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Sebastian Vettel: Niki Lauda hinterlässt Riesenlücke

Von Mathias Brunner
Niki Lauda und Sebastian Vettel

Niki Lauda und Sebastian Vettel

​Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel ehrt seinen verlorenen Freund: «Niki Lauda hinterlässt in unserem Sport eine Riesenlücke, und ich erkenne niemanden, der sie füllen könnte.»

Das dominierende Thema im Fahrerlager von Monaco: der Tod von Niki Lauda. Auch die erste Frage an Ferrari-Star Sebastian Vettel dreht sich um den 70jährigen Österreicher, der am 20. Mai für immer die Augen geschlossen hat. «Die ganze Motorsportwelt ist schockiert über diese Neuigkeiten am Anfang der Woche. Ich für meinen Teil schätze mich glücklich sagen zu dürfen, dass ich Niki kannte. Auch wenn wir nie im gleichen Team gearbeitet haben, so sahen wir uns regelmässig und hatten unseren Spass.»

«Ich erinnere mich gerne an die Zeit, als ich noch bei Red Bull Racing gefahren bin. Niki war Stammgast bei uns, um sich mit Red-Bull-Rennchef Helmut Marko zusammenzusetzen. Damals waren wir in der Position, ein wenig auszuteilen, die Jahre danach hat dann eher er ausgeteilt, und alle Anderen mussten einstecken. Es sind eher kleine Momente, die schön sind, wenn ich etwa die Möglichkeit hatte, mit ihm über seine Zeit zu sprechen, wie die Autos damals waren, wie der Rennsport war, wie Enzo Ferrari wirklich war. Das war halt nichts aus Büchern, sondern das waren Informationen aus erster Hand, so etwas ist unschätzbar und bleibt mir am kraftvollsten in Erinnerung.»

«Ich bin ja eher mit Michael Schumacher aufgewachsen, das war mein Idol. Aber weil ich grosses Interesse am Sport habe und an der Rennhistorie, wurde Niki Lauda natürlich bald zu einem Begriff. Wir können gewiss behaupten: Niki hat den Sport und seine Epoche so geprägt wie das Michael später getan hat oder Ayrton Senna. Es gibt einfach ein paar Fahrer, welche in ihrer Zeit neue Massstäbe setzen und hervorstechen. Dazu kommt, dass er einen unglaublichen Charakter hatte, und all das erzeugt eine Riesenlücke, all das wird uns fehlen und ist letztlich nicht zu ersetzen. Wir haben nichts weniger als eine Ikone des Sports verloren.»

Auf die Frage, wie der wahre Niki Lauda gewesen sei, abseits von TV-Kameras, meint Seb: «Niki war Niki. Ich kenne eine Menge Menschen, die abseits der Kameras anders sind, die Anzahl Menschen dieser Art nimmt schnell zu, aber Niki war nie so. Lauda war immer Lauda, echt, unverfälscht, sich selber treu, er hat sich nie verformen lassen, er war immer der Wahrheit zugetan. Manchmal hat er Dinge gesagt, und die Leute zweifelten an seinen Worten. Aber es war eben die Wahrheit. Niki war unverblümt und im Herzen ein echter Racer, sehr leidenschaftlich dem Sport verbunden. Das alles hat ihm enormen Respekt eingebracht, und das alles habe ich an ihm überaus geschätzt.»

Als sich Niki Lauda im Sommer 2018 einer Lungentransplantation unterziehen lassen musste und eine lange Reha begann, da schrieb Sebastian Vettel seinem Freund einen Brief. «Als ich hörte, dass es ihm nicht gutgeht und da er nicht in der Verfassung oder in der Laune war, das Telefon zu beantworten, da habe ich mich hingesetzt und etwas geschrieben. Ich stellte mir vor, was ich in einer solchen Situation als Geste schätzen würde, also habe ich diesen Brief verfasst. Es war ein Zeichen meines Respekts.»

«Einer der Gründe, warum wir heute in der Formel 1 Autos von solch hohem Sicherheitsniveau haben, das ist eben die Arbeit, die damals von Lauda geleistet worden ist. Ich habe seinen Humor sehr gemocht. Manchmal war es bei einer Aussage nicht klar, ob er einen Witz macht oder eine Meinung von sich gibt. Du triffst in deinem Leben nicht oft Menschen von diesem Schlag.»

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