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Axel und Edgar Pons: Die holprige GP-Karriere

Von Günther Wiesinger
Das Sprichwort «Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm» hat nicht immer Gültigkeit. Die Söhne von Ex-Weltmeister Sito Pons tun sich in der Moto2-WM schwer.

Der Spanier Sito Pons hat die 250-ccm-Weltmeisterschaft auf der Honda NSR 250 im Campsa-Team in den Jahren 1988 und 1990 gewonnen.

Den Beweis, dass auch seine Söhne Axel und Edgar das Zeug zu wahren Weltklassepiloten haben, ist er bisher schuldig geblieben.

Axel Pons ist inzwischen 25 Jahre alt, er macht die Moto2-WM seit 2010 unsicher, er begann damals im Team seines Vaters als Teamkollege von Sergio Gadea und hat in 124 WM-Rennen bis einen sechsten Platz als bestes Ergebnis vorzuweisen. Axel debütierte immerhin 2008 in Jerez in der Weltmeisterschaft und hat auch drei 125-ccm-WM-Rennen (bestes Ergebnis: Rang 26) bestritten. Dazu hat er 16 WM-Läufe in der 250-ccm-Klasse absolviert, da schaffte er immerhin einen 14. Platz als bestes Resultat.

In der Moto2-WM hat Axel seit 2010 folgende Gesamtergebnisse vorzuweisen: Rang 33, 32, 24, 25, 23, 19.

Vater Sito Pons, selbst 15-facher GP-Sieger in der 250-ccm-Klasse,  hat den jüngeren Edgar Pons immer höher eingeschätzt, er hält ihn für deutlich talentierter als Axel. Edgar gewann im Vorjahr die spanische CEV Repsol-Moto2-Meisterschaft und kam mit viel Vorschußlorbeeren ins väterliche Paginas Amarillas HP 40-Team.

Aber das Unfassbare ist geschehen: Der 21-jährige Edgar steht nach 14 Rennen in diesem Jahr ohne Punkte da!

Bruder Axel hat immerhin 47 Punkte eingesammelt, er ist WM-Vierzehnter.

Axel fährt seit der Saison 2015 im AGR-Team auf Kalex, im Vorjahr neben Folger, 2016 neben Schrötter. Aber bisher ließ sich für 2017 kein Team mehr für ihn finden. Bei AGR ist bisher kein Platz, der Transfer zu Leopard Racing scheiterte, weil ihm Aegerter vorgezogen wurde.

Und bei Edgar Pons zeigt sich, was wir nach den Beispielen Ramon Ramos, Florian Alt, Jesko Raffin und so weiter schon vermutet haben: Erfolge in der CEV-Repsol-Meisterschaft sind bezüglich einer erfolgreichen GP-Karriere oft nicht sehr aussagekräftig.

Und nicht jeder Rennfahrer-Sprössling hat das Zeug zum GP-Star. Graziano Rossi gewann einst drei 250-ccm-HP auf Morbidelli, Sohn Valentino hat schon 114 GP-Siege erreicht. «King Kenny» Roberts gewann die 500-ccm-Weltmeisterschaft 1978, 1979 und 1980 auf Yamaha, sein Sohn Kenny Junior gewann sie 2000 auf Suzuki.

Helmut Bradl gewann fünf 250-ccm-WM-Läufe, Sohn Stefan hat bisher sieben GP-Siege erreicht (2x 125 ccm, 5 x Moto2) – und die Moto2-Weltmeisterschaft 2011 für sich entschieden. Der fünffache GP-Sieger Peter Öttl hat bei seinem erst 20-jährigen Sohn Philipp bereits eine Pole-Position und einen Podestplatz miterleben müssen. «Philipp ist besser als ich. Er schmeißt die Maschine nicht so oft weg», sagt Papa Peter.

Bei Randy Mamola schaffte Sohn Dakota keine GP-Karriere, er fährt jetzt in der US-Supersport-Meisterschaft.

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