KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Hier fackelt ein Aston Martin Vantage DTM ab

Von Andreas Reiners
Der rauchende Vantage

Der rauchende Vantage

Aston Martin hat eine schwierige erste DTM-Saison hinter sich. Beim Finale in Hockenheim gab es Punkte, aber auch Ausfälle. Inklusive rauchendem Auto.

Fernsehzeit ist für die Hersteller immer überaus wichtig. Denn sie bedeutet oft, dass man vorne mitfährt. Schließlich werden die Sieger besonders gerne gezeigt. Aston Martin bekam in dieser Saison nicht übermäßig viel TV-Präsenz.

Oft vor allem dann, wenn es Ausfälle gab. Denn davon gab es einige. Wie beim letzten DTM-Saisonrennen in Hockenheim. R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger machte gar keinen Hehl daraus, dass er auf die Aufmerksamkeit gut hätte verzichten können.

Es war ein Desaster im Doppelpack: Erst rollte Paul di Resta in der Formationsrunde aus. Nach dem Start dann stellte Daniel Juncadella seinen Wagen ab. Der Bolide brannte, Rauchschwaden kamen aus dem Vantage DTM. «Das Letzte, das man als Teamchef sehen will, ist ein brennendes Auto. Und dann noch ein brennender Aston. Gut war, dass Daniel schnell aus dem Auto kam, es geht schnell, dass giftige Gase eingeatmet werden», sagte Kamelger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Motorenprobleme waren mal wieder die Ursache, zum x-ten Male in dieser Saison. «Ich habe aufgehört zu zählen», sagte Kamelger auf die Anzahl der Ausfälle durch den von Technikpartner HWA gebauten und entwickelten Vierzylinder-Turbomotor angesprochen.

Juncadella bestätigte, dass er mit dem Schrecken davongekommen war. «Ich habe vor dem Start ein komisches Geräusch gehört. Vor der zweiten Kurve ging der Alarm an und das Auto aus. Dann hat es ein bisschen gebrannt und Rauch kam auf», sagte er SPEEDWEEK.com: «Es lief alles ganz kontrolliert ab.»

Er selbst war mit 23 Punkten in dieser Saison bester Fahrer des Neueinsteigers. Er weiß: «So viele Ausfälle haben wir nicht erwartet, es waren zu viele technische Fehler.»

Das sieht auch Kamelger so: «Wir hatten zu viele Ausfälle und zu viele Probleme in diesem Jahr. Und es ist auch für das Team sehr unglücklich und enttäuschend, weil sie unglaublich hart arbeiten, dass das ganze Ding funktioniert. Deshalb ist der Stolz auf die Jungs das wichtigste Fazit der Saison. Ich bin nur ein kleiner Teil, der das Projekt führt. Die große Arbeit ist in ihren Händen.»

Das Zählbare, der sichtbare Lohn für die ganze Arbeit, die in das Projekt gesteckt wurde, hält sich in Grenzen. 64 Punkte sammelten die vier Aston-Martin-Fahrer 2019, setzten immer mal wieder ein Highlight. Zum Vergleich: Meister Audi kommt auf 1132, auch wenn die Ingolstädter nicht der Maßstab sind.

Kamelger: «Die Punkte sprechen eine klare Sprache.» Welche Note würde er der Ausbeute geben? «Eine Fünf, vielleicht eine Vier. Man muss es aber auch aus einem anderen Blickwinkel sehen. Heißt: Wo man herkommt, welches Paket man hat und gegen wen man fährt. Wenn wir das Ergebnis vor dem ersten Rennen gesehen hätten, hätten wir es genommen.»

Klar ist für Juncadella: «Es geht nicht nur um Performance, sondern auch um Zuverlässigkeit. Das müssen wir im Winter verbessern.» Wie es mit den einzelnen Motorsport-Programmen im Detail weitergeht, will das Einsatzteam R-Motorsport noch nicht sagen. Kamelger: «Wir werden unsere Pläne bald bekanntgeben. Dabei will ich es im Moment belassen.»

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