Álvaro Bautista: «Ducati ist das kompletteste Bike»

Von Günther Wiesinger
Der bei Aprilia entlassene Álvaro Bautista gehört zu den Überraschungen des Sepang-Tests. «ich habe jetzt ein fertiges Motorrad und muss nicht mehr dauernd neues Zeug testen», freut er sich.

Álvaro Bautista braucht sich nicht mehr darüber zu ärgern, dass er bei Aprilia Racing im Herbst nach zwei aufopferungsvollen Jahren entsorgt wurde.

Denn er mischt auf der 2016-Ducati des Aspar-Teams in Sepang konstant unter den ersten fünf mit, heute lag er um 15 Uhr an vierter Stelle vor Casey Stoner und Jorge Lorenzo, nur Viñales, Márquez und Dovizioso waren schneller.

Mit der Aprilia RS-GP 16 legte Bautista im Oktober im FP3 eine Zeit von 2:01,78 min vor, mit der Ducati Desmosedici fuhr er heute schon 1:59,628 min, also 1,96 sec schneller.

«Es läuft nicht so schlecht. Ich habe ja schon an den ersten zwei Tagen gesagt, dass ich mich auf diesem Motorrad sehr wohl fühle», erklärte der Ducati-Pilot aus dem Pull & Bear-Team. «Ich bin ziemlich happy, denn wir leisten gute Arbeit. Ich verstehe das Bike von Tag zu Tag besser. In der Früh am Mittwoch habe ich ein bisschen härter gepusht, als der Belag noch nicht so heiss war. Ich habe mich dabei sehr gut gefühlt. Nachher haben wir uns um das Elektronik-Set-up gekümmert, wir schauen, ob ich mehr oder weniger Power brauche. Wir haben bei der Traction Control einiges ausprobiert. Aber bisher waren das drei sehr positive Tage.»

Bautista hat eine 2016er-Ducati, er hat dieses Motorrad im November bereits in Valencia und Jerez getestet. Es ist ein Modell, wie es das Werksteam bei den letzten Rennen 2016 verwendet hat.

Ist es eine große Befriedigung für Bautista, das Aprilia-Werksteam besiegen zu können? (Er lacht fröhlich). «Gut, die Vergangenheit ist die Vergangenheit. Ich erfreue mich jetzt an der Gegenwart. Ich bin neugierig, wie weit ich bei den Rennen nach vorne kommen kann. Momentan testen wir nur. Aber ich kann sagen, dass ich mit meinem Gefühl für das Bike sehr happy bin.»

«Klar, in den letzten zwei Jahren habe ich eine andere Arbeit geleistet, denn 2015 und 2016 habe ich ein neues Motorrad entwickelt», sagt Bautista. «Jetzt habe ich eine tadellose Motorradbasis. Ich muss also nicht dauernd einen neuen Rahmen, eine neue Schwinge, einen neuen Motor, eine neue Elektronik-Software oder eine neue Kupplung ausprobieren. Ich kann mich auf mich sonst konzentrieren und versuchen, das Maximum aus dem Motorrad rauszukitzeln.»

Die Ducati-Kundenteams waren 2016 in der ersten Saisonhälfte sehr konkurrenzfähig, aber dann bekamen sie keine technischen Updates, so fielen sie zurück. Gigi Dall’Igna hat sich deshalb vorgenommen, die Kundenteams 2017 besser zu versorgen.

Bautista: «Als ich bei Aspar unterschrieben haben, hat mir Gigi Dall’Igna gesagt, dass er alle Ducati-Fahrer unterstützen wird. Ich denke, wenn sie Verbesserungen haben und wenn ich bei den Rennen vorne bin, habe ich gute Chancen, diese neuen Teile zu bekommen. Und das ist unser Ziel.»

Der 32-jährige Álvaro Bautista ist in der MotoGP-WM für Rizla-Suzuki, Gresini-Honda und Aprilia Racing gefahren. Ist die Ducati die beste MotoGP-Rennmaschine, die er bisher kennengelernt hat? «Ähhh... Ja, ja. Denn die Ducati ist ein sehr komplettes Motorrad. Der Motor ist sehr stark, die Kraftentfaltung sehr sanft. Auch das Handling ist sehr nett. Wir müssen aber das Rausfahren aus den Kurven verbessern. Alle Ducati-Fahrer haben beim Kurvenausgang Probleme. Aber das ist ein sehr komplettes Bike. Ja, für mich ist bisher es das beste Motorrad, das ich gefahren habe.»

Aber «Dovi» erzählte immer, das Fahren mit der Ducati sei sehr kraftraubend? Bautista: «Ja, da widerspreche ich nicht. Aber ich habe in den letzten zwei Jahren ein gutes Training gehabt.» (Er lacht schallend).

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