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Pol Espargaró: «Liegen weiter zurück als 2015»

Von Frank Aday
Tech3-Pilot Pol Espargaró

Tech3-Pilot Pol Espargaró

2017 wird Tech3 nicht mehr mit Pol Espargaró und Bradley Smith antreten. Sie müssen sich 2016 mit starken Leistungen für einen der freiwerdenden Plätze in einem Werksteam empfehlen.

2013 feierte Pol Espargaró den Titelgewinn in der Moto2-Weltmeisterschaft, nun steht er vor seiner dritten MotoGP-Saison. Zwar beendete er seine erste Saison in der Königsklasse als bester Satelliten-Pilot, aber die Saison 2015 lief nicht nach Plan. 2016 wird er einmal mehr Bradley Smith als Teamkollegen haben. Es wird ein entscheidendes Jahr in seiner Karriere. Mit Michelin und der Einheits-Elektronik von Magneti Marelli kommen in dieser Saison noch zwei neue Komponenten hinzu, welche die Kräfteverhältnisse in der MotoGP-Klasse beeinflussen werden. Der jüngere der Espargaró-Brüder sprach vor Test auf Phillip Island mit «motogp.com».

Wie fühlst du dich gerade, nach Sepang und vor Phillip Island?

Im Moment kann ich nicht wirklich sagen, ob es gut oder schlecht läuft. Der Test in Sepang war der erste des Jahres und es gibt noch so viel, worin wir uns verbessern können und müssen – gerade bei der Elektronik und den Reifen. Wir haben nicht so viele private Tests wie manch andere Teams, denn wir sind keine Werks-Mannschaft. Wir brauchen mehr Streckenzeit, um Daten zu sammeln und die Elektronik und die Reifen besser zu verstehen.

Der Test in Sepang war nicht der beste meiner Karriere, aber es geht in die richtige Richtung. Wir haben gewusst, dass Ducati schnell sein würde, denn sie haben schon letzte Saison einige Tests eingeschoben – wie auch Suzuki. In der Hinsicht verlieren wir als Satelliten-Team in jedem Bereich. Die Ingenieure der Werksteams konnten aufholen, aber wir arbeiten noch an grundlegenden Problemen und liegen etwas zurück. Wir brauchen etwas mehr Zeit, aber es stimmt schon, dass ich in Sepang kein gutes Gefühl hatte und die Zeiten nicht besonders schnell waren. Wir müssen geduldig sein.

Woran wollt ihr in Australien arbeiten?

Ich glaube, dass es derzeit an meinem Fahrstil nicht viel zu verbessern gibt. Das, was wir jetzt besser machen müssen, sind die Elektronik und die Reifen. Wenn wir das gelöst haben, können wir an mir arbeiten und dann das Beste aus der Yamaha herausholen. Bis wir diese Probleme nicht gelöst haben, können wir nicht wirklich an irgendetwas arbeiten. Und trotzdem läuft es schon ganz gut für uns.

Teamchef Hervé Poncharal hat gesagt, dass es für dich und Smith ein wichtiges Jahr in euren Karrieren wird. Siehst du das auch so?
Ja natürlich. Ich denke, dass es fast schon besser für Bradley und mich ist, aber auch unsere Mechaniker und Sponsoren, das zu wissen. Denn das bedeutet, dass dieses Jahr unsere Karrieren von unseren Ergebnissen abhängen. Alles hängt davon ab, ob wir einen guten Job machen und wir wissen das. Wenn es nicht läuft, dann müssen wir etwas ändern. Ich sehe das aber nicht als zusätzlich Druck. Wir müssen hundert Prozent geben, wie in meinem ersten Jahr, als ich bester Satelliten-Pilot und Sechster in der Gesamtwertung wurde. Letztes Jahr ist es zwar nicht nach Plan gelaufen, aber der fünfte Platz von Valencia und ein paar andere Ergebnisse haben gezeigt, wo wir hinkommen können. Man muss da positiv gestimmt bleiben und fest daran glauben, dass alles gut wird.

Glaubst du, dass die neue Elektronik den Satteliten-Teams entgegenkommt und das Feld enger zusammenrückt?

Ich glaube, dass wir genau das bei Ducati sehen. Die Satelliten-Teams sind jetzt viel näher am Werksteam dran und genau das sollte mit der neuen Elektronik erreicht werden. Bei uns ist es aber das Gegenteil. Ich glaube, dass wir weiter zurückliegen als letztes Jahr. Ich weiß, dass ich beim Sepang-Test 2015 nur 0,5 Sekunden hinter Jorge [Lorenzo] und 0,3 Sekunden hinter Valentino [Rossi] lag. Dieses Jahr waren es zwei Sekunden auf Jorge und eine auf Valentino, was viel schlechter als im letzten Jahr ist.

Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass wir ein Satelliten-Team sind und wir daher länger als das Werks-Team brauchen. Aber es ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Wir müssen näher an die Ducati-Fahrer herankommen, die eigentlich unsere Hauptrivalen sein sollten, aber im Moment wird das schwer, denn ein paar von ihnen waren sogar schneller als Valentino.

Was hältst du von den neuen Michelin-Reifen? Hast du in Sepang auch die Fortschritte beim Vorderreifen gespürt?

Michelin hat intensiv gearbeitet, und es war definitiv besser. Der Hinterreifen ist jetzt der, mit dem wir im Moment Probleme haben, wie man beim Sturz von Baz in Sepang gesehen hat. Das war nicht gut. Wir müssen herausfinden, warum das passiert ist, um die Sicherheit für alle Fahrer zu gewährleisten. Das schmälert aber nicht die Arbeit, die Michelin beim Vorderreifen geleistet hat. Bei jedem Test haben sie neue Reifen mitgebracht und man hat ja gesehen, dass es viel weniger Stürze als in Valencia letztes Jahr gab, also ist es besser geworden. Ich bin zufrieden mit dieser Entwicklung, jetzt müssen sie sich noch etwas auf den Hinterreifen konzentrieren, damit so etwas wie in Sepang nicht wieder passiert.

Wie hat dir der harte Hinterreifen in Sepang zugesagt?

Wir haben da nicht ganz die Leistung herausgeholt, die wir erwartet hatten. Wir hatten gedacht, dass er länger hält und weniger Grip hat. Mein Teamkollege ist auf dem harten Reifen gut zurechtgekommen und manchen Fahrern sind die Unterschiede wohl nicht so sehr aufgefallen, mir hat er aber einfach nicht gefallen. Trotzdem war es die richtige Entscheidung, den weichen Reifen aus Sicherheitsgründen zurückzuziehen. Der weichere hatte viel mehr Grip, und ich persönlich hätte auf dem Reifen eine Renndistanz fahren können, denn wir sind damit viele Runden gefahren und hatten kein Problem. Es war wirklich schade, dass Baz dieses Problem hatte.

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