Teamkollege Jari-Matti Latvala startete als Zwölfter.


Stimmen, 01. Tag Rallye Schweden

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC:
«Es sieht gut aus für uns. Unser Teamkollege Sébastien Ogier ist extrem schnell unterwegs, doch wir sind nicht weit davon entfernt. Und mit Sébastien Loeb haben wir einen engen Zweikampf um den zweiten Platz. Auf der dritten Wertungsprüfung haben wir etwas an der Abstimmung meines Polo R WRC verändert, was sich positiv ausgewirkt hat. Die Performance des Autos ist sehr gut, aber mir gelingt es noch nicht, bei allen Bedingungen das Optimum herauszuholen. Die Verhältnisse heute waren sehr schwierig und am Nachmittag ist zeitweise die Gegensprechanlage ausgefallen, wir mussten improvisieren. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis.»

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC:
«Ein unglaublicher Tag für uns. Mehr als eine halbe Minute Vorsprung am Ende des ersten Tages sind wirklich eine große Überraschung. Mein Polo war perfekt heute. Schon der Test am vergangenen Wochenende in Schweden verlief gut, aber da wussten wir nicht, wie gut das Auto unter diesen Bedingungen wirklich ist – jetzt haben wir die Antwort. Das Team hat wirklich einen fantastischen Job gemacht. Trotzdem, noch haben wir nichts gewonnen, das war erst der erste Tag der Rallye Schweden. Die Strecke ist extrem schwierig, was Ausrutscher von einigen Top-Fahrern gezeigt haben. Es stehen noch zwei harte Etappen bevor, aber natürlich wollen wir die Führung jetzt auch bis zum Ende am Sonntag verteidigen.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor:
«Ein bemerkenswerter Rallye-Tag für Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala. Ein so großer Vorsprung ist bei der Rallye Schweden eine Welt. Beide Fahrer haben heute tolle Arbeit geleistet. Was die Leistungsfähigkeit des Polo R WRC angeht, haben wir heute wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Morgen erwarten wir wieder einen harten und interessanten Kampf um die Spitze.»

Und da war dann noch ...
... eine in der Tat aussergewöhnliche Gemütsregung des sympathischen Herrn Latvala. Nach dem Prüfungsklassiker «Vargåsen» mit dem bekannten Sprung «Colin’s Crest» war es ein breites Grinsen und der Satz «Das Auto macht so viel Spass beim Fahren», die Beifahrer Miikka Anttila verblüfften. O-Ton: «Ich bin schon über 1.500 Wertungsprüfungen mit Jari-Matti in der Rallye-WM gefahren, doch an einen solchen Gefühlsausbruch direkt am Ziel einer WP kann ich mich nicht erinnern.» Jari-Matti Latvala wechselte erst zu Jahresbeginn zu Volkswagen und besitzt deshalb noch nicht die Erfahrung so vieler Testkilometer mit dem Polo R WRC wie sein Teamkollege Sébastien Ogier.

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