Toprak Razgatlioglu: «Sonst fliege ich vielleicht»
BMW-Galionsfigur Toprak Razgatlioglu hat am Samstag in Portimao sein elftes Rennen in Folge in der Superbike-WM gewonnen und damit die Führung in der Gesamtwertung auf 80 Punkte ausgebaut.
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Toprak Razgatlioglu schrieb Geschichte: Nach Jonathan Rea (Kawasaki) und Alvaro Bautista (Ducati) hat er als dritter Fahrer elf aufeinanderfolgende Rennen in der seriennahen Weltmeisterschaft gewonnen. Sollte er auch am Sonntag im Sprint triumphieren, wäre der Türke alleiniger Rekordhalter.
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Im Gegensatz zu Misano, Donington Park und Most musste Toprak in Portimao schwer schuften, um 0,78 sec vor Bautista und 1,45 sec vor Danilo Petrucci die Ziellinie zu kreuzen. Bautista war von Grid-Position 6 in der ersten Runde bis auf Platz 13 zurückgefallen und kämpfte sich während der 20 Runden in beeindruckender Manier aufs Podium zurück. "Das war hart für alle von uns", fasste Toprak sein Rennen bei 30 Grad Celsius zusammen. "Erst in den letzten acht Runden kam ich in meinen Rhythmus, Petrux machte viel Druck. Zu diesem Zeitpunkt war ich an meinem Limit, da hatte ich nicht mehr viel in der Hinterhand. Zu Beginn war das anders, da fuhr ich relativ ruhig. Aber als ich an Petrux vorbei war, musste ich alles geben. Dieser Sieg war wichtig für mich – das Superpole-Race ist aber noch wichtiger."
Razgatlioglu verlor am Freitag einige Trainingszeit, weil es Probleme mit seiner M1000RR gab. "Am härtesten getroffen hat mich, dass ich deswegen keine gute Rennabstimmung erarbeiten konnte", hielt der WM-Leader fest, der jetzt 80 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) hat. "Vor dem Rennen haben wir die Federelemente etwas angepasst, das mochte ich aber nicht, das Bike war nicht einfach zu fahren. Ich habe meinen Jungs nach dem Rennen gleich gesagt, dass das nicht funktioniert, dass wir das ändern müssen. Am Samstag müssen wir stärker sein, alle lernen dazu und verbessern sich."
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Der 52-fache Laufsieger konnte auf der Geraden mit der BMW Petrucci auf der Ducati überholen. Das liegt aber nicht allein an der Motorleistung, betonte Toprak: "Sehr wichtig ist, dass du schnell aus der letzten Kurve kommst, dann wird das Motorrad immer schneller. In einigen Runden kam ich an Petrux nicht heran, in anderen Runden gelang mir eine sehr gute Linie. Wenn das Bike gut beschleunigt, dann ist es einfach, Petrux auf der Geraden zu überholen. Ich weiß aber nicht, wie es mit Alvaro wäre."
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Toprak erlaubte sich auch an der Algarve einen Scherz und ließ sich Flügel auf den Rücken schnallen – kein anderer Superbike-Pilot springt in Portimao so hoch und weit wie der Türke. "Ich wollte am Ausgang von Kurve 8 abheben", schmunzelte der BMW-Pilot. "Mit den Flügeln dachte ich mir aber, besser nicht, sonst fliege ich vielleicht davon."
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