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Stefan Pierer (KTM): «Moto3 wichtige Rückgratklasse»

Von Günther Wiesinger
Moto2/Moto3-Test in Valencia: Darryn Binder (li.) mit Bruder Brad, erstmals in Red Bull-Farben

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KTM ist 2017 in die Moto2- und MotoGP-WM eingestiegen. Trotzdem will Firmenchef Stefan Pierer die Moto3-Klasse auf keinen Fall vernachlässigen. 2018 treten 14 statt zehn KTM-Fahrer an.

KTM wollte eigentlich nächstes Jahr deutlicher darstellen, dass in der Moto3-WM im Gegensatz zur Moto2- und MotoGP-Klasse kein Werksteam existiert und dass Aki Ajos Red Bull-KTM-Mannschaft gegenüber den anderen Moto3-Kundenteams keine Privilegien genießt. Diese werden ja in technischer Hinsicht vom Reglement her auch gar nicht gestattet.

Alle Teams müssen identische Motoren und Motorräder erhalten, selbst bei Updates müssen alle Teams gleichzeitig beliefert werden – ob es sich im Airbox, Chassis, Aerodynamik oder Getriebe handelt.

KTM hat in diesem Jahr nur einen Moto3-WM-Lauf (Migno in Mugello) gewonnen, und da man mehr Teams an Bord holen wollte, was dank des Mahindra-Peugeot-Rückzugs auch gelang, wurde vorübergehend sogar überlegt, ob Ajo die Red Bull-Sponsorship verlieren sollte, um die KTM-Gleichbehandlung auch auf diese Weise deutlich darzustellen.

Doch Ajo verkleinerte sein Moto3-Team dann auf einen Fahrer (Darryn Binder), jetzt ist Red Bull wieder an Bord.

KTM hat das Kontingent der Stammfahrer für 2018 trotzdem von zehn auf 14 erhöht. AGR ist ausgestiegen, bei Ajo geht ein Fahrer verloren, aber KTM hat die drei Mahindra/Peugeot-Teams von Aspar, CIP und Saxoprint an Bord geholt. Und statt AGR wird das neue Reale Stylobike-Team mit Livio Loi die WM bestreiten. Sky, Platinum Bay Real Estate, RBA und Südmetall Schedl Racing fahren mit KTM weiter.

«Wir möchten unser System in der Moto3-WM ein bisschen umdrehen. Das Red Bull-Ajo-Team hatte bisher immer einen Werksteam-Charakter, was die anderen KTM-Teams psychologisch benachteiligt hat, obwohl sie immer alle das gleiche Material bekommen haben», hielt der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer im Gesprüäch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wir haben uns immer bemüht, kein Team zu bevorzugen. Das ist ja auch vom Reglement vorgeschrieben. Trotzdem war immer der Verdacht da: Ajo bekommt die neuen Teile zuerst. Wir haben künftig kein inoffizielles Werksteam mehr in der Moto3-Klasse, Ajo wird trotzdem weiterhin einen Moto3-Fahrer betreuen. Aber es werden alle gleichbehandelt. Und wir entwickeln seit Monaten volle Kraft voraus, wir wollen 2018 wieder nach vorne kommen und mehr Rennen gewinnen. Die Moto3 ist für uns eine sehr wichtige Rückgratklasse. Wir werden das System aber ändern; wir möchten gemeinsam mit Red Bull jeweils Verträge mit den schnellen Red Bull-Rookies machen und diese Talente dann zu unseren Kundenteams transferieren.»

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