Ex-GP-Pilot Héctor Barberá: Die Justiz ermittelt

Von Kay Hettich
Héctor Barbera droht wieder Ärger

Héctor Barbera droht wieder Ärger

Héctor Barberá war auf der GP-Strecke über Jahre erfolgreich, abseits kam er aber mehrmals vom rechten Weg ab. Nun wird wieder gegen ihn ermittelt. Es geht um Betrug und Urkundenfälschung.

Héctor Barberá war 2004 Vizeweltmeister in der Klasse 125 ccm, 2009 wiederholte er den zweiten WM-Rang in der zweihöchsten Klasse, jeweils auf Aprilia. Der Spanier war im selben Jahr in Valencia auch der letzte 250er-Sieger der Geschichte. Danach wechselte er in die Königsklasse MotoGP, wo er bis 2017 unterwegs war. Insgesamt feierte Barberá zehn GP-Siege (4x 250 ccm, 6x 125 ccm).

Nach seiner Moto2-Rückkehr nahm seine GP-Karriere im Juni 2018 aber ein abruptes Ende. Damals erhielt Barberá von seinem Moto2-Team Pons HP40 die Kündigung, weil ihn die spanische Polizei mit 0,67 Promille Alkohol im Blut am Steuer seines Audi erwischt hatte.

Es war nicht das erste und leider auch nicht das letzte Mal, dass Héctor Barberá unangenehm auffiel. Jetzt wird wieder gegen ihn ermittelt.

Barberá verlegte 2014 seinen Wohnsitz nach Andorra, seine Aufenthaltsgenehmigung galt zunächst für fünf Jahre. Diese verlängerte er nicht und lebt seitdem wohl wieder in der Region Valencia. Nach und nach ergibt sich ein Bild, warum der mittlerweile 36-Jährige das Steuerparadies verlassen hat.

Nach Angaben der lokalen Tageszeitung Altaveu wurde bereits 2019 ein Durchsuchungsbefehl gegen Barberá erlassen, der jedoch nicht vollstreckt werden konnte, weil er seinen Wohnsitz in der Kleinstadt El Tarter aufgegeben hatte.

Offenbar hielt sich Barberá aber weiter in Andorra auf, denn 2020 kaufte er einen Transporter, den er vom Gebrauchtwagenhändler zwar übernahm, aber nicht bezahlte. Demnach legte Barberá einen Überweisungsbeleg über die Kaufsumme von 13.500 Euro vor, der sich später nach Überprüfung durch die Polizei jedoch als Fälschung herausstellte. Nun ermittelt die Justiz, es gilt die Unschuldsvermutung.

Seitdem fehlt von Barberá in Andorra jede Spur.

Ärger mit Polizei und Justiz hatte Barberá schon öfter. 2019 bestritt er unter anderem die Supersport-WM mit dem Yamaha-Team Toth, das den Spanier unterstellte, eine Yamaha R6 aus der Box gestohlen zu haben. Der Fall klärte sich nie auf.

2018 wurde er wegen Alkohol am Steuer in polizeiliches Gewahrsam genommen, 2014 war Barberá schon einmal von der Polizei ohne Führerschein am Steuer eines Maserati erwischt worden (der Führerschein war ihm zuvor entzogen worden).

2013 wurde Barberá wegen häuslicher Gewalt gegen seine Freundin zu sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, die Strafe wurde aber später auf eine Bewährungsstrafe umgewandelt.

Barberá war 2021/2022 in der MotoAmerica engagiert und hat für 2023 in der Britischen Superbike Serie bei Tag Racing Honda unterschrieben.

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