Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Drama in der Schlussphase, F.C.C. TSR Honda siegt

Von Helmut Ohner
Bis in die Schlussphase blieb das Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben spannend. Hinter F.C.C. TSR Honda France brachte ein später Sturz von GMT94 Yamaha die Entscheidung um Platz 2.

Mit ihrem überlegenen Sieg beim Acht-Stunden-Rennen brachte sich F.C.C. TSR Honda France (Freddy Foray, Josh Hook, Alan Techer) in eine hervorragende Ausgangsposition für das Finale in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Vor dem Heimrennen in Suzuka Ende Juli hat sich die werksunterstützte Honda-Mannschaft einen Vorsprung von zehn Punkten auf den Titelverteidiger GMT94 Yamaha herausgefahren.

In der letzten Viertelstunde entwickelte sich zwischen Randy de Puniet (SRC Kawasaki) und Mike di Meglio (GMT94 Yamaha) ein Prestigeduell um den zweiten Platz, weil das Feld mit einer Safety-Car-Phase nochmals zusammengeführt wurde. Die Yamaha-Truppe hatte das Rennen lange Zeit angeführt, musste dann allerdings eine 30-Sekunden-Strafe hinnehmen, weil man bei einem Boxenstopp das Licht nicht ausgeschaltet hatte.

Beim verzweifelten Versuch sich nochmals an der Kawasaki-Mannschaft an die zweite Stelle zu setzen, versenkte di Meglio seine Yamaha spektakulär im Kiesbett. Der Achtelliter-Weltmeister 2008 rettete sich mit einem schwer beschädigten Motorrad als Drittplatzierter über die Ziellinie und hält damit vor dem Saisonfinale die Chance auf die erfolgreiche Titelverteidigung am Leben.

Nicht geklappt hat es mit der erhofften Top-3-Platzierung für NRT48-BMW Motorrad. Wie schon beim Bol d’Or durfte sich Teamchef Ingo Nowaczyk aber mit Kenny Foray, Stefan Kerschbaumer und Lucy Glöckner über den vierten Platz beim Heimrennen freuen. In der WM-Tabelle rückte die Mannschaft, die nur wenige Kilometer von der Rennstrecke in Oschersleben das Hauptquartier hat, an die sechste Stelle.

Ein Top-Ergebnis gab es beim Heimrennen für die erfahrene Truppe von Motobox Kremer Racing. Über die gesamte Renndistanz hatten sich der Österreicher Christopher Kremer, der Deutsche Jan Viehmann und der Franzose Geoffrey Dehaye in den Top-15 festgesetzt. Fehlerlos spulten das Trio ihre Stints ab und kassierte am Ende für den zwölften Rang weitere neun WM-Punkte.

Dass man ein Langstreckenrennen niemals aufgeben darf, bewies das Bolliger Team Switzerland. Nach eindreiviertel Stunden rollte Roman Stamm an die Box, weil er nicht mehr schalten konnte. In 31 Minuten wurden das Getriebe und die Kupplung gewechselt. In aussichtsloser Position nahm man das Rennen wieder auf und wurde letztendlich noch mit einem WM-Zähler belohnt.

Bis 25 Minuten vor der Zielflagge verwandelte Grégory Leblanc vom Honda Endurance Racing Team sein Motorrad in einen veritablen Totalschaden. Die Mannschaft, die vor dem deutschen WM-Lauf durchaus noch Chancen auf den Weltmeisterschaftstitel gehabt hat, verlor damit einen sicher scheinenden vierten Rang. Nach einer notdürftigen Reparatur rettete man den 13. Platz über die Ziellinie.

Kein Erfolgserlebnis gab es für YART-Yamaha, GERT56 by rs speedbikes und Zuff Racing, die nach Stürzen das Rennen beenden mussten. WSB-Endurance und HRT100-Hertrampf Racing Endurance fielen mit technischen Defekten aus.

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