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DMSB wird von IVM-Ausstieg aus IDM kalt erwischt

Von Esther Babel
Ist 2018 noch was zu holen?

Ist 2018 noch was zu holen?

Nach einer Sitzung des Industrieverband Motorrad steht die Entscheidung: Keine Lust mehr auf IDM. Die Überraschung ist gelungen. Der DMSB muss sich in Sachen Zukunftsfragen erst sortieren.

«DMSB zeigt sich enttäuscht über IVM-Ausstieg aus der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft», ist heute auf der DMSB-Seite zu lesen. Wer nicht? Wie überall werden auch dort Informationen in verdaulichen Häppchen geliefert. Eine Auseinandersetzung mit kritischen Fragen sieht anders aus. Ob diese noch kommt, bleibt in Zeiten, wo man nur noch via Internet, Facebook und Twitter miteinander kommuniziert, abzuwarten. Denn scheinbar hat der Beschluss des IVM auch den DSMB, welcher der eigentliche Hausherr im Gebäude der IDM ist, am Montagabend eiskalt erwischt.

«Der Industrie-Verband Motorrad Deutschland e.V. (IVM) hat dem DMSB am 18. September – und damit kurz vor dem Saisonfinale – mitgeteilt, dass er für die Organisation und Vermarktung der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft ab der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung steht», ist dort zu lesen. «Dieser Schritt hat uns zu diesem Zeitpunkt mehr als verwundert», erklärt Wolfgang Wagner-Sachs, DMSB-Präsidiumsmitglied für Motorradsport. «Wir sind davon ausgegangen, dass eine Institution wie der Dachverband der Motorradindustrie eine mehrjährige Vereinbarung einhält. Natürlich wissen wir um das schwierige Vermarktungsumfeld des höchsten deutschen Motorradprädikats. Dennoch sind wir überrascht, dass es auch einem solch hochkarätigen Partner wie dem IVW nicht gelingt, die Zukunft der IDM mittelfristig zu sichern.»

Der IVW hatte die Ausrichtung zu Beginn der Saison 2017 übernommen und mithilfe der Agentur Motorrad action team die IDM-Rennen vermarktet. Wagner-Sachs: «Beide Partner verfügten über das notwendige Knowhow im Motorradsport. Dennoch ließen sich die ambitionierten Ziele im Vermarktungsbereich augenscheinlich nicht umsetzen. Der DMSB wird nun prüfen, in welcher Form das höchste Prädikat im deutschen Motorradsport fortgeführt werden kann. Dazu wird es in den nächsten Wochen Gespräche geben.»

Soll also heißen, der IVM hatte eine mehrjährige Vereinbarung, an der er sich nicht zu halten gedenkt? Eine passende Ausstiegsklausel wird sicherlich irgendwo aufzutreiben sein. Zusperren kann der IVM den IDM-Laden nicht. Diese Macht, das zu tun, oder eben nicht, bleibt ganz dem DMSB überlassen.

Wo lagen bitte die Schwierigkeiten im Vermarktungsumfeld? Internetseiten, die IDM hat bis heute keine eigene, und Social Media Kanäle können in der heutigen Zeit bereits Teenager rauf und runter bespielen und verdienen sich dumm damit. Man hätte es halt einfach nur tun müssen. Mit ein paar Zeilen über ein Training und ein paar Fotos, meist Stunden später, lockt man heute keinen mehr vor’m Ofen vor. Und mit einem vollgestopften Programm, wo kaum von einander unterscheidbare Cup-Klassen im Minuten-Takt ihre Rennen runterreissen, kann man auch keine Zuschauer an der Strecke begeistern.

Das Produkt IDM selber hat gestimmt. Aber schnell im Kreis fahren und spannende Rennen und Fahrer zum Anfassen alleine hilft nicht. Die Aktiven haben wie immer auch 2017 Geld in die Hand genommen, sei es eigenes oder das von Sponsoren, und haben es durchgezogen. Immerhin wissen sie, wo die Kohle geblieben ist. Wie genau das mit den Hunderttausenden von Euro, die sonst noch im Umlauf waren, gelaufen ist, werden IVM und der Ausrichter mal schön für sich behalten.

Es liegt nun in der Hand des DMSB, sich zu positionieren und zu entscheiden, ob die IDM grundsaniert oder zum Abriss freigegeben wird.

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