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Klien: Hinwil erste Wahl
Der österreichische Test-Pilot des BMW-Sauber-Teams spricht nach der Sommerpause über aktive Erholung, die Lage bei seinem Rennstall und seine Perspektive für 2010.
Formel 1
Klien wirkt nachdenklich, bleibt aber Optimist.
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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In einer turbulenten Phase der Formel 1 äussert sich der Test-Pilot des BMW-Sauber-Teams über den F1-Rückzug der Bayerischen Motorenwerke, die eigene Situation und die im Team.
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Frage: Herr Klien, wie war der Urlaub, den die FIA heuer zwangsverordnet hat? Klien: Ganz gut, danke! Ich habe nach den letzten Aerodynamik-Tests in Vairano eine Woche auf Sardinien verbracht. Dort kann man herrlich abschalten. Ich war täglich auf meinem Rennrad unterwegs, denn schließlich sollte man bei aller Erholung nicht mit einem Ranzen aus dem Urlaub zurückkommen. Gewicht bedeutet in der Formel 1 immer gleich Rückstand. Frage: Wie hat der angekündigte BMW-Ausstieg Ihre persönliche Situation verändert? Klien: Zunächst waren wir alle geschockt. Ich war nicht wirklich drauf vorbereitet, als mich Mario Theissen angerufen hat. Aber wir sind alle Wettkampftypen. Und daher musst du wie ein Boxer sofort wieder aufstehen, wenn du einen Tiefschlag erlebt hast. Wer das nicht kann, der ist in der Formel 1 ohnehin fehl am Platz. Frage: Wie hat die Mannschaft auf die schlechten Nachrichten reagiert? Klien: Speziell für die Mitarbeiter in Hinwil war das natürlich ein Schock. Hier herrscht ein spezieller "Racespirit." Da sind Leute am Werk, die durch und durch Racer sind und für ihr Team leben. Ich war gleich nach der Bekanntgabe in Hinwil. Wir sitzen ja in einem Boot. Und ich versuche, die Mitarbeiter weiter zu motivieren. GNach dem Urlaub ist mein erster Weg gleich wieder ins Werk.
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Frage: Wieso zieht sich BMW nicht gleich zurück? Welchen Sinn hat es überhaupt noch, weiter zu fahren? Klien: Wir haben noch einige Entwicklungsstufen in der Pipeline. Und so wie es bisher dieses Jahr - erstmals nach drei sehr guten Jahren, in denen die Ziele immer erreicht wurden - gelaufen ist, möchte sich BMW sicher nicht aus der Formel 1 verabschieden. Die technische Entwicklungsgeschwindigkeit ist heuer enorm. Man vergisst ja, dass wir zu Saisonbeginn um den Sieg mitgefahren sind. Und diese Trendumkehr wollen wir wieder schaffen.
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Frage: Peter Sauber meinte, er habe schon öfters schwierige Situationen in der F1 zu meistern gehabt. Klien: Das Team hat in der Vergangenheit oft bewiesen, dass es mit geringeren Mitteln viel erreichen kann. Der „Spirit“ der Leute ist genau der richtige. Und die Zeiten unbegrenzter Mittel sind ohnehin vorbei. Bei all dem menschlichen Kapital und der Infrastruktur in Hinwil sehe ich keinen Grund, warum man nicht 2010 wieder ein erfolgreiches Auto bauen kann.
Frage: Mit Christian Klien als Fahrer? Klien: Das wäre im Moment Spekulation, da die Gesamtsituation noch zu unklar ist. Was ich im Moment beitragen kann, ist mich körperlich fit zu halten und ein Maximum an Fitness zu erhalten. Eben z.B. mit dem Rennrad auch im Urlaub in der Hitze täglich zu trainieren. Dazu bei den Straight-line Tests möglichst viele Daten für die Entwicklung zu sammeln. Die Langstreckeneinsätzen wie in Sebring, SPA und Le Mans, plus Kart-Training helfen mir, die Reflexe und den Nacken in Schuss zu haben. Wie schnell man gebraucht werden kann, zeigt ja gerade jetzt das Beispiel Ferrari. Frage: Gibt es, nach dem BMW Out für 2010, Anfragen an Sie ? Klien: Anfragen gab es schon während der laufenden Saison. In der Formel 1 ist ständig alles in Bewegung. Speziell die neuen Teams sind natürlich an Fahrern mit Erfahrung und Perspektive interessiert. Beides kann ich bieten, da ich erst 26 bin aber schon mein sechstes Jahr in der Formel 1 absolviere. Aber auch die etablierten Teams sind auf der Suche, da der eine oder andere Fahrer ausscheidet oder das Team wechselt. Trotz der Anfragen ist allerdings das Hinwiler Team meine erste Wahl. Hier passen sie technischen Ressourcen und die Leidenschaft für den Rennsport sehr gut zu meiner Vorstellung eines Formel 1-Teams.
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Frage: Könnte 2010 das Szenario mit drei Autos pro Team eintreten? Klien: Technisch und finanziell ist es auf jeden Fall machbar, wie man ja vor einigen Jahren gesehen hat. Wenn alle 13 Teams wirklich an den Start gehen, dann wird man kein drittes Auto benötigen. Wenn es für die Stabilität der Formel 1 nötig ist, dann ist ein drittes Auto definitiv eine Option. Ob mit 13 Teams mit je zwei Autos oder weniger Teams mit je 3 Autos, auf jeden Fall werden für 2010 mehr Fahrerplätze zur Verfügung stehen. Frage: Wann wird man mehr wissen? Klien: Was das Team in Hinwil angeht, hoffentlich bald. Wir dürfen aber nicht vergessen, wie die Situation beim Ex-Honda-Team letzten Winter war. Da wusste bis Februar niemand, ob es überhaupt weitergeht. Und dann sind sie uns allen um die Ohren gefahren. Was mich persönlich angeht: Ich bin wie viele Fahrer in einer gespannten Warteposition. Wenn die letzten Puzzle-Steine bei den Teams zusammenpassen, dann kann es schnell gehen. Es wird 2010 mehr Cockpits in der Formel 1 geben als bisher, aber nicht mehr Fahrer mit Grand Prix-Erfahrung. Ich sehe mich daher in keiner schlechten Position. (Das Interview wurde freundlicherweise vom Klien-Management bereit gestellt)
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