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Streit um Italien-GP: Imola als schlechter Verlierer

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso vor MIchael Schumacher in Imola 2005

Fernando Alonso vor MIchael Schumacher in Imola 2005

​Die Situation um die Zukunft des Italien-GP eskaliert: Die Betreiber der Imola-Rennstrecke gehen mit rechtlichen Schritten gegen den Plan des Automobilklubs von Italien vor, das Rennen in Monza zu behalten.

Ein Abkommen zwischen dem Management der Imola-Rennstrecke und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat als Druckmittel funktioniert, nicht aber als bindender Vertrag, welcher den italienischen Grand Prix nach Imola versetzt. Denn der Automobilverband von Italien (ACI) hätte für solch einen Wechsel die Zustimmung geben müssen, und ACI-Präsident Angelo Sticchi Damiani steht felsenfest hinter Monza. Gewisse Gelder für die Austragung des Grossen Preises von Italien werden nur dann freigegeben, wenn das Rennen in Monza stattfindet.

Das stösst den Betreibern der Imola-Rennstrecke sauer auf. Sie haben rechtliche Schritte gegen diese Sonderbehandlung von Monza ergriffen. Sie werden vor Gericht anfechten, dass der ACI über die Vergabe des Rennens bestimmt, einschliesslich von Fördergeldern.

«Alles hängt von Angelos Sticchi Damiani ab», sagt Selvatico Estense (Präsident von Formula Imola) gegenüber italienischen Medien. «Dabei haben wir ein Abkommen mit Bernie Ecclestone. Wenn es mal keinen Grossen Preis von Italien geben sollte, dann ist das alleine die Schuld von Damiani.»

Estense hat am regionalen Administrativgericht von Lazio (Rom) eine Klage eingereicht. Die Klage soll erzwingen, dass ein Rennen nicht vom ACI alleine an eine bestimmte Strecke vergeben werden kann. Die Imoleser wollen darlegen, dass es vor dem Hintergrund des Abkommens mit Formel-1-Promoter Ecclestone falsch sei, Imola nicht zu helfen. Ihre Offerte sei immerhin vom Briten angenommen worden, jene von Monza hingegen sei abgelehnt.

Die Aussichten der Klage sind trübe. Denn der frühere Mailänder Rennfahrer Ivan Capelli sagt unseren Kollegen der Gazzetta dello Sport gegenüber: «Das notwendige Geld ist da, unser Vorschlag wird derzeit ausformuliert.» Angeblich ist bereits eine Anzahlung Richtung London getätigt worden.

Ivan Capelli: «Die ganzen Zahlen, wie sich die Antrittsgebühr von unserer Seite aus zusammensetzt, sind lang und breit erklärt worden. Ich rede hier vom Italienischen Automobilverband, ich rede vom Automobilklub von Mailand, ich rede von den entsprechenden Gemeinden und der Region. Wir wissen, dass wir ein Paket geschnürt haben, das alle Voraussetzungen erfüllt. Ich mache mir nicht die geringsten Sorgen. Ich sehe keinen Grund, warum dieses Rennen nach Imola ziehen sollte.»

Der Grosse Preis von Italien fand erst einmal in Imola statt, das war im Jahre 1980, als in Monza umgebaut wurde. Und dabei wird es auch bleiben. Denn Ivan Capelli will vom Plan nichts wissen, dass das Rennen – wie in Deutschland zwischen dem Nürburgring und dem Hockenheimring – von einem Ort zum anderen hin und zurück wechseln könnte. Capelli: «Das kommt überhaupt nicht in Frage. Monza ist das Heim dieses Rennens, das ist aus historischer Sicht nachvollziehbar. Das Ziel besteht nun darin, einen Vertrag von 2017 bis einschliesslich 2020 zu schliessen, der später vorzeitig bis 2022 verlängert wird.»

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