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MV Agusta-Rennchef Brian Gillen: F4RR kein Alteisen

Von Ivo Schützbach
Warum entwickelt MV Agusta einen neue F4, die mit Euro3 nicht in Europa verkauft werden darf?

Warum entwickelt MV Agusta einen neue F4, die mit Euro3 nicht in Europa verkauft werden darf?

Ob die Superbike-WM 2019 mit MV Agusta im Teilnehmerfeld weitergeht, ist offiziell noch nicht entschieden. Rennchef Brian Gillen ist aber überzeugt, dass die F4RR mit den richtigen Maßnahmen konkurrenzfähig wäre.

Der Fortbestand von MV Agusta in der Superbike-WM ist mehr als unsicher, die Gründe dafür sind vielfältig. Der italienische Hersteller hat trotz vollmundiger Versprechen noch kein Modell der F4 mit Euro4-Abgasnorm im Laden stehen, die Verkaufszahlen in Europa sind daher verschwindend gering – seit Januar 2017 ist Euro4 für Neuzulassungen Pflicht.

Bis Ende 2018 hat die F4 noch eine Sondergenehmigung: Wer sein Bike vor dem 31. Dezember zulässt, darf damit in der EU fahren.

Umso verwunderlicher ist die Ankündigung der neuen «MV Agusta F4 Claudio», die weiter nur die Euro3-Norm erfüllt. Dabei kündigte MV Agusta Reparto Corse-Boss Andrea Quadranti bereits vor einem Jahr ein Euro4-Motorrad an. «Wir arbeiten mit MV Agusta am Euro4-Projekt. Da wird einiges investiert, wovon wir dann hoffentlich auch profitieren», sagte der Schweizer im November 2017.

Aber auch finanziell wurden jüngst andere Weichen gestellt. Statt sich stärker in der seriennahen Motorradweltmeisterschaft einzubringen, so wie es sich Teamchef Quandranti schon lange wünscht, wurde der Einstieg in die Moto2-WM 2019 verkündet – ein Schlag ins Gesicht des Schweizers.

Denn das Team von Quandranti operiert zwar unter dem Namen MV Agusta Reparto Corse, mit einem Werksteam hat es aber wenig gemein. Quadranti kommt für einen Großteil der Kosten auf, sein Team muss sich überwiegend selbst um die Entwicklung kümmern.

Doch Rennchef Brian Gillen betonte gegenüber SPEEDWEEK.com, dass weiter an einer Euro4-Zulassung der F4RR gearbeitet wird. Steigen die Verkaufszahlen, könnte das auch den britisch-russischen Investor von MV Agusta von einem Engagement in der Superbike-WM überzeugen.

«Zuerst bringen wir eine Brutale mit Euro4. Eine neue High-Performance Brutale», sagte Gillen. «Das Update der F4 wird sich in einigen Bereichen vom jetzigen Modell unterscheiden, nicht nur in der Abgasnorm. Wir haben sehr klare Vorstellungen von unserem Erbe und unseren Prinzipien. Deshalb wird es keine radikalen Änderungen geben, die davon abweichen.»

Die F4 wurde bereits 2008 präsentiert. Das bildhübsche Motorrad mit Reihenvierzylinder-Motor, kombiniert mit Einarmschwinge und Underseat-Auspuff wurde von Designer-Legende Massimo Tamburini gezeichnet. Schön bedeutet aber nicht schnell: In der Superbike-WM erreichten MV Agusta-Piloten nur Achtungserfolge, bis heute wurde kein Podestplatz erobert.

«Ich glaube nicht, dass es wirklich zählt, wie alt die Basis eines Motorrads ist. Im Rennsport geht es nicht um das Alter, sondern um fortlaufende Entwicklung. Ich glaube, dass wir unser Paket so weit entwickeln können, dass wir konkurrenzfähig werden», meinte Gillen weiter. «Um mit dem Superbike den nächsten Schritt zu machen, muss die Front verbessert werden, damit die Fahrer bessere Rückmeldungen vom Vorderreifen bekommen. Wenn sie auf der Bremse in die Kurven einbiegen, und wenn sie die Bremse loslassen und aus den Kurven hinausbeschleunigen.»


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