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Einheitsreifen in SBK-WM – eine Erfolgsgeschichte

Von Kay Hettich
Wenn der aktuelle Vertrag von Pirelli mit der Superbike-WM ausläuft, gibt es in der seriennahen Weltmeisterschaft seit 20 Jahren die Einheitsreifen von Pirelli. Es ist eine Erfolgsgeschichte.

Seit 2004 ist Pirelli Reifen-Alleinausrüster sämtlicher SBK-Klassen, der aktuelle Vertrag läuft bis 2023. Die Einführung der Einheitsreifen in der Superbike-WM 2004 sorgte im Fahrerlager für Empörung. Das habe nichts mit Rennsport zu tun, hieß es damals. Viele Teams hatten lukrative Verträge mit Reifenherstellern und sorgten sich um ihr Dasein. Stillstand gab es während dieser Zeit trotz vieler Bedenken jedoch nicht.

Rückblickend war Flamminis Idee visionär. Das Wettrüsten bei den Reifen hat seither ein Ende, die Qualität des Gummis entscheidet nicht mehr über Sieg oder Niederlage. Viele andere Rennserien haben die Idee mit den Einheitsreifen seitdem aufgegriffen, heute sind sie auch in der Formel 1 oder MotoGP-WM alltäglich.

Auch wenn hin und wieder andere Reifenhersteller Interesse an einem Vertrag mit der Superbike-WM zeigten, so war die mehrfache Verlängerung mit Pirelli, zuletzt im Oktober 2019, Formsache. Zumal sich die Befürchtung, dass ein Stillstand in der Entwicklung eintreten würde, sich nicht bewahrheitet hat. Die Rundenzeiten wurden stets schneller und die Rennen sind meistens spannend und umkämpft. Nur selten sorgte Pirelli mit schlechter Qualität für Schlagzeilen.

Und die Italiener haben immer wieder neue Ideen im Gepäck. So wird zum Beispiel seit 2020 auch in den Supersport-Klassen mit Slick-Reifen gefahren und 2019 wurde der für das Superpole-Race entwickelte SCX-Reifen eingeführt. 2022 wird der klassische Qualifyer durch den neuen SCQ-Reifen abgelöst, der auch im Sprintrennen eingesetzt werden kann – nicht aber wie der SCX in den Hauptrennen.

Für Statistikfreunde: Seit 2004 brachte Pirelli über 1 Mio Reifen an die Rennstrecke und entwickelte 750 verschiedene Reifen. Auf 29 verschiedenen Rennstrecken weltweit wurden seitdem über 2 Mio Kilometer gefahren. Dabei funktionierten die Reifen sowohl bei Asphalttemperaturen nahe dem Gefrierpunkt (2019 in Assen) als auch bei über 60 Grad Celsius.

«Durch die Zusammenarbeit zwischen der Superbike-WM und Pirelli können wir uns auf weitere fantastische Rennen freuen», ist Dorna-Manager Marc Saurina überzeugt. «Seit 2004 ist Pirelli der offizielle Solo-Ausrüster und seitdem Teil dieser fantastischen Serie. Sie entwickeln ihre Reifen für die Superbike-WM und übertragen das Produkt an Kunden auf der ganzen Welt. Pirelli war schon immer ein starker Partner der Meisterschaft und die Herausforderungen, denen wir uns 2020 gemeinsam stellten, bestätigten die Stärke unserer Partnerschaft. 2023 werden es 20 Jahre sein – ein Rekord in der Motorsportbranche.»

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