FP3 Kanada: Sebastian Vettel top, Crash von Magnussen

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel drehte in der letzten freien Trainingsstunde von Kanada die schnellste Runde

Sebastian Vettel drehte in der letzten freien Trainingsstunde von Kanada die schnellste Runde

Das dritte freie Training zum Kanada-GP fand ein verfrühtes Ende, weil Kevin Magnussen seinen Renault in die Mauer setzte. Die schnellste Runde in der letzten freien Trainingsstunde drehte Ferrari-Star Sebastian Vettel.

Der Circuit Gilles Villeneuve füllte sich zur letzten freien Trainingsstunde vor dem Kanada-Qualifying erwartungsgemäss schnell. Denn die GP-Stars wollten bei den deutlich kühleren Bedingungen als am Vortag die Reifen nochmals ausprobieren – und zwar über mehrere Runden am Stück. Schliesslich sagt die Wetterprognose für den Rennsonntag kein gutes Wetter voraus. So kam es, dass alle GP-Piloten schon drei Minuten nach Trainingsbeginn ihre Installationsrunden gedreht hatten.

Während Manor-Neuling Rio Haryanto erste Regentropfen auf seinem Visier meldete, verbremste sich Ferrari-Star Sebastian Vettel in der letzten Schikane – und sorgte damit für den ersten Ausritt des Tages. Der vierfache Champion war auch der erste Mann im Feld, der eine gezeitete Runde drehte, bevor sein Teamkollege Kimi Räikkönen mit 1:18,069 min nachlegte und die Spitzenposition übernahm.

Der Finne wurde kurz darauf selbst verdrängt: Erst übernahm Force India-Pilot Nico Hülkenberg die erste Position auf dem Zeitenmonitor, bevor erst Toro Rosso-Pilot Daniil Kvyat und dann Hülkenbergs Teamkollege Sergio Pérez die bis dahin schnellste Runde drehten. Wenige Augenblicke später mischten sich auch die beiden Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo ein, wobei der Australier als Erster an diesem Tag die 1:14-er-Marke durchbrach.

Heisse Zeitenjagd

Sauber-Pilot Felipe Nasr unterhielt die Fans an der Rennstrecke mit einem Fehler in der letzten Schikane. Und auch Nico Rosberg, der seine Zeitenjagd auf ultraweichen Reifen aufgenommen hatte, leistete sich einen Ausritt neben die Strecke und ruinierte sich damit seinen ersten Versuch. Auch Vettel und Kevin Magnussen im Renault leisteten sich Fehler.

An der Spitze hatte sich inzwischen Max Verstappen vor seinem Teamkollegen Ricciardo durchgesetzt. Weltmeister Lewis Hamilton kam an die Zeit des Niederländers nicht heran und musste sich mit einem Rückstand von 0,163 sec hinter dem Teenager einreihen. Das wollte er nicht auf sich sitzen lassen und gab noch einmal richtig Gas – allerdings leistete er sich in der letzten Schikane einen Fehler.

Hamilton erkundigte sich gleich über Funk, ob er sich seinen Unterboden beim brüsken Ritt über die Randsteine beschädigt habe. Es sah nicht danach aus, denn er konnte seinen Rückstand auf den Red Bull Racing-Aufsteiger auf 0,024 sec verringern, während Räikkönen auf der weichsten Reifenmischung die drittschnellste Runde drehte.

Sein deutscher Teamkollege übernahm kurz darauf die Spitze mit der bis dato schnellsten Runde des diesjährigen Kanada-Wochenendes. Kurz darauf verbesserte er sich auf 1:14,068 min und distanzierte Verstappen damit um 0,242 sec.

Ausrutscher von Daniil Kvyat

Kurz vor Halbzeit wurden die gelben Flaggen geschwenkt: Kvyat musste in der dritten Kurve den Notausgang nehmen, schaffte es aber, der Streckenbegrenzung fern zu bleiben. Der junge Russe konnte aus eigener Kraft weiterfahren, doch die Zeitenjagd der GP-Stars wurde dennoch kurz darauf gestört, denn es begann zu regnen.

Das bekam zuallererst Verstappen zu spüren, der kurz vorher auf den ultraweichen Reifen ausgerückt war. Der Ausnahmekönner konnte seinen Rückstand auf Vettel zwar verkleinern, allerdings erst auf der zweiten schnellen runde und nur um eine Zehntelsekunde. Trotzdem reagierte der Blondschopf gleich und legte mit 1:13,919 min nach.

Vettel sorgte nicht nur mit schnellen Rundenzeiten für Unterhaltung sondern auch am Funk. Der ehrgeizige Deutsche schimpfte: «Der blöde Renault will nicht zur Seite gehen.» Kurz darauf musste er in der ersten Kurve weit ausholen – und wiederholte damit den Fehler, den Konkurrent Hamilton nur zwei Runden zuvor gemacht hatte. Hamilton und Ericsson verpassten ihre Bremspunkte kurz darauf nochmals an gleicher Stelle. Auch Haas-F1-Pilot Romain Grosjean vertat sich – allerdings in der letzten Schikane, genauso wie Marcus Ericsson nach ihm.

Rote Flagge wegen

Eine Viertelstunde vor dem Ende der letzten Trainingsstunde gab Carlos Sainz am Boxenfunk Entwarnung: «Die Strecke ist nun wieder komplett trocken.» Hamilton liess sich nicht zwei Mal bitten und rückte gleich auf ultraweichen Reifen aus.

Während der Weltmeister das Risiko ohne Folgen wagte, fand sich Magnussen ausgangs der siebten Kurve in der Streckenbegrenzung wieder. «Ich bin okay», erklärte der Däne auf Nachfrage hörbar niedergeschlagen. Aus gutem Grund – er weiss, dass sein Team seinen Dienstwagen angesichts des grossen Schadens nur durch ein Wunder bis zum Qualifying wieder hinbekommen kann.

Die roten Flaggen wurden geschwenkt und allen war klar: Damit war das dritte freie Training beendet. Vettel durfte sich folglich über die Bestzeit vor Verstappen, Rosberg, Räikkönen, Hamilton, Ricciardo, Sainz, Fernando Alonso, Pérez und Felipe Massa freuen.

Hinter den Top-Ten-Piloten komplettierten Hülkenberg, Valtteri Bottas, Jenson Button, Kvyat, Esteban Gutiérrez, Jolyon Palmer, Grosjean, Ericsson, Magnussen, Nasr, Pascal Wehrlein und Haryanto die Zeitenliste.

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