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Ferrari: Technikchef James Allison – Vertrag bis 2018

Von Mathias Brunner
Ferrari-Technikchef James Allison

Ferrari-Technikchef James Allison

Nach vielen Personalwechseln bei Ferrari kehrt Ruhe ein: Teamchef Maurizio Arrivabene will seine neuen Mitarbeiter auf Jahre hinaus behalten – angefangen beim Technikchef.

Leo Turrini ist jener Mann, der in Maranello das Gras wachsen hört. Er hatte damals enthüllt, wie eine Frachkraft nach der anderen aus der Ferrari-Führungsriege entsorgt wurde, und die Liste war lang – Teamchef Stefano Domenicali, Motorenchef Luca Marmorini, der leitende Ingenieur Pat Fry, Chefdesigner Nikolas Tombazis, Präsident Luca Montezemolo, GP-Star Fernando Alonso, Teamchef Marco Mattiacci. Nun sagt Turrini in seinem Blog: «Nach dem Chaos 2014 befindet sich Ferrari dabei, einen frischen Anlauf Richtung Spitze zu unternehmen, mit einer weiteren Annäherung im Jahre 2016 und dem Ziel WM-Titel 2017.»

Elementar dabei ist Technikchef James Allison, der im Juli 2013 nach Maranell zurückgekehrt ist, und der Vertrag mit dem Engländer, so Turrini, sei nun bis 2018 verlängert worden. Wir werden James (schon ab 2000 fünf Jahre lang in Ferrari-Diensten, dann bei Renault und Lotus) jedoch im kommenden Jahr weniger häufig auf den Rennplätzen sehen – dann wird der von Mercedes geholt Jock Clear Operationsleiter vor Ort.

Ferrari erlebt eine Renaissance: nach der Enttäuchung 2014 konnte in diesem Jahr Neuzugang Sebastian Vettel zwei Mal gewinnen, in Malaysia und Ungarn, schon im Winter hatte Ferrari einen soliden Eindruck hinterlassen.

James Allison sagte dabei über die Fortschritte von Ferrari: «Wenn wir unseren Schritt nach vorne quantifizieren, dann würde ich die Hälfte des Fortschritts der Antriebseinheit zuordnen und die andere Hälfte dem Chassis. Und beim Chassis wiederum würde ich den Schritt nach vorne aufteilen in 80 Prozent Zeitgewinn durch eine bessere Aerodynamik und 20 Prozent durch Änderungen an der Mechanik, wie etwa einer verbesserten Kühleffizienz.»

«Wieso wir grundlegend besser sind: Ich konnte erst im November 2013 in die Entwicklung des 2014er-Autos eingreifen, das ist natürlich viel zu spät, um Grundsätzliches zu verbessern. Das 2015er-Auto hatte eine aus meiner Sicht normalere Entwicklung.»

«Was den Motor angeht, so sind die Fortschritte ein Kind von herausragenden Fähigkeiten und einer gehörigen Portion Mut. Die Motorentechniker wussten, dass der erste Motor nicht dem entsprach, wozu sie wirklich fähig sind. Bei den Motoren hast du eine schier endlose Entwicklungszeit. Wenn du da Fehler machst, dann bezahlst du das eine gefühlte Ewigkeit lang. Normalerweise sind Motorentechniker eher konservativer als etwa Aerodynamiker, aber das konnten sich unsere Leute wegen des grossen Rückstandes nicht leisten. Ich finde, sie haben hervorragende Arbeit geleistet.»

Ein Teil des frischen Winds bei Ferrari geht auch auf den Piloten zurück – Sebastian Vettel elektrisiert Ferrari. James Allison schwärmt: «Zunächst einmal ist Sebastian Vettel einfach ein famoser Kerl, extrem zivilisiert und bodenständig, ein hervorragender Kommunikator. Wenn er harte Kritik äussern muss, dann findet das immer in einer konstruktiven und aufbauenden Weise statt. Man spürt in jeder Sekunde, dass er das Team nach vorne bringen will. Seine Arbeitsethik haut uns um.»

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