MotoGP: Günther Steiner übernimmt Tech3-Team

Frustrierter Zarco: Ein kleiner Fehler, Ziel verpasst

Von Bernhard M. Höhne
Wollte mehr als Platz 7: Johann Zarco (Honda)

Wollte mehr als Platz 7: Johann Zarco (Honda)

Platz 7 am Start, Platz 7 nach dem Sprintrennen in Montmelo: Beim ersten MotoGP-Wochenende nach seiner Vertragsunterschrift ist Johann Zarco wieder schnellster Honda-Pilot. Dennoch herrschte Unmut beim LCR-Fahrer.

Johann Zarcos Fazit zum MotoGP-Samstag in Montmelo: «Bitter!» Worte, aus denen Frust sprach. Frust über den Verlauf des Sprintrennens, das kurz zuvor stattgefunden hatte, und besonders darüber, dass das Ziel, das er für dieses Rennwochenende gesetzt hatte, zumindest am Samstag nicht erreichbar war: «Ich habe vorher gesagt, dass ich gern um einen Platz unter den ersten Fünf kämpfen würde, aber das war nicht drin.»

Besonders frustrierend war für den Franzosen, dass er glaubte, mit guten Voraussetzungen in die ersten Kurven des Sprintrennens gehen zu können: «Ein gutes Qualifying und ein ordentlicher Start machen auf dieser Strecke schon den Löwenanteil eines erfolgreichen Rennens aus. Das, trotz widriger Umstände, zu schaffen, daraus am Ende aber keinen Profit schlagen zu können, ist sehr unbefriedigend.»

Der LCR-Held hatte sich gute Chancen ausgerechnet, da ihm die Strecke in Montmelo entgegenkommt. Mehr als die drei Punkte für den siebten Rang waren am Samstag aber zu keinem Zeitpunkt in Reichweite: «Dass ich am Start meine Position halten konnte, war für sich genommen schon sehr gut! In der Folge konnte ich aber weder an Di Giannantonio noch an Acosta dranbleiben.»

Eine Unaufmerksamkeit in Form eines Verbremsers kam noch dazu: «In Kurve 10 habe ich einen Fehler gemacht, weshalb ich eine Position verloren habe und hinter drei KTMs festhing. Von diesem Moment an wurde es nur noch schwieriger, mithalten zu können. Dass ich mich wenigstens im Zweikampf mit Luca Marini durchsetzen konnte und dadurch mit Rang 7 Punkte eingefahren habe, hat mich aufgeheitert.»

Dabei hatte der 35-Jährige vom Freitag auf den Samstag durchaus Fortschritte zu verzeichnen: «Wir haben uns gegenüber den ersten Einheiten auf dieser Strecke verbessert, besonders in der Rundenzeit. Aber die restlichen Fahrer haben mindestens genauso große Fortschritte machen können - am Kräfteverhältnis hat sich also nichts verändert.»

Für den Grand Prix am Sonntag ist der Le-Mans-Sieger nicht optimistischer: «Es werden am Sonntag wahrscheinlich alle auf die gleichen Reifen setzen. Der mittelharte Pneu liegt mir zwar, aber mehr als die Schwächen unseres Motorrads auszugleichen wird mir das nicht bringen - einen Vorteil habe ich dadurch also nicht. Wenn wir wieder um den siebten Platz mitfahren könnten, dann wäre das schon ein Erfolg.»

Ein siebter Platz, der Zarcos Rang als bester Honda-Pilot, nach einer Formdelle zuletzt, unterstrich. Dabei gab der zweifache Moto2-Weltmeister auch zu, dass seine in den letzten Rennen noch unklare Vertragssituation seine Leistung beeinträchtigt habe. Die Vertragsverlängerung mit LCR bis 2027 vor diesem Rennwochenende gebe ihm Auftrieb und sei ein Grund dafür, dass der Fahrer mit der Nummer 5 an diesem Wochenende zumindest im Honda-internen Kampf wieder schnellster Akteur ist. In den letzten Rennen war Zarco schrittweise hinter die Werkspiloten zurückgefallen.

Dabei war der in Cannes geborene Zarco in den letzten 12 Monaten sonst regelmäßig der schnellste Mann auf einer RC213V und lange Zeit auch der einzige Pilot, der mit der RC213V regelmäßig bis ins Q2 vorfuhr. In Spanien war Zarco am Freitag und am Samstag wieder in jeder Einheit schnellster Honda-Mann.

Vor dem Grand Prix am Sonntag hat Zarco mit 117 Zählern ganze 43 Punkte Vorsprung gegenüber dem zweitbesten Honda-Chauffeur Luca Marini – der startet auch am Sonntag 3 Plätze hinter Zarco von Position 10.

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (6. September):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:58,946 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,299 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +3,653
4. Pedro Acosta (E), KTM, +5,868
5. Enea Bastianini (I), KTM, +5,913
6. Brad Binder (ZA), KTM, +5,943
7. Johann Zarco (F), Honda, +7,017
8. Luca Marini (I), Honda, +7,346
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,488
10. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +8,578
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +9,788
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +10,165
13. Joan Mir (E), Honda, +11,593
14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,463
15. Aleix Espargaro (E), Honda, +16,909
16. Alex Rins (E), Yamaha, +15,936
17. Maverick Vinales (E), KTM, +17,040
18. Somkiat Chantra (T), Honda, +22,439
– Alex Marquez (E), Ducati, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 5 Runden zurück
– Fermin Aldeguer (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Aprilia, 6 Runden zurück
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 6 Runden zurück

WM-Stand nach 29 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 467 Punkte. 2. A. Marquez 280. 3. Bagnaia 228. 4. Bezzecchi 197. 5. Acosta 170. 6. Di Giannantonio 161. 7. Morbidelli 161. 8. Aldeguer 126. 9. Quartararo 118. 10. Zarco 117. 11. Binder 95. 12. Marini 74. 13. R. Fernandez 73. 14. Vinales 69. 15. Bastianini 68. 16. Ogura 59. 17. Miller 52. 18. Mir 46. 19. Rins 45. 20. Martin 23. 21. P. Espargaro 16. 22. Nakagami 10. 23. Oliveira 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 516 Punkte. 2. Aprilia 229. 3. KTM 221. 4. Honda 178. 5. Yamaha 149.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 695 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 406. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 322. 4. Red Bull KTM Factory Racing 265. 5. Aprilia Racing 228. 6. Monster Energy Yamaha 163. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 153. 8. Trackhouse MotoGP Team 132. 9. Honda HRC Castrol Team 120. 10. LCR Honda 118. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 65.

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