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Brünn: 51 Jahre Motorrad-WM auf dem Masaryk Ring

Von Jiri Miksik
Der «Grand Prix Ceske republiky» sorgte bereits für einige Rekorde in der Grand Prix-Statistik seit 1949. Nach Assen wurden in Tschechien bisher die meisten Grands Prix ausgetragen.

Am Sonntag, dem 21. August 2016, wird es zum 159. Mal auf dem Masaryk Ring um die WM-Punkte gehen, seit 1965 wurden in Brünn schon 156 Grand Prix-Rennen ausgetragen.

Mehr Grands Prix fanden nur in Assen statt, wo seit 1949 in jedem Jahr gefahren wurde. 2016 fand dort bereits das 253. Grand Prix-Rennen statt. In Brünn wurde auf dem alten Masaryk Ring von 1965 bis 1982 um WM-Punkte gekämpft, ab 1987 fanden die Rennen auf dem neuen Automotodrom statt. Danach wurde die einzige GP-Pause 1992 eingelegt. An der dritten Stelle dieser Statistik folgt der Sachsenring mit bisher 111 GP-Rennen.

Im Jahr 1965 erfüllte sich ein Traum für alle Motorrad-Fans, am 25. Juli 1965 versammelten sich rund um Masaryk Ring über 250.000 Zuschauer.

Der erste Sieger war der gebürtige Brite Frank Perris, der jedoch einen kanadischen Pass besaß. Er gewann mit einer Suzuki in der 125-ccm-Klasse das erste GP-Rennen in Brünn. Was den Zeitpunkt des ersten Grand Prix betrifft, steht Brünn ebenfalls auf dem Podest. In Assen und auf dem Sachsenring fanden schon vier Jahre früher (1961) die ersten GP-Rennen statt.

Wenn wir nur die Rennen der Königsklasse MotoGP/500 ccm zählen, landet Brünn wieder unter den Top-3: Es führt Assen mit 68 Grand Prix-Rennen, auf Platz 2 liegt Spa Francorchamps mit 40 (zum letzten Mal wurde dort 1991 gefahren), in Brünn fanden bisher ebenfalls 40 Rennen der Königsklasse MotoGP/500 ccm statt.

Der «Grand Prix Ceskoslovenska» 1982 war der letzte Grand Prix auf dem Straßenkurs, Brünn hatte damals eine Ausnahmegenehmigung bekommen, wie auch Imatra eine Woche zuvor. Das finnische Imatra tauchte nicht mehr im GP-Kalender auf, Brünn meldete sich 1987 zurück.

Der letzte Sieger auf dem alten «Masec» war der Belgier Didier de Radigues mit dem dem 350-ccm-Bike Chevallier. Der erste Sieger auf dem «Automotodrom» vor 130.000 Zuschauern war 1987 der Schweizer Stefan Dörflinger mit einer Krauser in der 80-ccm-Klasse.

Seit 2014 hat Masaryk Ring einen neuen Rekord inne, denn im Moto3-Rennen lagen zwischen Sieger Alexis Masbou und dem Lokalmatador Karel Hanika auf dem 15. Platz nur 1,838 sec. Noch nie zuvor lagen die Top-15 in einem GP-Rennen so eng beisammen.

Auf dem Masaryk Ring haben drei legendäre Fahrer bisher jeweils sieben Siege eingefahren: Giacomo Agostini, Max Biaggi und Valentino Rossi. In der Königsklasse MotoGP/500 ccm hat Valentino Rossi fünfmal gewonnen. Agostini viermal, Biaggi und Mike Hailwood dreimal.

Der einzige Fahrer, der auf dem alten Masaryk Ring und auch auf dem neuen Automotodrom gewinnen konnte, ist der fünffache Weltmeister Toni Mang. Der Bayer begeisterte damals hunderttausende Fans aus der damaligen DDR. Er gewann zwischen 1980 und 1981 viermal in Brünn: Er siegte in beiden Jahren jeweils in der 250-ccm- und der 350-ccm-Klasse auf Kawasaki. 1987 folgte ein Sieg für Honda auf dem neuen «Masec».

Auch die Bradl-Familie erreichte einen Rekord auf dem Masaryk Ring: Vater Helmut gewann 1991 das 250-ccm-Rennen, Sohn Stefan siegte 2008 in der 125-ccm-Klasse.

Der erfolgreichste Lokalmatador ist Bohumil Stasa, der zwei Podestplätze in Brünn erreichte: 1971 war er mit einer CZ 350 Zweiter, 1969 mit einer CZ 500 Dritter. Als Dritter kam auch der legendäre Frantisek Stastny mit einer Jawa 350 ins Ziel: 1968.
Auf dem neuen Masaryk Ring hat auch Lukas Pesek ein Rennen in den Top-3 beendet. Mit einer Werks-Derbi in der 125-ccm-Klasse in der Saison 2007.

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