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Wiedergeburt: Porsche Classic restauriert Renn-911er

Von Rob La Salle
1965 errang der erste Porsche 911, den Porsche offiziell in den Renneinsatz schickte, den überraschenden fünften Platz in der Rallye Monte Carlo

1965 errang der erste Porsche 911, den Porsche offiziell in den Renneinsatz schickte, den überraschenden fünften Platz in der Rallye Monte Carlo

Porsche Classic versetzt den Erfolgs-Elfer der Rallye Monte Carlo 1965 in den Ur-Zustand.

Erster Start, erster Erfolg: 1965 errang ein Porsche 911 den überraschenden fünften Platz im Gesamtklassement der Rallye Monte Carlo und wurde Zweiter in der GT-Klasse bis 2,5 Liter. Es war der erste 911, den Porsche offiziell in den Renneinsatz schickte.

Jetzt steht der legendäre Rennklassiker vor seiner Wiedergeburt. Mit einer Komplettrestaurierung werden die Experten von Porsche Classic den 911 in den Ur-Zustand versetzen. Alexander Fabig, Leiter Porsche Classic: «Für uns ist die Restaurierung jedes Fahrzeugs eine Herzensangelegenheit. Die Arbeit an einem Fahrzeug mit dieser Historie ist jedoch eine ganz besondere Ehre für Porsche Classic.»

Schon bald nach dem Erscheinen des Porsche 911 dachte man im Werk an sportliche Einsätze. Drei Monate nach dem Serienanlauf, am 1. Januar 1965 wurde der Elfer als Grand Tourisme homologiert. Wenige Tage später starteten der Porsche-erfahrene Rennfahrer Herbert Linge und Versuchsingenieur Peter Falk bei der Rallye Monte Carlo. Ihre Chancen allein auf eine Zielankunft wurden von Experten als sehr gering eingestuft.

Sprachrohr inklusive

Die Karosserie des ersten Rallye-Monte-Carlo-Einsatzwagens war weitgehend identisch mit dem Serien-Modell. Auffallend anders waren nur die fünf Zusatzscheinwerfer, von denen einer mitten über der Frontscheibe montiert war, und die große Startnummer 147 auf den Türen. Interessante Detaillösungen gab es aber auch. So besass der rote 911 eine Art Vorläufer der modernen Gegensprechanlagen. Peter Falk: «Ich sprach in einen dicken Plastikschlauch, der direkt in Herberts Helm führte. Dieses Sprachrohr hat hervorragend funktioniert.»

Dank leichtem Tuning leistete der 2,0 Liter-Sechszylinder-Boxermotor 160 PS. Unter anderem waren polierte Einlasskanäle, andere Nockenwellen, Dreifachvergaser und polierte Saugrohre sowie ein anderer Abgasschalldämpfer für die Mehrleistung verantwortlich. Überdies hatte der «Monte-Elfer» einen 100-Liter-Benzintank, grössere Bremsen, eine kürzere Getriebeübersetzung, ein Sperrdifferenzial und ein modifiziertes Sportfahrwerk.

Nur 22 von 237 Autos kamen ins Ziel

Mit einem Leergewicht von nur 1030 Kilogramm erreichte der erste Renn-Elfer rund 210 km/h Spitzengeschwindigkeit. Die spielte im Rallye-Verlauf allerdings nur eine untergeordnete Rolle: Es war eine der schneereichsten Ausgaben des Rallye-Klassikers, die 1965 zu meistern war. Lediglich 22 der 237 Fahrzeuge, die im Januar 1965 Richtung Monte Carlo starteten, kamen ins Ziel.

Der erste Renn-911 wurde bei Porsche Classic im Kundenauftrag bis auf die letzte Schraube zerlegt, die wiederverwertbaren Teile aussortiert und die Karosserie vollständig entlackt. Diese gereinigte Rohkarosserie wird jetzt anlässlich des 41. AvD-Oldtimer-Grand-Prix am Nürburgring (09. –11. August 2013) auf dem Porsche-Areal ausgestellt. Die Karosserie steht neben anderen Exponaten im Ausstellungszelt von Porsche Classic.

Bis zur Fertigstellung des gesamten Fahrzeuges wird der so genannte Linge/Falk-911 in den verschiedenen Stadien seiner Komplettrestaurierung immer wieder auf internationalen Messen und Rennveranstaltungen zu sehen sein.

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