Grandioser Nicholas Spinelli: «Platz 1 klingt besser»
Mit Nicholas Spinelli (Barni Spark Ducati) gab es im ersten Rennen der Superbike-WM in Assen einen Sieger, den keiner auf dem Zettel hatte. Sein Team traf eine eigensinnige Reifenwahl und er hatte zudem Glück.
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Das erste Rennen der Superbike-WM in Assen bot eine Fülle an Action. Es gab zahlreiche Überholmanöver, unvorhersehbare Wetterbedingungen und am Ende einen überglücklichen Sieger namens Nicholas Spinelli. Er sprang als Ersatz für den verunfallten Danilo Petrucci ein, was dem Barni-Team einen sensationellen Erfolg bescherte.
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Spinelli ist in der Vergangenheit für Barni in der Italienischen Meisterschaft gefahren und gewann 2022 die Supersport-Wertung. Als Teamchef Marco Barnabo ihn kontaktierte, dachte er zunächst, es ginge um einen Einsatz in der CIV. Stattdessen sollte er den verletzten Stammpiloten Petrucci in der Superbike-WM in Assen ersetzen.
Bisher war Spinelli nur Moto3- und Supersport-Maschinen gefahren. In dieser Saison ist er für Tech3 in der MotoE unterwegs, wo er das Auftaktrennen in Portimao gewann und derzeit auf dem dritten WM-Gesamtrang liegt. Das Fahren eines Superbikes ist eine neue Erfahrung für ihn. "Ich bin am Freitag zum ersten Mal mit der Ducati gefahren und war überwältigt von der Leistungsentfaltung", erzählte er SPEEDWEEK.com.
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Das Rennen begann unter schwierigen Bedingungen. Die ersten beiden Sektoren waren nass, die restlichen halbwegs trocken. Bis auf Spinelli und Locatelli entschieden alle Fahrer, mit Slicks am Hinterrad zu starten. Spinelli war der Einzige, der mit Intermediates vorne und hinten ins Rennen ging. Trotz des schwierigen Starts pflügte er durchs Feld, übernahm noch in der ersten Runde die Führung und baute einen Vorsprung von zeitweise über 25 Sekunden auf.
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Dieser schmolz bei abtrocknender Strecke langsam dahin; es war absehbar, dass er das Rennen normalerweise nicht als Erster beenden würde. Doch sieben Runden vor Ende wurde der Lauf wegen einer Ölspur von Andrea Locatellis Yamaha R1 in Kurve 15 abgebrochen.
Da zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Drittel der Renndistanz absolviert waren, wurde das Rennen mit dem Stand der 14. Runde gewertet. Das führte zu zahlreichen überraschten Gesichtern im Fahrerlager und einem glücklichen Sieger. Der Schlüssel zum Erfolg war die Reifenwahl. "Vor dem Rennen entschied mein Team, Intermediates zu verwenden. Das Rennen begann sehr nass, besonders im ersten Sektor. Nach der ersten Runde hatte ich bereits einen kleinen Vorsprung und dachte nur: Wann endet dieses Rennen?"
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Ein Platz unter den Top-10 wäre ohne die rote Flagge realistisch gewesen, "aber Platz 1 klingt besser", fügte der 22-jährige Italiener grinsend hinzu. Spinelli ist bewusst ist, dass er in den letzten Runden von den Verfolgern überholt worden wäre. Für das Team um Marco Barnabo, welches seit 2015 in der Superbike-WM fährt, ist es der erste Sieg in dieser Klasse. Als Ersatzmann steht Spinelli nach diesem Sieg mit 25 Punkten auf dem erstaunlichen elften Platz in der WM-Wertung und damit vor Größen wie Scott Redding (BMW) und Jonathan Rea (Yamaha).
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