Klaus Nöhles (Honda): «8h Suzuka hat eigene Gesetze»
Honda-Techniker Klaus Nöhles betreut die Werks-Honda von Stefan Bradl beim Acht-Stunden-WM-Lauf in Suzuka. «Zu einem GP-Rennen herrscht ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht», sagt er.
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Stefan Bradl geht morgen mit seinen verlässlichen Red Bull Honda-Teamkollegen Takumi Takahashi (drei Siege beim 8h-Rennen) und Ryuichi Kiyonari (vier Siege beim 8h-Rennen) vom vierten Startplatz ins Rennen. Das auf Platz 4 qualifizierte Team von MuSASHI-Honda mit Aegerter, Mizuno und Forés muss aus der Boxengasse starten, noch dazu mit 90 Sekunden Verzögerung, weil eine Markierung bei den Reifen im Quali nicht stimmte.
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Stefan Bradl (29) wird bei seinem ersten Langstrecken-WM-Einsatz von Klaus Nöhles begleitet, der das MotoGP-Testteam von Honda leitet. Honda hat in den letzten vier Jahren in Suzuka nie gewonnen, viermal in Serie hat das Yamaha Factory Team den Sieg abgeräumt – dabei befindet sich die Rennstrecke im Besitz von Honda. Sie wird in Japan gern als "Honda Land" bezeichnet. Ex-GP-Fahrer Klaus Nöhles ist erstmals bei einem Acht-Stunden-WM-Lauf für Honda beschäftigt. "Der Unterschied zu einem Grand Prix ist so groß wie zwischen wie Tag und Nacht", versichert er. "Es geht zwar auch hier immer noch darum, schnelle Runden zu fahren und eine gute Rennpace zu bekommen. Aber dazu kommen bei diesem Event viele Elemente zum Vorschein, die der Fahrer und das Team beachten müssen. Bei einem GP-Rennen wir hingegen viel Arbeit im Vorfeld verrichtet, wo dem Fahrer viel Arbeit abgenommen und viel von der Technikcrew um ihn herum entschieden wird. Ab dem Grünlicht bei so einem Sprintrennen achtet der Fahrer nur noch drauf, dass er so schnell wie möglich nach vorne fährt. Wobei man in der MotoGP von der Elektronik her noch während des Rennens Möglichkeiten zum Verstellen des Motor-Mappings hat. Solche Möglichkeiten existieren auch beim 8h-Rennen, aber es kommen noch sehr viele andere Aspekte dazu in punkto Kommunikation zum Team. Und die Strategien werden sich im Rennen ständig ändern. Der Fahrer muss also nicht nur schnell fahren, sondern auch extrem auf die Signale auf der Boxentafel achten. Er muss dann gegebenenfalls seine Strategie auch umstellen."
Dazu muss bei der Abstimmung ein gelungener Kompromiss für die Bedürfnisse der drei Fahrer gefunden werden. Nöhles: "Natürlich hat jeder Fahrer ein anderes Gefühl für das Motorrad und andere Anforderungen und Ansprüche an das Motorrad. Das Set-up muss auf seinen Fahrstil, sein Gewicht und so weiter angepasst werden. Man muss einfach versuchen, eine gute Basis-Abstimmung zu finden und dann nicht mehr viel hin- und her zu springen. Man kann nicht so adaptiv arbeiten wie an einem GP-Wochenende, sondern muss bei drei Fahrern und acht Stunden ein sehr weites Feld an Bedingungen abdecken. Man kann nicht spezifisch auf alle Bedingungen perfekt eingehen, denn sie können sich stark ändern."
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Wie sieht das Reifenangebot von Brigestone aus? "Bridgestone betreibt verschiedene Entwicklungslinien und betreut die Spitzenteams der Hersteller individuell", sagt Nöhles.
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Der Mega-Event in Suzuka, der mehr als 80.000 Besucher anlocken wird, macht Nöhles fast sprachlos. "Ich bin sehr beeindruckt. Es ist ein wahnsinniger Aufwand, der hier betrieben wird. Das Interesse ist immens, bei der Industrie und bei den Leuten drumherum. Ich bin sehr beeindruckt von diesem Event. Ich bin aber auch überrascht von der Streuung in diesem Feld."
Denn es fahren 64 Teams mit, die langsamsten verlieren 12 Sekunden auf die Bestzeit. "Ich habe im Vorfeld ein ausgeglicheneres Startfeld erwartet", sagt Nöhles. "Aber es herrschen große Unterschiede zwischen den Werksteams und den kleineren Privatteams." Startaufstellung
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