Stefan Bradl (Honda): Erst 2018 bei der Musik dabei?

Von Günther Wiesinger
Phillip Island: Markus Reiterberger vor Stefan Bradl

Phillip Island: Markus Reiterberger vor Stefan Bradl

Stefan Bradl (zwei 15. Plätzen in Australien) macht sich keine Illusionen. «Ich gehe davon aus, dass wir beim WM-Titel 2017 keinen Auftrag mehr haben.» Er hofft auf eine Steigerung beim Superbike-WM-Event in Thailand.

Stefan Bradl (27) bricht heute mit zwei kargen WM-Punkten im Gepäck auf zum zweiten WM-Lauf in Buriram/Thailand, wo am Samstag und Sonntag die nächsten zwei Superbike-WM-Rennen stattfinden.

Bei Honda, Ten Kate und Cosworth wurde seit Australien viel unternommen, um die neue CBR1000 RR SP2 Fireblade mit der Typenbezeichnung SC77 (sie ersetzte das Modell SC59) schlagkräftiger zu machen.

Die ersten Rennversionen der neuen Fireblade-Motoren wurden von Nicky Hayden und Stefan Bradl bei der Gasannahme als zu aggressiv bezeichnet, es müssen Updates kommen.

Stefan, machst du dir Sorgen wegen des Motorenkontingents? Jeder Fahrer darf nur sechs Triebwerke pro Saison brauchen. Müssen die ersten Motoren frühzeitig aussortiert werden?

Das ist eine gute Frage. Ich weiß nicht, ob man die Kraftentfaltung über die Elektronik allein verbessern kann. Das wird sich herausstellen...
Es gibt sicher Spielraum für Verbesserungen, in allen Bereichen, vermutlich auch bei der Standfestigkeit. Aber da möchte ich jetzt nicht allzu viel sagen. Da habe ich vorläufig nur ein gefährliches Halbwissen.

Du hast inzwischen einen besseren Überblick über das Fahrkönnen der Konkurrenz. Die Top-15 sind hart umkämpft, in den Top-10 sieht man nur bekannte Namen. Sogar Eugene Laverty, in der MotoGP-WM 2016 einmal Vierten und einmal Sechster, muss mit der Aprilia hart fighten, um in den Top-10 zu bleiben.

Ich kenne die Gegner noch nicht gut genug. Ich weiß auch nicht, wie stark Fahrer wie Savadori oder Torres und Forés sind.
Ich will in dieser Phase nicht groß über meine fahrerischen Fähigkeiten reden. Aber ich schätze, dasss Nicky Hayden und ich auf einem ähnlichen Niveau fahren. Und er war im Vorjahr WM-Fünfter, er war viermal auf dem Podest, er hat einmal gewonnen. In diesem Bereich schätze ich mich auch ein, aber dazu braucht man ein konkurrenzfähiges Motorrad. Dann kann man das auf der Strecke zeigen.
Das ganze Blabla hilft nichts. Taten sprechen lassen, das zählt.

Bei Honda hat man erwartet, man werde sich gegenüber 2016 verbessern. Da waren van der Mark und Hayden in der WM auf den Rängen 4 und 5. Daran ist nicht mehr zu denken, nicht wahr?

Keine Ahnung. Darüber habe ich mir jetzt noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Es kommt, wie es kommt. Ich gehe schwer davon aus, dass wir in punkto WM-Titel keinen Auftrag mehr haben.
Aber es wäre schön, wenn wir in der WM irgendwie unter die ersten sechs kommen könnten. Aber das ist so weit weg. Wir haben noch 24 WM-Läufe, da kann noch viel passieren.
Einzelergebnisse sind wichtig. Und dass wir das Motorradl konkurrenzfähig machen, damit wir für 2018 gleich von Anfang an bei der Musik dabei sind.

Mit Rea, Sykes und Davies war an der Spitze zu rechnen. Dass Marco Melandri mit der Ducati nach mehr als eineinhalb Jahren Rennpause wieder um Siege fightet, kam überraschend?

Jein. Dass er schnell war, ist eh klar. Dass er sich in der Superbike-WM pudelwohl fühlt, hat man in der Vergangenheit gesehen. Er ist nach wie vor verdammt schnell und hat eine coole Truppe um sich rum. Er fühlt sich unheimlich wohl auf der Panigale, das sieht man auf der Strecke, das sieht man, wenn man ihn im Fahrerlager trifft. Er ist total locker und gut drauf. Er hat Spaß am Fahren.
Mei, der hat fünf oder sechs MotoGP-Renen gewonnen. Er ist fahrerisch auf einem ganz hohen Niveau.

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