KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Mick Schumacher: Nicht so verrückt wie Max Verstappen

Von Vanessa Georgoulas
Frits van Amersfoort, Teamchef des gleichnamigem Nachwuchsrennstalls, vergleicht seine ehemaligen Schützlinge Mick Schumacher, Charles Leclerc und Max Verstappen. Letzterer sei der grösste Draufgänger, verrät er.

Mit Mick Schumacher arbeitete Frits van Amersfoort in der ADAC Formel 4 zusammen. Der Sohn des Rekord-Weltmeisters Michael Schumacher bestritt 2015 insgesamt 24 Läufe in der Einsteigerformel und holte sich in seinem Debütjahr auch einen Sieg. Danach wechselte er zum Prema Powerteam, mit dem er 2016 erst eine weitere Saison in der Formel 4 und danach alle bisherigen Formel-3-EM-Einsätze bestritt. Mit Prema holte sich Mick in diesem Jahr auch den Titel in der hart umkämpften Nachwuchsmeisterschaft.

Die GP-Stars Max Verstappen und Charles Leclerc kennt van Amersfoort aus der Formel-3-EM. 2014 gab der junge Red Bull Racing-Star für ihn Gas und sicherte sich nach 33 Einsätze den dritten Platz. In der folgenden Saison gehörte Leclerc zur Fahrer-Truppe der niederländischen Nachwuchsschmiede. Der Monegasse bestritt gleich viele Läufe wie Verstappen und beendete die Saison auf dem vierten Rang.

Der Teamchef wagt im Gespräch mit «Sport1.de» einen Vergleich zwischen seinen ehemaligen Schützlingen. «Alle drei – Max, Mick und auch Charles – sind sehr unterschiedlich», stellt er klar. Und er erzählt: «Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so ein Draufgänger ist wie der Max. Aber das kann natürlich auch mal nach hinten losgehen, wie man bei ihm auch schon häufiger gesehen hat.»

Und mit Blick auf Alfa Romeo-Sauber-Rookie Leclerc, der 2019 an der Seite von Ferrari-Ass Sebastian Vettel um WM-Punkte kämpfen darf, schildert er: «Leclerc ist eher ein nachdenklicher Typ, hat aber auch eine Top-Geschwindigkeit. Ich glaube auch, dass Ferrari da die richtige Wahl getroffen hat.» Über den aktuellen Formel-3-Europameister sagt er hingegen: «Mick ist ein Rennfahrertyp, der viel arbeitet. Er ist nicht so verrückt wie Max. Mick benutzt seinen Kopf. Seine Stärke ist, dass er auch mit dem Kopf Rennen gewinnen will und wird.»

Und zu welchem Karriere-Schritt rät er dem deutschen Teenager? Ist Mick schon bereit für die Königsklasse? «Ich rate all meinen Fahrern, immer vorsichtig zu sein mit der Formel 1», erklärt van Amersfoort. «Die Formel 1 ist vor allem mental sehr schwierig. Mick hat ja schon jetzt viel zu tun mit seinen vielen Fans. Ich glaube, dass für ihn die Formel 2 die beste Wahl ist. Ich glaube, in der Formel 1 ist im Moment auch kein Cockpit frei, in dem Mick sich wohlfühlen kann. Deswegen ist es kein Problem, wenn er ein Jahr Formel 2 fährt.»

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