Alex Márquez: «Gewicht ist der größte Unterschied»

Von Sharleena Wirsing
In der ersten Saisonhälfte sammelte Moto2-Rookie Alex Márquez 30 Punkte, was WM-Rang 18 bedeutet. Im Interview erklärte er nun, warum er trotzdem zufrieden ist.

2015 muss sich Moto3-Weltmeister Alex Márquez ?in einer neuen Kategorie zurechtfinden. Die erste Saisonhälfte lief mit 30 Punkten und zwei neunten Plätzen als beste Ergebnisse nicht wie erwartet.

Sein ehemaliger Teamkollege Alex Rins, der WM-Rang 4 belegt, stahl Márquez bisher gänzlich die Show. In der zweiten Saisonhälfte will sich der Kalex-Pilot aus dem Team Estrella Galicia 0,0 Marc VDS steigern.

Alex, wie bewertest du deine Leistung als Moto2-Rookie in der ersten Saisonhälfte?

Zunächst war es schwer, aber insgesamt würde ich sie positiv bewerten. Die Moto2-Klasse ist neu für mich. Nachdem ich mit dem Team Estrella Galicia 0,0 Moto3-Weltmeister wurde, starteten wir in eine neue Reise. Wir arbeiten hart und ziehen immer das Positive aus schwierigen Situationen. Wir müssen geduldig sein. Die Moto2 ist eine harte Klasse, wenn man eine Sekunde verliert, liegt man im Qualifying auf Platz 20. Dieser Rückstand ist in der Moto3-Klasse nicht so beunruhigend, denn man kann sich durch den Windschatten retten. In dieser Kategorie sorgen jedoch Details für die fehlenden Tausendstel zur Spitzengruppe.

Welche Details sind das?

Vor allem das Set-up. Ein Beispiel: Wenn wir auf eine neue Strecke kommen, hilft es uns sehr, Referenzen zu haben. Zudem muss man in jedem Training ans Maximum gehen. Eine schlechte Qualifyingsession wirft einen weit zurück. Im Rennen ist es dann sehr schwer, die Zeiten zu verbessern. Man muss mental schon am Mittwoch mit der Arbeit beginnen, um im ersten Training voll fokussiert zu sein.

Was hat dich an der Moto2-Klasse am meisten überrascht?

Ich wurde gewarnt, dass das Management der Reifen sehr schwer ist. Doch ich fand steinharte Reifen vor, die das gesamte Rennen über halten. Man kann sogar spät die schnellsten Runden fahren. Zudem wurde ich vor den Problemen mit vollem Tank gewarnt, doch es stellte sich heraus, dass dies manchmal sogar hilfreich ist. Diese Probleme waren für mich nicht groß. Dafür fielen mir andere wichtige Dinge schwerer.

Worin lagen deine Schwierigkeiten?

Der Unterschied beim Gewicht war eine größere Umstellung als die zusätzliche Power. Mehr Gewicht bedeutet, dass man jede Bewegung vorausplanen muss. Richtungswechsel können in der Moto3-Klasse auch 20 Meter später gemacht werden. Mit einer Moto2-Maschine würde man so die Kurve nicht kriegen. In Assen hatte ich mit den vielen schnellen Richtungswechseln viel Arbeit.

Welcher Grand Prix brachte dir in diesem Jahr bisher die besten Erinnerungen?

In Mugello lief es ziemlich gut, aber ich würde den Barcelona-GP nennen. An diesem Wochenende habe ich mich auf dem Bike am wohlsten gefühlt. Wenn ich im Rennen keine Berührung mit einem Gegner gehabt hätte, dann wäre das Resultat noch besser gewesen. Meine Pace war dieselbe wie an der Spitze.

Welches war das bisher härteste Rennwochenende?

Der Grand Prix in Austin, weil harte Bremszonen mir von Anfang an Probleme machten. Slides am Kurveneingang sehen sehr schön aus, aber sie sind nicht effektiv. Die schnellsten Fahrer verdrehen die Maschine beim Bremsen nicht zu sehr. Mein Problem war der Kurveneingang, weil ich mich nicht richtig für das Herausbeschleunigen positionieren konnte. So habe ich viel Zeit verloren. In dieser Hinsicht gab es viel Raum für Verbesserungen. Durch Anpassungen der Kupplung und meines Fahrstils konnte ich mich stark verbessern.

Auf welcher Strecke hast du dich mit dem Moto2-Bike bisher am wohlsten gefühlt?

In Assen fühlte ich mich sehr gut. Ich war in den ersten Sessions Fünfter und Zehnter, was mir mehr Spaß auf dem Bike bereitete. Wenn man an der Spitze ist, fühlt man sich immer wohl. Ich denke, dass sich kein Pilot auf einer Strecke wohlfühlt, auf der er 20. war.

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