Matthias Walkner: «Habe ein Ziel bereits erreicht»

Von Andreas Gemeinhardt
Matthias Walkner

Matthias Walkner

Fünf Tage vor dem Start bereitet sich der 30-jährige Österreicher Matthias Walkner, Werkspilot des Red Bull KTM Rallye Factory Racing Teams, in Südamerika auf seine dritte Rallye Dakar vor.

Wenn die Daheimgebliebenen nach dem Neujahrstag erst langsam wieder in die Gänge kommen, hat Matthias Walkner bereits den sechsten Gang eingelegt. Am 2. Januar nimmt die «Rallye Dakar 2017» in Asuncion in Paraguay Fahrt auf. Der Österreicher wird hier die ersten 454 von insgesamt 8819 Rallye-Kilometern absolvieren. Etwa die Hälfte der Strecke wird als Sonderprüfung gewertet und mit Höchstgeschwindigkeit bestritten.

Die andere Hälfte sind Verbindungsetappen, die Matthias Walkner diesmal mit bestem Sound im Helm abspulen kann. Dafür sorgt das Weihnachtsgeschenk seiner Freundin: «Sie hat mir einen MP3-Player geschenkt, für den ich mir eine kleine Tasche an den Ärmel meiner Jacke genäht habe. Da habe ich meine ‚Gute-Laune-Musik‘ drauf. Viel Avici und David Guetta, aber auch härtere Kost. Nicht zu hart, denn die 'Dakar' an sich rockt schon genug.»

Die Härten der Rallye Dakar hat der Werkspilot des Red Bull KTM Rally Factory Racing Teams im vergangenen Jahr schmerzhaft am eigenen Leib zu spüren bekommen. Nach einem Hochgeschwindigkeits-Crash auf der 7. Etappe blieb der 30-Jährige aus Kuchl im Salzburger-Land mit gebrochenem Oberschenkel liegen. Nach mehr als sechs Monaten Reha ist er erst im Juli wieder auf dem Motorrad gesessen. Im Oktober gelang ihm dann wieder ein Etappensieg bei der «Rallye Maroc», die als 'Dakar'-Generalprobe gilt: «Dieser Tagessieg war die Bestätigung und der Lohn für die harte Arbeit am Comeback.»

Die Erinnerung an den Crash fährt zwar noch mit, dennoch will der MX3-Weltmeister von 2012 und der Rally-Weltmeister 2015 bei seinem Dakar-Comeback nichts grundlegend anders machen: «Beim Rallye-Fahren geht es nun mal darum, so schnell wie möglich zu fahren. Durch den Crash ist mir aber sicher bewusster geworden, dass es in diesem Sport manchmal besser ist, mit nur 97 Prozent zu fahren. Denn die besten Teilzeiten nützen dir nichts, wenn du nur einmal über die physikalischen Grenzen kommst.»

Viele der 146 Motorrad-Piloten werden bei der Dakar 2017 ihre körperlichen Grenzen überschreiten. Bei mehr als der Hälfte der 12 Etappen fahren sie in Bolivien auf durchschnittlich 3900 Metern Seehöhe. Um sich darauf optimal vorzubereiten, absolvierte Walkner seine letzten Vorbereitungen im Höhentrainingslager auf dem Kitzsteinhorn.

«Dass ich fit und gesund hier an den Start gehen kann, ist ein großes Ziel, das ich bereits erreicht habe», erklärt Walkner. «Ich werde alles tun, um am 14. Jänner in Buenos Aires die karierte Flagge zu sehen» Er ist Teil des stärksten Motorrad-Teams bei dieser legendären Rallye. Seit dem Sieg von Fabrizio Meoni hat das Red Bull KTM Rallye Factory Racing Team ununterbrochen den Sieger der Motorrad-Wertung gestellt.

So ist auch der aktuelle Titelverteidiger Toby Price ein Team-Kollege Walkners: «Toby ist sicherlich der Favorit», meint Walkner: «Ich selbst gehöre zu den etwa acht Piloten, die auf das Podium fahren können. Wenn ich die Top 5 erreiche, dann bin ich zufrieden. Wenn ich es in die Top 3 schaffe, dann bin ich mehr als zufrieden.»

Die Rallye Dakar 2017 beginnt am 2. Januar 2017 in Asuncion (Paraguay). Sie führt dann über 8819 Kilometer durch Bolivien und Argentinien und endet am 14. Januar in Buenos Aires.

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