Marc Márquez: «Gefühl vorne nicht besser als 2019»
Repsol-Honda-Werkspilot Marc Márquez macht sich aus zwei Gründen Sorgen. Seine Fitness lässt zu wünschen übrig. «Und das Vorderrad-Feeling ist so schlecht wie im Vorjahr.»
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"Ich brauche einfach mehr Kraft in der Schulter, wenn ich schnell fahren und mehr ans Limit gehen will", stellte Weltmeister Marc Márquez nach der zwölftbesten Zeit am Sonntag beim dreitägigen IRTA-Test auf dem Sepang International Circuit klar. "Ich wollte am Sonntag alles geben und in jeder einzelnen Runde attackieren. Aber klar, eine Zeittattacke bei einem Test lässt sich nicht mit einem Qualifying bei GP-Weekend vergleichen. Tritzdem, wir sind Sonntagfrüh gut unterwegs gewesen. Ich bin zufrieden, wie sich mein körperlicher Zustand während der drei Tage entwickelt hat. Trotzdem war ich jeweils zu müde, wenn ich nach ca. zwei Stunden Pause am Nachmittag um 15 Uhr wieder losgefahren bin. Die Muskeln ließen sich dann kaum mehr aktivieren. Auch der kleine Crash in Kurve 15 am Sonntag war ein Ergebnis meiner Kraftlosigkeit, wenn du müde wirst, verlierst du die Konzentration. Ich hatte einen harmlosen Vorderradrutscher, konnte ihn aber nicht abfangen, weil es an Kraft fehlte."
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"Wir haben vor diesem Test letzte Woche daheim einen Medical Check absolviert. Besonders der Deltoid-Muskel hat nur 60 Prozents einer Leistungsfähigkeit. Alle anderen Muskeln kommen allmählich nahe an 100 Prozent heran. Sepang stellt hohe Ansprüche an die Kondition, und ich habe jetzt drei Tage lang gelitten. Ich kann es nicht ändern, denn ich muss jetzt leiden, wenn ich für das Rennen in Katar bereit sein will." Marc wunderte sich nicht über die vielen schnellen Rundenzeiten. "Wenn so viel Gummiabrieb auf dem Belag ist, kann jeder schnell fahren", meinte er. "Alle Kollegen sind mit einer Pace von 1:59 min gefahren. Aber Rins und Viñales haben eine eindrucksvolle Rennpace vorgelegt. Sie sind die zwei Schnellsten gewesen. Ich habe das Gefühl, über eine Distanz zehn Runden war ich nicht weit hinten ihnen. Aber im Moment könnte ich keine 20 Runden zu Ende fahren."
Neben dem körperlichen Zustand macht sich der Honda-Star auch Sorgen um sein Bike. "Körperlich war ich nicht so weit, wie ich erhofft habe. Aber ich war trotzdem schnell, besonders bei der Pace und besonders am Sonntag. Natürlich wäre ich gerne fitter. Aber die Technik macht mir mehr Kummer. Denn manche Neuheiten waren etwas besser, aber wir müssen noch viel Arbeit erledigen. Denn Yamaha ist stark wie immer. Wir müssen die Gegner im Auge behalten. Wenn sie sich stark verbessern, müssen wir mitziehen. Es sieht so aus, als seien Suzuki und Yamaha deutlich stärker geworden."
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Was muss passieren, damit das Motorrad endlich ein besseres Vorderrad-Feeling vermittelt? "Ich weiß es nicht. Ich habe keine Idee. Die Kommentare von mir, Cal und Alex sind deckungsgleich. Und sie unterscheiden sich nicht vom Jahr 2019. Das Vorderrad will immer noch im letzten Teil der Kurve dauernd wegrutschen. Dazu fehlt es an Traction beim Rausfahren aus den Kurven. Da brauchen wir mehr Grip. Daran müssen wir vorrangig arbeiten."
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Letztes Jahr litt Marc um diese Zeit an den Nachwirkungen der Schulter-Operation auf der linken Seite. Trotzdem kämpfte er in Katar gegen Dovi um den Sieg, er landete auf Platz 2 – nur 0,023 Sekunden hinter dem Ducati-Helden.
Was er sich 2020 für Doha ausrechnen kann, darauf weiß der achtfache Weltmeister vorläufig keine Antwort. "Katar war letztes Jahr ein seltsames Rennen, der Losail Circuit gehört nicht zu meinen Lieblingspisten. Trotzdem bin ich Zweiter geworden. Aber bisher kann ich kein Urteil zu meinen Aussichten abgeben. Es bleibt noch ein Monat Zeit. Und wir testen ab 22. Februar dort. Aber drei Testtage kann man nicht mit einem GP-Wochenende vergleichen. Du hast drei, vier freie Trainings, dann das Qualifying, dann kommt das Rennen. Du hast eine komplett andere Strategie als bei einem Test, bei dem du von 10 bis 18 Uhr um die Piste flitzen kannst. Bisher kann ich kein Ziel für den Katar-GP nennen. Wirklich nicht." "Auf jeden Fall müssen wir das Gefühl für den Vorderreifen verbessern, denn da hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verbessert", sagt der Spanier. "Die Frage ist: Kommen die Probleme vom Chassis oder vom Motor?"
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Marc hat jetzt erstmals Bruder Alex als Teamkollegen in der Box. "Wir haben unterschiedliche Zielsetzungen. Er fährt sein erstes MotoGP-Jahr, ich fahre mein neuntes Jahr in der MotoGP. Ich will wieder um die Weltmeisterschaft fighten. Aber momentan mache ich eine schwierige Phase durch, ich muss mich zur Geduld zwingen. Das ist schwierig, wenn du am Bike arbeiten musst und gleichzeitig an der Rehabilitation. Es ist mühsam, all diese Dinge zu managen. Hoffentlich können wir bei den Rennen dann die Früchte ernten." MotoGP-IRTA-Test Sepang, Sonntag, 9. Februar: 1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min 2. Cal Crutchlow, Honda, 1:58,431 min, + 0,082 sec 3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,450, + 0,101 4. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,502, + 0,153 5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:58,541, + 0,192 6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,606, + 0,257 7. Pol Espargaró, KTM, 1:58,610, + 0,261 8. Jack Miller, Ducati, 1:58,616, + 0,267 9. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,694, + 0,345 10. Joan Mir, Suzuki, 1:58,736, + 0,387 11. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,764, + 0,415 12. Marc Márquez, Honda, 1:58,772, + 0,423 13. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,838, + 0,489 14. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:58,859, + 0,510 15. Johann Zarco, Ducati, 1:58,951, + 0,602 16. Alex Márquez, Honda, 1:59,042, + 0,693 17. Brad Binder, KTM, 1:59,104, + 0,755 18. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,169, + 0,820 19. Tito Rabat, Ducati, 1:59,549, + 1,200 20. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,697, + 1,348 21. Bradley Smith, Aprilia, 1:59,841, + 1,492 22. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,860, + 1,511 23. Iker Lecuona, KTM, 1:59,898, + 1,549 24. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,100, + 1,751 25. Mika Kallio, KTM, 2:00,148, + 1,799 MotoGP-IRTA-Test Sepang, kombinierte Zeitenliste:
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