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Johann Zarco: «Ich werde dem Druck standhalten»

Von Frank Aday
Johann Zarco verpasste in Aragón die Chance, schon frühzeitig den Moto2-Titel zu sichern. In Japan hat er erneut die Möglichkeit dazu. Nun analysierte er, was für ihn 2015 den Unterschied machte.

In Aragón konnte Tito Rabat den Rückstand in der Weltmeisterschaft mit seinem Heimsieg von 93 Punkten auf 78 reduzieren, die Titelentscheidung war vertagt, denn Johann Zarco erzielte nur Rang 6. In Japan hat der 25-jährige Franzose nun erneut die Chance, sich vorzeitig zum Moto2-Weltmeister 2015 zu krönen.

Im Interview mit «motogp.com» sprach der Kalex-Pilot aus dem Ajo-Team nun über seine erfolgreiche Saison 2015 und den Druck, auch 2016 in der Moto2-Klasse anzutreten.

Johann, du hast bisher eine großartige Saison erlebt. Was war der Schlüssel zu deinem Erfolg?

Der Unterschied ist, dass ich mich auf dem Bike wohler fühlte. Ich wollte nach so vielen Jahren in der Moto2-Klasse einen guten Job machen. Ich dachte: ‹Nachdem ich die Saison 2014 gut abgeschlossen habe, muss ich 2015 mit dem richtigen Bike und dem richtigen Material noch besser sein.› Im letzten Jahr kämpfte ich um Podestplätze. 2015 wollte ich daher um Siege fighten. Dabei kamen viele Dinge zusammen. Sobald ich auf die Kalex stieg, fühlte ich mich gut und das Team half mir sehr. Die Kombination aus einem großartigen Bike und einem großartigen Team macht viel aus.

In Katar sorgte ein technisches Problem dafür, dass du es nicht auf das Podest geschafft hast. Doch wusstest du bereits, dass du auch in den übrigen Rennen sehr schnell sein wirst?

In Katar war ich glücklich, da ich mich sogar trotz des technischen Problems stärker fühlte. Das half mir mental und gab mir die Überzeugung, die ich auch jetzt noch habe. Das war das Geheimnis für eine gute Saison. Ich fühlte mich stark und gut auf die Saison vorbereitet.

War der Sieg in Argentinien dann überhaupt eine Überraschung?

Das war der Höhepunkt von all dem, das wir bereits angesprochen haben. Das Ziel war der Sieg. Wir hatten ihn in Katar wegen der Technik verpasst, in Austin war ein anderer schneller als ich, aber in Argentinien startete ich von der Pole und hatte ein großartiges Rennen. Alles fühlte sich gut an, daher holte ich mir den Sieg. Das war keine Überraschung, da es immer unser Ziel war.

In Barcelona und Assen hast du unschlagbar gewirkt.

Ich fühlte mich nicht stärker als meine Gegner. In manchen Rennen hat man einfach ein gutes Gefühl und macht das Beste aus der Situation. Die Kämpfe gegen Tito waren großartig, denn er ist der aktuelle Weltmeister. Meine Strategie war es, an der Spitze davonzufahren, aber er hatte die bessere Pace. Daher musste ich alles geben und pushen.

Du wirst auch 2016 in der Moto2-Klasse antreten. Tito fiel es in diesem Jahr schwer, an seine Erfolge von 2014 anzuknüpfen. Setzt dich das besonders unter Druck?

Ja, ich werde unter Druck stehen, aber ich werde ihn aushalten. Wir starteten in diese Saison mit dem 2014er-Bike und das änderte sich auch nicht. Die Kalex für 2016 habe ich noch nicht getestet, obwohl ich sie im nächsten Jahr einsetzen werde.

Worin besteht der Unterschied zwischen dem Zarco, der 2011 im Kampf um den 125-ccm-Titel geschlagen wurde und dem Zarco von 2015?

Die Erfahrung und das Selbstvertrauen, das ich nun habe, machen den Unterschied. Zudem kann ich die Situationen nun besser analysieren. Zurück im Ajo-Team zu sein, hat daran großen Anteil. 2011 fuhr ich für ihn, als wir um den Titel kämpften. Nun ist es wieder so.

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